Richard Wagner verunglimpft Carl Gibson und SLOMR Temeschburg – und das wider besseres Wissen!

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seberg
schrieb am 27.02.2009, 11:01 Uhr
Ach bankban, quäle dich doch nicht mehr! Was C.G. nicht wahrnehmen will, das nimmt er einfach nicht wahr. Hat er doch selbst schon mich nach meiner Meinung bezüglich des „fast schon krankhaften Borderlinertums“ gefragt, vermutlich in höchst sensibler Vorausahnung in Bezug auf sich selbst…
Don Carlos
schrieb am 27.02.2009, 11:07 Uhr
Danke, seberg, für die Ferndiagnose!
Aber Sie wissen es ja auch: Manchmal sind es gerade die "Verrückten", die etwas bewegen auf der Welt - und nicht die saturierten Spießer.
Carl Gibson
Gustavo
schrieb am 27.02.2009, 11:11 Uhr
seberg schrieb: Ach bankban, quäle dich doch nicht mehr! Was C.G. nicht wahrnehmen will, das nimmt er einfach nicht wahr.

Woran kann das liegen?Als Fachmann erwarte ich von Dir eine qualifizierte Antwort.
Gruß
Gustavo
bankban
schrieb am 27.02.2009, 11:24 Uhr
Lieber Don Carlos, wenn Sie soviel Wert legen auf Methodenpluralismus: warum bestehen Sie dann so stark auf Ihrer Müllerinterpretation? Warum genügt es Ihnen nicht, dass Sie diese hier schon x-mal präsentiert haben und warum belassen Sie es nicht dabei? Übrigens: wenn andere die Müllersche Fiktion für Realität halten: ja, na und? Das zeugt doch nur von deren literarischen Unbildung ... dieser Gefahr der Fehlinterpretation und Missdeutung setzt sich jeder aus, der etwas publiziert. Damit muss man als Autor leben können und die Müller kann das bestimmt auch, sonst hätte sie das Schreiben bestimmt schon aufgegeben... Bankban
Gustavo
schrieb am 27.02.2009, 11:39 Uhr
Don Carlos schrieb:
nicht nur als Philosoph sehe ich den Relativismus, sondern auch als Literaturwissenschaftler war ich stets bemüht, das Wesen der Dinge, nicht nur "phänomenologisch" oder "hermeneutisch", sondern eben "methodenpluralistisch" heraus zu arbeiten.




Der Hardliner Ratzinger ist der Meinung:
Wir gehen auf eine Diktatur des Relativismus zu, die nichts als sicher anerkennt und als ihr höchstes Ziel das eigene Ego und die eigenen Wünsche hat.
Bäffelkeah
schrieb am 27.02.2009, 11:52 Uhr
Personen – nein! Persönchen
Gieren nach dem Krönchen,
Fühl’ ich des Glanzes mich beraubt
Setz ich mir’s selber auf das Haupt!

Allwissend bin ich nicht, doch viel ist mir bewußt,
Dozieren verschafft mir tiefe Lust,
Bin freiheitsliebend, Schreiber, Denker,
Saturiertem Spießer Wahrheit-Schenker

Der Wagner hat ihm Unrecht getan,
Verunglimpft worden, das ficht ihn an,
Sermones folgen lang und breit
Selbst-pro-fi-lie-rung - Bitterkeit
Streitbarer Geist, Carl Gibson is’ es
Si tacuisses, philosophus fuisses
Don Carlos
schrieb am 27.02.2009, 12:10 Uhr
Wenn Herta Müller das Bild der "Securitate" zeichnet, von Verfolgung in Rumänien, von Gefängnis, Folter, von der real existierenden Gesellschaft, von der einen Partei, vom Dorf im Banat, von den Minderheiten, von Ceausescu etc., dann wird sie von den Lesern hier ernst genommen - deshalb müssen die Aussagen stimmen.

Sie darf in "wesentlichen" Bereichen, das Bild von Rumänien während der Ceusescu-Diktatur nicht ( gewollt oder ungewollt) verfälschen.

Weil der Schrifsteller da eine "besondere" Verantwortung hat, bin ich in meinem Buch andere "konzeptionelle" Wege gegangen - doch darüber könnten wir erst diskutieren, wenn Sie und andere mein Buch gelesen hätten.

Vielleicht ist das in etwa 1 bis 2 jahren der Fall.

Ich beharre nicht auf meiner "Müller-Interpretation" - und ich beschränke mich hier nur auf bestimmte Geschichten aus "Niederungen", weil ein Gesamtwerk nicht so zwischen Tür und Angel diskutiert werden kann.

Aber: Hier geht es nicht um eine Auseinandersetzuung zwischen zwei unterschiedlich operierenden Schriftstellern mit unterschiedlichen "ästhetischen" Ansätzen", unterscheidlichen Literatur-Theorie und Roman-Theorie-Auffassungen etc.

Mir geht es vorerst um Herta Müllers und Richard Wagners Einmischung in den Bereich:

"antikommunistische Opposition" während der Ceausescu-Diktatur.

( Die Begriffe" "Dissidenz" bzw. "Bürgerrechtler" sind missverständlich.)

Ich werfe Herta Müller und Richard Wagner bzw, noch einigen anderen aus dem Umfeld der so genannten Aktionsgruppe Banat vor, sich seit ihrer Ankunft in der BR Deutschland wie "Opportunisten" verhalten zu haben, indem sie einen Teil ihrer "roten" Vergangenheit verschwiegen und gezielt umdeuteten.

Ich bemühe mich um Klärung der Frage, ob die bundesdeutsche Öffentlichkeit, die beiden Preise zugesprochen hat, über den Lebenslauf von Herta Müller und Richard Wagner umfassend aufgeklärt war.

Was wussten die Juroren der Konrad Adenauer Stiftung? Und was wussten sie nicht?

Die politisch moralische Ebene, baknkban, interssiert mich - auch der Sicht des "ehemaligen antikommunistischen Oppositionellen", der seinerzeit zur deutschen Identität stand, zur Bundesrepublik ( im Gegensatz zu anderen Linken aus der AG!)

Darauf kommt es jetz an.

Die Literatur kommt danach! Aber auch das habe ich hier schon mehrfach klar gemacht.

Ehre, wem Ehre gebührt! Oder, Johann?

Es müsste doch in einer demokratischen Gesellschaft noch möglich sein, solch einfache Fragen zu klären, bankban?

Weshalb beantwortete Herta Müller meine Anfrage nicht?

Und weshalb argumentierte Richard Wagner herabwürdigend - wider besseres Wissen?
Weshalb ignorierte er mein Davor und mein Danach (Zwei Jahre Opposition vor SLOMR - und die UNO-Klage gegen Ceausecu vom Westen aus.)

Das sind hier die Fragen, die auf der Haut brennen.

Dann kommt die "Literatur"!

Die Frage ist auch:
Können der Literatur-Preis der KAS, der a priori ein "politischer preis ist", weil er von der CDU-nahen Stiftung vergeben wird, bzw. der Nobelpreis - mit internationaler Wirkung -

von politisch-moralischen Fragen losgelöst vergeben werden?

Das entscheidet und Sein udn Nichtsein bei Herta Müller!

Als Mann aus der Zelle und als tatsächliches Opfer von Securitate und RKP, muss ich diese Frage aufwerfen.
(Und ich konnte es erst nach der "Symphonie" niederschrift tun - und nach der Veröffentlichung aller beweise im Internet. Haben sie die Dokumenation gesehen, bankban)

Was gilt in dieser Gesellschaft noch:

Anstand, Würde, aufrechter Gang?

oder

Opportunismus, Katzbuckelei und Duckmäusertum aller Art?

Die Lüge begint dort, wo Teile der Wahrheit verschwiegen werden.

Das hat uns gerade global ins politisch-ökonische Unglück gestürzt.

Doch die Anfänge beginnen im Geistigen , in den Köpfen.

Deshalb müssen wir sie in der geistigen Diskussion - wie sie hier wohl einamlig geführt wird - lösen.

Carl Gibson

Das
Don Carlos
schrieb am 27.02.2009, 12:25 Uhr (am 27.02.2009, 12:41 Uhr geändert).
Großartig, Bäffelkeah, hätte ich so nie hingekriegt. Ach, dahin ist alles meine Kraft, alt und schwach bin ich...darüber hinaus ...noch arm am Beutel, krank am Herzen, schleppe meine müden Tage ins Forum ... will nicht mehr viel, noch alles wissen - auch ...meine Ruh ist auch hin und mein Herz ist schwer,
seit es Herta gibt, finde ich sie nie und nimmer mehr - doch wo ist sie nicht hab, ist mir das Grab, die ganze Welt ist mir vergällt,... besonders
seitdem der trockene Schleicher kommen musste, mein Famulus!, der zufällig Wagner heißt,und mich in meinem dunklen Drang und einem heißen redlichen Bemühen, der Plackerei bei Tag und Nacht, stören muss!

Ein edler Mensch in seinem Dunklen Drange ist sich des wahren Weges wohl berwusst? Walle, walle manche Strecke, das zum Zwecke Wasser fließe ... und ins "schwäbische Bad sich ergieße!

Die Geister die ich rief ...Besen, Besen!!!

Wind habe ich gesäht - und muss nun Sturm ernten!
Bäffekeah, so auf die Schnelle ...Carl Gibson

P.S. Gustavo, wenn Sie zietieren, dann nennen Sie auch die Quelle - und apropos "Relativismus" - Wenn sie auf meine Anmeldung schauen, hier in der SbZ, dann stoßen Sie dort auf eine Satz von Heraklit: "Alles fließt" - das ist eine philosophische Sentenz,die besagt, dass es keine statischen Seinsformen gibt, sondern das alles im Fluss bzw. im Wechsel begriffen ist, auch die ewigen Wahrheiten.
Nur braucht der Mensch ethische Leitpunkte, sonst wird er zur Bestie. Deshalb müssen wir uns an Werte und an historische Wahrheiten halten.

Bäffelkeah
schrieb am 27.02.2009, 12:36 Uhr
Dein Wehklagen dauert mich, Carolus Magnus! Doch Ostern naht und im Forum weht bald wieder ein milderer Wind (woher nur?). „Ich höre schon des Dorfs Getümmel, hier ist des Volkes wahrer Himmel, zufrieden jauchzet groß und klein: Hier bin ich Mensch, hier darf ich’s sein!“ Nicht verzage! Bäffelkeah
bankban
schrieb am 27.02.2009, 12:37 Uhr
Aber jetzt mal ehrlich, lieber Don Carlos, wer sind Sie denn, dass Sie glauben, Sie würden eine Frage stellen und die Müller müsste springen und Ihnen Rede und Antwort stehen? Niemand auf der ganzen Welt hat dieses Recht - bis auf ihr Gewissen. Und vielleicht vertraut HMüller ja ihre vermeintliche Mitarbeit und RKP-Mitgliedschaft und was auch immer sonst noch ihrem Tagebuch. Und damit hat sichs ja auch schon. Weder mich, noch Sie, noch die Öffentlichkeit geht es auch nur im Geringsten an und keinerlei oppositionelle Tätigkeit motiviert Sie oder sonst jemanden, jemandem derlei nachzustellen. Dies zumindest ist meine Meinung. Ebenfalls meine Meinung ist es, und ich wüsste gerne wie andere dies sehen, dass diese penetrante Müllerei Ihrerseits hier langsam Stalkerqualitäten annimmt. Bankban
Don Carlos
schrieb am 27.02.2009, 12:56 Uhr (am 27.02.2009, 13:33 Uhr geändert).
Jetzt "kriminalisieren" Sie mich auch noch, bankban! Nachdem ich heute schon von seberg in die Nähe eines psycho-pathologischen Falls gerückt wurde.

Da hört der Spaß auf - und da beginnt die Bosheit, bankban!

Ich habe Ihnen, da Sie ein ziemlich schlechtes Gedächtnis haben, die Materie dezidiert und differenziert vorgetragen, damit es keine Missverständnisse gibt.

Aber langsam glaube ich, Sie wollen oder können keiner logischen Argumentation folgen - und auch keiner moralischen.

Die Sitten einer Gesellschaft gehen unter , und mit ihr die Gesellschaft, wenn diese "falsche Prinzipien" belohnt und die Aufrichtigkeit ignoriert.

Ich habe lange geschwiegen, weil ich diese Art Schlamm-Schlacht, die sich hier und geraffter Form vollzieht, in vielen kleinen Aufsätzen und Diskussionen über die Jahre verteilt - in konventioneller Form - nicht führen wollte.

Aber das ist jetzt hier erfolgt - und meine Standpunkte sind bekannt.
(Sie haben nichts mit Selbstprofilierung zu tun - und sie wären nicht nötig gewesen, wenn die "Wissenschaft" ihre Hausaufgaben gemacht hätte.

Geredet hat nur Herta Müller - und zwar über sich selbst.

Die anderen Opponenten wurden vergessen. Das ist ein Faktum.
Neben mir werden bald noch andere auftreten, die die gleichen Fragen aufwerfen werden.

Sie entwickelt und gestellt zu haben ist eine Sache, die ich mit meinem Gewissen zu regeln habe.

Mich aber zu "kriminalisieren" bankban bzw. zu meiner Kriminalisierung aufzurufen,
das hat nicht einmal die Securitae Ceausecus geschafft!

Um 1980/1981 trat ein obskurer, wohl von der Securitate bezahlter Autor auf, ich glaube er hieß - oder sein Pseudonym war - Michael C. Titus.
In einem dünnen Buch verunglimpfte er die damaligen Oppositionellen in Rumänien - ich war nicht dabei.
Solche Steigerungen der Verunglimpfung erfahre ich erst jetzt, aus ihrem berufenen Munde, bankban!

Carl Gibson

P.S. Sie haben Sich schon einmal bei mir entschuldigt, bankban,
schon vergessen, als Ihr Temperament mit Ihnen durchging und Sie mir so allerlei unterstellten, was ich alles entkräften konnte?

Damals zitierte ich - um Ihre Läuterung etwas voran zu treiben - die Einschätzung eines kompetenten Beobachters.

Er verfolgte seinerzeit die SbZ-"Spitzel-Affäre"-Diskussion ( wo ich ürbrigens Herta Müllers "moralische Integrität" in Frage stellte und mit der oben zitierten Maulkorbandrohung konfrontiert wurde)und reagierte darauf.

Deja vu?

Hier aus Kommentar nr. 32 (Spitzelaffäre, hier in der SbZ, lohnend alles noch einmal achzulesen, den "Elsi" "bezeichnet mich dort nämlich als "Trittbrettfahrer" - eine Inspiration für Richard Wagner Attacke gegen mich in der "Banater Zeitung"?

Ich zitiere:
Post scriptum: Zum Thema : Aversion von Dunkelmamm "bankban" ( welch ein Pseudonym!) gegen: Carl Gibson alias Don Carlos:
Ich zitiere:

"Meine Bewunderung haben Sie dafür, wie Sie sich in der SZ (Sächsischen Zeitung) mit anonymen Schmierfinken und verruchten Feiglingen à la Bankban wacker herumschlagen."

Das schrieb mir in der Nacht ein höchst etablierter Schriftsteller aus Rumänien, der seit vielen Jahren in der Bundesrepublik lebt und der die Thematik als "Insider" und gewichtiger Zeitzeuge kennt. Er wird selbst entscheiden, wann er öffentlich in die Diskusssion eingreift.
bankban
schrieb am 27.02.2009, 14:21 Uhr
Lieber Don Carlos, meinen Sie nicht auch, dass wer austeilt, auch einstecken können müsste? Und Sie teilen ja ganz heftig aus ... Und eine Legitimierung Ihrer Forderungen, warum Herta Müller Ihnen eine Antwort schuldet, haben Sie immer noch nicht geliefert... (nur stattdessen aus anonymisierten Briefen zitiert, obwohl Sie doch ansonsten immer gegen Anonymität zu sein vorgeben) MfG, Bankbn
tschawo
schrieb am 27.02.2009, 14:44 Uhr
Sehr geehrter Herr Gibson,
Herta Müller an die Wand zu stellen und dann bankban Bosheit vorzuwerfen halte ich für ein starkes Stück! Warum tun Sie das?
Ich glaube, was Sie an "Niederungen" immer noch nicht verstanden haben ist die Tatsache, dass Herta Müller das Bild einer rückständigen Gesellschaft schildert. Doch wer will schon Teil einer solchen rückständigen Gesellschaft sein, wer will schon einsehen, dass er in den Garte zum sch... gehen musste, dass Ehen wie in Ostanatolien abgesprochen wurden, dass die eigene Gemeinschaft aus Halbanalphabeten bestand und die einzig fortschrittlichen Elemente dieser Gesellschaft die Schweinezucht, der Kukurutzanbau und die Blechmusik waren? In so einer Gesellschaft sind Menschen seelisch verkrüppelt weil sie sich nicht aus ihren sozialen Normen und Zwängen lösen konnten. Kaum hält dieser Gesellschaft eine Schriftstellerin wie Herta Müller den Spiegel vor, wird sie als Nestbeschmutzerin beschimpft, angespuckt und durch den Dreck gezogen. Natürlich will dieses Bild kein stolzer Banater Schwabe wie Sie sehen. Stolze Banater Schwaben wie Sie haben anscheinend immer das Deutschtum, die Identität und die Kultur verteidigt, zuerst gegen die Ungarn und die Magyarisierung (siehe Müller-Gutenbrunn)und anschließend gegen die dreckigen Kommunisten. Diese Opferhaltung macht kurzsichtig, ist aber typisch für die kollektive Identität in Südosteuropa. Man muss sich immer gegen imaginäre Feinde verteidigen und für die erklärung des eigenen Handelns auch mal Feinde erfinden. Sie haben anscheinend Herta Müller als Feind erfunden um Ihr Handeln zu rechtfertigen.
Abschließend noch eine Frage: wo liegt ihr Problem? Sie vermischen in dieser Diskussion die unterschiedlichsten Themen von der Darstellung Nitzkydorfs und seiner Gemeinschaft in "Niederungen" über die Parteimitgliedschaft von Richard Wagner, die falsche Rezeption von Herta Müller in der Bundesrepublik und Ihrer falsch verstandene Opferrolle in Rumänien, die politisierung des Literatur-Nobelpreises, die Adenauer-Stiftung und Ihre eigene, persönliche Vergangenheit.
Sollte man Sie für Ihre antikommunistische Tätigkeit in Rumänien für den Friedensnobelpreis vorschlagen? Wollen Sie auf eine Stufe mit Menschen wie Lech Walesa gestellt werden? Walesa hat nie Philosophie studiert aber Sie können ihm trotzdem nicht das Wasser reichen.
Tschawo und nicht Schwawo wie Sie nich genannt hatten.
Don Carlos
schrieb am 27.02.2009, 14:57 Uhr (am 27.02.2009, 15:05 Uhr geändert).
Es gibt Wissenschaftler in Deutschland, die ihre Arbeiten zum Komplex "Herta Müller", "Aktionsgruppe Banat", "Adam-Müller-Gutterbrunn-Literaturkreis", neuere deutsche Literatur in Rumänien nicht abschließen können, weil ihnen wichtige biographische Daten - etwa aus dem Lebenslauf von Herta Müller - fehlen.

Herta Müller verweigert eine vollständige Auskunft, weil sie glaubt, dass das so legitim ist.

Dadurch behindert sie die "freie Forschung"

und die angemessene Interpretation ihrer Werke.

Ein weiteres Beispiel: Herta Müller wurde - vor oder nach den Auslandsreisen in die BRD, z.B. im Herbst 1984, von der Securitate in Temeschburg, namentlich von dem dortigen Untersuchungsrichter Petru Pele ( eine in der "Symphonie der Freiheit" eindringlich geschilderten Gestalt) befragt, vielleicht auch psychisch malträtiert, unter Druck gesetzt etc.

Wir, die Leser, kennen nur die "literarische Umsetzung" des Geschehens, nicht aber die Details der Abläufe in der Wirklichkeit.

Um genau interpretieren zu können, muss der Wissenschaftler feststellen können, was "authentisch" ist - und was "Fiktion" ist, was Legende ist und was erdichteter Mythos ist.

Ich habe meine "Symphonie" so geschrieben, dass der ganz normale Leser diese Ebenen auseinander halten kann ( deshalb der Titelzusatz: "Testimonium authenticum".

Mir geht es um das Prinzip, nicht nur um Herta Müller persönlich.

Sie ist nur die exponierteste Person unter den Schreibenden aus dem oben genannten Umfeld.

Und eben weil ihr Werk breiter rezipiert wird als die Literatur anderer Schriftsteller, erwarte ich von Frau Müller eine umfassende Aufklärung, schließlich wurde sie geehrt - und nicht die vielen anderen, die weitaus mühevoller ihre Existenz als Dichter hier fristen müssen.
Und schließlic ist sie die Nobelpreis-Kandidatin der Bundesrepublik in Stockholm - und repräsentiert somit das "gesamte Deutschland" moralisch nach außen.

In diesem speziellen Fall kommt es noch mehr auf die eiwandfreie "moralische Integrität" an.
Die sollte bis zur Entscheidung der Jury feststehen.

( Es kann doch noch sein, das uns die "CNSAS" sagen muss, wer in Rumänien verfolgt wurde!)

Doch genau so wie Herta Müller und Richard Wagner die volle Wahrheit über ihre ( nicht ganz transparente ) Vergangenheit offen legen müssen,
so müssen es alle in die kommunistische Politik mehr oder weniger involvierten Personen tun,
Politiker, Journalisten, Schriftsteller, Pfarrer etc, - wenn die Aufarbeitung der kommunistischen Vergangenheit in Osteuropa gelingen soll.

Es kann auch nicht sein, dass einige Geisteseliten, die früher einmal - aus welchen Gründen auch immer - mit der SED, der RKP, den Geheimdiensten des Ostens etc. zusammen gearbeitet haben,
sich jetzt vornehm zurückziehen und sagen:

Ich habe einfach keine Lust, Auskunft zu erteilen!
Basta!

Beziehen Sie diese Problematik einmal auf die Entnazifizierung der NSDAP-Verbrecher und deren Gefolgsleute!

Was würden Sie sagen, bankban, wenn ein Altnazi oder einer seiner Helfershelfer bei Verbrechen gegen die Menschlichkeit einfach sagen würde:

Ich habe keine Lust, auszusagen?

Die geistigen Eliten müssen voran gehen und mit der Aufklärung beginnen.

Schweigen und Verschleiern bringt uns nicht weiter.

Ist das so schwer zu begreifen?

Carl Gibson.




bankban
schrieb am 27.02.2009, 15:20 Uhr
Mir kommen grad die Tränen ob dieser Wissenschaftler --- ach die Armen! Vielleicht sollten sie sich mehr der Literatur von Frau Müller zuwenden und nicht ihrem Vita. Mich interessiert nicht, wieviele Geschwister sie hat, sondern ob ihre Bücher gut sind oder schlecht. Und falls mich noch etwas interessiert, dann ob sie es schafft, mit ihren Büchern etwas über Rumänien und die Sachsen der deutschen Öffentlichkeit mitzuteilen... Bankban

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