Herta Müller . Ehrung

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Carl Gibson
schrieb am 10.07.2009, 09:12 Uhr (am 10.07.2009, 09:21 Uhr geändert).
Alle bewussten Leute, die in Rumänien gelebt haben
- wie Frau Pintilie aus Bukarest, hier immer noch als Schiwwer unterwegs mit flottem Rumänisch auf der Zunge -

können bestätigen, was Johann sagt:

"Ihr Bekannter hat sich dann sicherlich auch als würdiger Aklamateur erwiesen. Er hat Ceausescu Beifall gespendet, mal kurzen, dann lang anhaltenden Beifall, dann stehende Ovationen, so wie die dortigen Speichellecker es von den Kongressmitglieder verlangten.
Der einzige, der es auf einem Kongress gewagt hat, ceuasescu zu kritisieren, war meines Wissens kein Sachse, sondern ein Rumäne.

Er hätte ablehnen können!
Ich habe jemanden gekannt, der einen Parteieintritt abgelehnt hat. Es gab deshalb keine Repressalien , aber auch keinen Judaslohn.
Dafür konnte er sich Zeit seines Lebens im Spiegel betrachten, ohne Brechreiz zu empfinden."



Es gab durchaus eine Alternative zum "Heulen mit den Wölfen",

zum "Hora" Tanzen im vereinten Reigen,

zum gesenkten Schweif -

das war das erhobene Haupt und das aufrechte
Rückgrat.

Nicht jeder musste "opponieren",
sein Leben riskieren bzw. das seiner Familie
und in den Widerstand gehen.

Es reichte schon, wenn man den Verlockungen des Systems,
den Köder und Privilegien widerstand!


"Anständig" bleiben,
das war eine Alternative!

Was trieb deutsche Dichter wie Richard Wagner in die Rumänische Kommunistische Partei

von 1972 bis nach 1985?

Was verleitete Herta Müller dazu, sich von der UTC/ VKJ "ehren" zu lassen
für die Produktion einer Schmähschrift gegen die eigenen Landsleute!?

Die Siebenbürger Sachsen lieben ihre "Nestbeschmutzer" auch nicht -
niemand liebt Nestbeschmutzer,

schon gar nicht aus einer bedrängten Identität herus und mit dem Rücken zur Wand - wie die deutschen in Rumänien damals!

Den ein "Nestbeschutzer" schafft mehr Hass und Unheil, als
hundert mittelmäßige Schriftsteller.

Ja, Privilegien lockten...
Das Veröffentlichen?
Die Westreise?

Carl Gibson
seberg
schrieb am 10.07.2009, 11:02 Uhr
Na wie ist es Johann? Wie fühlt man sich so als Mißbrauchsopfer? Mit allen zugekniffenen Körperöffnungen davonschleichen?

Dabei hast du ja so liebevoll und originell versucht, dem „Carl“ zum Rückzug (bis auf 10%!) zu raten, weil es für ihn besser sei!!!

Ich fürchte, das hast du ernst gemeint.

Demnächst kriegen wir noch zu hören/lesen, er sei auch hier das verfolgte und brutal niedergemachte „Opfer“!

Das „Opfer“ all jener, die sich von ihm hier nicht haben kolonialisieren lassen wollen, muss man dann aber hinzufügen!

Du könntest Recht haben damit, dass er es „darauf anlegt“: nämlich nicht eher zu ruhen, bis er als verfolgtes und ausgegrenztes Opfer da steht, zum Teil hatte er damit hier ja auch schon Erfolg.

Apropos Thema Herta Müller - Ehrung: würdest du ihre „dünnen Büchlein“ auch als lesenswert empfehlen, so wie jenes eine dicke?
Johann
schrieb am 10.07.2009, 13:16 Uhr
seberg schrieb: Na wie ist es Johann? Wie fühlt man sich so als Mißbrauchsopfer? Mit allen zugekniffenen Körperöffnungen davonschleichen?


Ich weiß wirklich nicht, was das soll?
Carl Gibson
schrieb am 10.07.2009, 13:37 Uhr
seberg schrieb: Na wie ist es Johann? Wie fühlt man sich so als Mißbrauchsopfer? Mit allen zugekniffenen Körperöffnungen davonschleichen?

Dabei hast du ja so liebevoll und originell versucht, dem „Carl“ zum Rückzug (bis auf 10%!) zu raten, weil es für ihn besser sei!!!

Ich fürchte, das hast du ernst gemeint.

Demnächst kriegen wir noch zu hören/lesen, er sei auch hier das verfolgte und brutal niedergemachte „Opfer“!

Das „Opfer“ all jener, die sich von ihm hier nicht haben kolonialisieren lassen wollen, muss man dann aber hinzufügen!

Du könntest Recht haben damit, dass er es „darauf anlegt“: nämlich nicht eher zu ruhen, bis er als verfolgtes und ausgegrenztes Opfer da steht, zum Teil hatte er damit hier ja auch schon Erfolg.

Apropos Thema Herta Müller - Ehrung: würdest du ihre „dünnen Büchlein“ auch als lesenswert empfehlen, so wie jenes eine dicke?

Zitationswürdig, diese Exegese mit Schuldzuweisung und Opfer-Diagnose, Herr Scherg!
Wo wir doch bald alle tacheless reden - und "Klartext"!

Wenn das Große Zittern kommt!

Frucht und Zittern - war es nicht Kierkegaard, der schom mal etwas darüber schrieb?

Nur wer ist der Schurke im Spiel, wenn Herta Müller und Richard Wagner über die "Judas"-Kmapagne von Temeschburg aus von allen Verfehlungen losgesagt werden?
Carl Gibson
Lavinia
schrieb am 10.07.2009, 16:26 Uhr (am 10.07.2009, 16:27 Uhr geändert).
Hallo, Admins,
ich beantrage die Löschung folgender Beiträge (samt ihrervielfältigen Vervielfältigungen) des Carl Gibson wegen Beleidigung. Die Beleidigungen sind gekennzeichnet.
Danke.


Carl Gibson schrieb: Frau Pintilie aus Bukarest, wohnhaft im Deutschen Dorf, früher hier bekannt als Elsi udn Siel, heute hier unterwegs als Lavinia und Schiwwer, Frau mit Hobby Boxen, hat einige grundlegende Dinge noch nicht begriffen.

Sie hat keine literaturhistortische bzw. literaturkritische Kompetenz um eine Diskussion über welche literatur auch immer zu führen.
Was sie hier beitragen kann, ist eine "Meinung", sonst nichts.

Zufällige Texte zitieren kann jeder.

Frau Pintilie ist eine "unkritische" Verehrerin von Herta Müller und ihrem Fan-Club zuzurechnen.Fans dieser Sorte dulden keine "Idolankratzung" oder Infragestellung.

Wenn Frau Pintilie Roy Black oder Heino verehren würde, wäre es nicht anders.Frau Pintile hat bisher nicht einaml eine "Meinung" kundgetan, weil sie selbst - wie Herta Müller - nicht zwischen Fiktion und Realität differenzieren kann.
In der Literatur wird Fiktion serviert - und in den Statements Aussagen mit Wahrheitsanspruch!
Ist den Lesern und Hörern die "schizophrene" Diskrepanz noch nicht aufgefallen?

Carl Gibson



Welche "doppelt Verfolgten" erfreuten sich noch dieser Privilegien im Ostblock?

Johann sagt treffend:

"Die Parteimitgliedschaft ist keine Privatangelegenheit mehr, wenn man als Dissidentin geehrt wird.

Im Gegenteil aufgrund des politischen und sozialen Engagements kann man erst entscheiden, ob jemand solch eine Ehre gebührt.

Es sollen ja nicht die literarischen Figuren prämiert werden, sondern Frau Müller als Person und da kann man solch konkrete Fragen nicht mit fiktionalen Antworten begegnen.

Bevor Sie die vielen Fragen nicht beantwortet, finde ich Sie als sogenannte Dissidentin untragbar."

Das fordere ich seit einem Jahr hier in der SbZ und in dem Forum.
Carl Gibson





Frau Pintilie - Ihnen fällt wohl nichts mehr ein?

Selbst den Vergelich klauen sie von Supersvabo aus dem Banatblog - nur bezog er ihn auf die Praktiken von Herta Müller!!!

Aber ich habe Ihnen noch ein paar Anregungen ausgearbeitet zum Thema:

Psychopathologische Sympathien und Kompensationseffekte.

Zu hoch, das Ganze?

Keine Zettel zur Hand, keine Helfer und Helfershelfer der 5. Kolonne?

Auf die Details zum Raport final bzw zur Erklärung der antisemitischen Attacken warte ich immer noch.

Carl Gibson

Carl Gibson schrieb: Was weiß Frau Pintilie von Vladimir Tismaneanu und seinen Definitionen von "Dissidenz"?

Wo hat Frau Pintilie was gelesen?

Was weiß sie Überhaupt von "Dissidenz"

Einfach nur dumm daher reden:

„3. Dissidenz“

Tismaneanu (davon war mal die Rede im Forum) hat für die Periode des Kommunismus verschiedene Arten oder Möglichkeiten von Dissidenz aufgezeigt. Mich würde interessieren, welches deine Definition von Dissidenz ist."

Will Frau Pintilie gar einem Dissidenten aus der Zelle sagen, was Dissidenz ist und welche Formen der Dissidenz in einer Dikatur möglich sind?

Machmal erscheint es mir, als spreche die geamte Desimformationsabteilung der alten und neuen Securiate aus dem obskuren Kanal der Frau Pintilie mit den tausend Namen -

als Kind musste ich einmal den "Doktor Allwissend " spielen,
auch Faust wollte alles wissen-

aber aus dieser Frau Pintilie spricht manchmal das Weltwissen

... eines ganz geheimem Dienstes oder höherer Spären...

in wessen Auftrag - oder doch nur aus Kompesation...?





Carl Gibson
schrieb am 10.07.2009, 16:31 Uhr
Lavinia schrieb: Hallo, Admins,
ich beantrage die Löschung folgender Beiträge (samt ihrervielfältigen Vervielfältigungen) des Carl Gibson wegen Beleidigung. Die Beleidigungen sind gekennzeichnet.
Danke.


Carl Gibson schrieb: Frau Pintilie aus Bukarest, wohnhaft im Deutschen Dorf, früher hier bekannt als Elsi udn Siel, heute hier unterwegs als Lavinia und Schiwwer, Frau mit Hobby Boxen, hat einige grundlegende Dinge noch nicht begriffen.

Sie hat keine literaturhistortische bzw. literaturkritische Kompetenz um eine Diskussion über welche literatur auch immer zu führen.
Was sie hier beitragen kann, ist eine "Meinung", sonst nichts.

Zufällige Texte zitieren kann jeder.

Frau Pintilie ist eine "unkritische" Verehrerin von Herta Müller und ihrem Fan-Club zuzurechnen.Fans dieser Sorte dulden keine "Idolankratzung" oder Infragestellung.

Wenn Frau Pintilie Roy Black oder Heino verehren würde, wäre es nicht anders.Frau Pintile hat bisher nicht einaml eine "Meinung" kundgetan, weil sie selbst - wie Herta Müller - nicht zwischen Fiktion und Realität differenzieren kann.
In der Literatur wird Fiktion serviert - und in den Statements Aussagen mit Wahrheitsanspruch!
Ist den Lesern und Hörern die "schizophrene" Diskrepanz noch nicht aufgefallen?

Carl Gibson



Welche "doppelt Verfolgten" erfreuten sich noch dieser Privilegien im Ostblock?

Johann sagt treffend:

"Die Parteimitgliedschaft ist keine Privatangelegenheit mehr, wenn man als Dissidentin geehrt wird.

Im Gegenteil aufgrund des politischen und sozialen Engagements kann man erst entscheiden, ob jemand solch eine Ehre gebührt.

Es sollen ja nicht die literarischen Figuren prämiert werden, sondern Frau Müller als Person und da kann man solch konkrete Fragen nicht mit fiktionalen Antworten begegnen.

Bevor Sie die vielen Fragen nicht beantwortet, finde ich Sie als sogenannte Dissidentin untragbar."

Das fordere ich seit einem Jahr hier in der SbZ und in dem Forum.
Carl Gibson





Frau Pintilie - Ihnen fällt wohl nichts mehr ein?

Selbst den Vergelich klauen sie von Supersvabo aus dem Banatblog - nur bezog er ihn auf die Praktiken von Herta Müller!!!

Aber ich habe Ihnen noch ein paar Anregungen ausgearbeitet zum Thema:

Psychopathologische Sympathien und Kompensationseffekte.

Zu hoch, das Ganze?

Keine Zettel zur Hand, keine Helfer und Helfershelfer der 5. Kolonne?

Auf die Details zum Raport final bzw zur Erklärung der antisemitischen Attacken warte ich immer noch.

Carl Gibson

Carl Gibson schrieb: Was weiß Frau Pintilie von Vladimir Tismaneanu und seinen Definitionen von "Dissidenz"?

Wo hat Frau Pintilie was gelesen?

Was weiß sie Überhaupt von "Dissidenz"

Einfach nur dumm daher reden:

„3. Dissidenz“

Tismaneanu (davon war mal die Rede im Forum) hat für die Periode des Kommunismus verschiedene Arten oder Möglichkeiten von Dissidenz aufgezeigt. Mich würde interessieren, welches deine Definition von Dissidenz ist."

Will Frau Pintilie gar einem Dissidenten aus der Zelle sagen, was Dissidenz ist und welche Formen der Dissidenz in einer Dikatur möglich sind?

Machmal erscheint es mir, als spreche die geamte Desimformationsabteilung der alten und neuen Securiate aus dem obskuren Kanal der Frau Pintilie mit den tausend Namen -

als Kind musste ich einmal den "Doktor Allwissend " spielen,
auch Faust wollte alles wissen-

aber aus dieser Frau Pintilie spricht manchmal das Weltwissen

... eines ganz geheimem Dienstes oder höherer Spären...

in wessen Auftrag - oder doch nur aus Kompesation...?







Was ist beleidigend, Frau Pintilie?
Gehen Sie doch damit zum Staatsanwalt - dann sehen wir weiter!
Carl Gibson
Lavinia
schrieb am 28.07.2009, 10:32 Uhr

Ja, man amüsiert sich manchmal unter seinem Niveau...

(Carl Gibson: "Wie ist Marcel Reich-Ranickis Kritik (Verriss?)der Herta Müller- Publikation ausgefallen, Tschawo? Haben Sie die Sendung gesehen? Was hat der Papst gesagt?)

oder...es IST das eigene Niveau...


Literarisches Quartett am 19.11.1992, Iris Radisch zu Gast.
Herta Müller, Der Fuchs war damals schon der Jäger

Reich-Ranicki: „Es ist der Versuch einer Darstellung des Lebens im kommunistischen Rumänien mit realistischen Mitteln, die sofort immer überhöht werden. Die Autorin versucht immer wieder ins Poetische zu gehen. Natürlich, gemeint ist der kommunistische Staat schlechthin. Was taugt denn das Buch?“

Löffler sagt, dass es keine einfache Lektüre sei, sie es aber mit zunehmender Spannung gelesen hätte.
Karasek fand das Buch aufregend, insbesondere die Schilderung des trostlosen Lebens in dem Ostblockstaat, alles sei kaputt, verrostet, verschlampt, auch die Beziehungen der Menschen untereinander – dieses Bild findet er sehr schön. Ihn stört jedoch die Poesie.

Darauf Reich-Ranicki: „Sie haben gesagt, Sie finden das Buch interessant und gut geschildert, nur das Poetische stört Sie. (…) Die von ihr intendierte Poesie findet sich auf jeder Seite. Ich kann nicht ein Buch für gut halten, dessen Sprache so schlecht ist.“
Radisch macht darauf aufmerksam, dass es weniger um die Handlung selbst geht, sondern dass gerade die poetische Sprache viel wichtiger ist, weil sie den Zustand der Erstarrung und Bespitzelung widergibt.

Reich-Ranicki: „Das ist ja ein merkwürdiges Buch, wie ich sehe. Ein Buch, bei dem die Handlung völlig unwichtig ist und überhaupt erst am Ende kommt. Und davor ist alles durch die Sprache getragen, die aber leider schlecht und komisch ist.“

Radisch versucht ihm durch Beispiele…
Reich-Ranicki:“Ja,ja. Das haben wir doch alles im Expressionismus schon gehabt, wie böse die Bäume sind und die Straßen und die Wege. Diese Herta Müller hat in schönem, klarem Deutsch ernste Bücher geschrieben. Und sie hat jetzt ein Buch in schrecklichem Deutsch mit schiefen poetischen Bildern – und zwar auf jeder Seite – geschrieben.
Radisch: „Sagen Sie mal eines, nur eins, so eine Behauptung kann man nicht ohne Beweise in die Welt setzen.“
Reich-Ranicki;“ Aber ich denke nicht daran. Es ist ganz schrecklich, was sie tut. Ich habe nichts in diesem Buch über den Kommunismus erfahren, was ich nicht schon gewusst hätte. Aber ich habe aus manchen Büchern auch was Neues über den kommunistischen Staat erfahren. Da haben wir den Engländer Julian Barnes.
Karasek: „Die Herta Müller ist schon erledigt?“
Reich-Ranicki: „Ja, wir müssen weiter, das Leben ist kurz.“

Darauf wird der Roman des Julian Barnes von Karasek vorgestellt.
Löffler: „Im Unterschied zur Herta Müller hat Barnes seine Figuren entnamt, wenn ich das so sagen darf…“
Reich-Ranicki: „Sehen Sie, das ist der Einfluss der Herta Müller, dass Sie entnamt sagen. So sind die Verben der Herta Müller!“
Löffler: „Im Vergleich mit der Herta Müller schneidet dieser Roman nicht gut ab.“
Sie kritisiert die Jämmerliche Sprache und Radisch fügt hinzu, dass das, was man bei Barnes erfährt, genauso gut in einer Reportage oder einem Artikel nachlesen kann.
Reich-Ranicki: „Herr Karasek, was meinen Sie, was ist noch schlecht an dem Buch?“
Karasek schließt sich dem Urteil Löfflers und Radisch’ an.
Reich-Ranicki hält den Roman Barnes’ für sehr wichtig und behauptet daraus viel über den Kommunismus erfahren zu haben…“und ich erfahre nichts bei Herta Müller. (Alle drei: Nein, halt, stopp)
Löffler: Das kann man so nicht stehen lassen. Wenn man die Situation aus Rumänien nur aus der Sicht von Herta Müller wüsste, dann hätte man ein ganz tiefes und suggestives Bild davon, was es heißt, wenn der Mehltau der Verkommenheit und der Hoffnungslosigkeit über einem Land liegt. (…)“
Reich-Ranicki fragt daraufhin Karasek, ob er sich bei Barnes gelangweilt hätte, was dieser bejaht.
Karasek: „Ich habe mich bei der Herta Müller auch manchmal gelangweilt, aber mit großem Respekt.“
Reich-Ranicki: „…Sie haben sich gelangweilt, aber respektvoll. Und ich, mit nicht gar so viel Bewunderung, habe mich göänzend amüsiert bei dem Barnes.“
Löffler: „Ja, man amüsiert sich manchmal unter seinem Niveau“.


Dem ist nichts mehr hinzuzufügen ;-)…



Adine
schrieb am 28.07.2009, 10:54 Uhr
...und man kritisiert manchmal unter seinem Niveau.

Das muß ja ein mieser Abend gewesen sein.
Lavinia
schrieb am 28.07.2009, 14:10 Uhr (am 28.07.2009, 14:16 Uhr geändert).
Ja, Adine, aber bei weitem nicht der einzige miese Abend... Reich-Ranicki ist natürlich ein Thema für sich... Mit seinem selbstgerechten Geradeaus-und-druff-Stil simulierte er oft Kritik (siehe oben zu Herta Müller...obwohl in diesem Fall seine Kommentare nicht mal für "Simulation von Kritik" ausreichen...)und hielt den Daumen dezidiert entweder nach oben oder nach unten... "machte" Autoren oder "führte sie zum Schafott"...Schließlich 'lebte' jede Buchbesprechung von seiner lauten, selbstgefälligen Selbstdarstellung. Löffler bescheinigte ihm "mediale Inkontinenz" (huch, das erinnert mich doch an etwas...) und seine 'Entdeckung' Ulla Hahn bestätigte indirekt die früheren Avances des lauten Selbstinszenierers... Zum Nobelpreisträger G.Grass hatte er ein sehr spannungsreiches Verhältnis, Peter Handke mochte er nicht leiden...und er lag ja auch oft daneben, das darf man ja auch nicht außer Acht lassen. Auch bei Herta Müller - natürlich!
Adine
schrieb am 28.07.2009, 15:22 Uhr
Über Reich-Ranicki könnte man auch ewig debattieren.
Hätte man sich von seiner Kritik beeinflussen lassen, hätte man wahrscheinlich so manches gute Buch ungelesen im Regal gelassen.
Kritiken über Herta Müllers Bücher versuche ich zu ignorieren.
Angesichts der "Werbung", die immerwieder gratis in verschiedenen Foren gemacht wird ( nur zum Zwecke einer vielgelesenen und oft prämierten Schriftstellerin zu schaden),könnte man denken, Herta Müller sei in allem unterstes Niveau.
Wer ihre Bücher unvoreingenommen und aufmerksam liest, wird nicht leugnen können, Herta Müller ist eine der besten Schriftstellerinnen der Moderne.
Schreiber
schrieb am 08.08.2009, 13:18 Uhr (am 08.08.2009, 13:56 Uhr geändert).
Ich wäre sehr gespannt gewesen, auf das gemeinsame Projekt Pastior-Müller.

Der eine geht mit Sprache künstlerisch um, die andere nennt bereits ihr Erstwerk "Prosa".

Ranicki würde vielleicht sagen: "PROSA, PROSA, PROSA! - wenn man nichts Schönes aus Worten machen kann. Prosa in der Küche wäre Ernährung. Ich bin eher für Genuß"

In den Niederungen fand ich eine Kurzgeschichte ganz nett: Die Banater Familie badet. Dreckrunzel um Dreckrunzel gesellt sich eine Nudel, die der Opa von seinem Nacken rubbelt zu den Nudeln vom Nacken der Oma, dann vom adipösen Bauch des ansonsten nur stinkigen Vaters in das inzwischen schmierige Badewasser in der Badewanne mit dem grauen Rand.
Am Ende der Geschichte hockt die ganze banater Familie "frisch gebadet" vor der Glotze.

Sonst vermisse ich Nettigkeiten in dem Meisterwerk der Allesschlechtmacherei. Damals gab es noch kein Prosac. Poor Herta.

Und alles gewidmet: für Richard.
seberg
schrieb am 08.08.2009, 13:37 Uhr (am 08.08.2009, 13:40 Uhr geändert).
Habe das Buch inzwischen gelesen. In der Tat: nicht leicht zu geniessen! Fuer manche vielleicht ungeniessbar. Wobei ich mir nicht sicher bin, ob schwer geniessbar eher wegen dem Inhalt (Lagerleben in "Russland") oder wegen der Form der Mueller-Prosa.
Ich komme darauf zurueck, wenn mein Urlaub zu Ende ist...
Schiwwer
schrieb am 08.08.2009, 19:14 Uhr
Für alle Interessierten:
Termine der Lesungen von Herta Müller
www.hanser-literaturverlage.de/termine.html?isbn=978-3-446-23391-1
seberg
schrieb am 08.08.2009, 22:40 Uhr
Zur Beruhigung beunruhigter Frager/innen: dass ich das Buch schon gelesen habe, geht wirklich mit rechten Dingen zu.
Ich werde mich allerdings hueten, vor dem 18.08. darueber mehr als oben angedeutet sagen.
"Promotion" und "Gratiswerbung" braucht Herta Mueller nun wirklich nicht!
Lavinia
schrieb am 10.08.2009, 23:57 Uhr
Herta Müller
Lesung | 01.09.2009
Werke (zum Buch)
Veranstalter: Bücherwürmer Lana, Lana

Herta Müller
Lesung | 09.09.2009
Werke (zum Buch)
Veranstalter: Festival della letteratura Mantova, Mantova

Herta Müller
Lesung | 22.09.2009 | 20.00 Uhr
Atemschaukel (zum Buch)
Ort: Käthe-Kollwitz-Museum
Veranstalter: Literaturhaus Berlin, Fasanenstrasse 23, 10719 Berlin

Herta Müller
Lesung | 26.09.2009
Ehrengabe der Heinrich-Heine-Gesellschaft (zum Buch)
Veranstalter: Stadt Düsseldorf, Düsseldorf

Herta Müller
Preisverleihung | 27.09.2009 | 11.00 Uhr
Verleihung der Ehrengabe der Heinrich-Heine-Gesellschaft 2009 (zum Buch)
Ort: Savoy-Theater, Graf-Adolf-Straße 47
Veranstalter: Heinrich-Heine-Gesellschaft Düsseldorf, Düsseldorf

Herta Müller
Lesung | 29.09.2009
Atemschaukel (zum Buch)
Veranstalter: Dokumentationszentrum Berliner Mauer, Berlin

Herta Müller
Lesung | 13.10.2009
Atemschaukel (zum Buch)
Veranstalter: proust. Wörter. Töne., Am Handelshof 1, 45127 Essen

Herta Müller
Lesung | 20.10.2009
Atemschaukel (zum Buch)
Veranstalter: Buchhandlung Schwarz, Günterstalstraße 40, 79100 Freiburg

Herta Müller
Lesung | 27.10.2009 | 20.00 Uhr
Atemschaukel (zum Buch)
Veranstalter: Literaturhaus Hamburg e. V., Schwanenwik 38, 22087 Hamburg

Herta Müller
Lesung | 29.10.2009
Atemschaukel (zum Buch)
Veranstalter: Mauergedenkstätte Bernauer Straße, Berlin

Herta Müller
Lesung | 03.11.2009 | 20.00 Uhr
Atemschaukel (zum Buch)
Veranstalter: Literaturhaus Köln e. V., Schönhauser Straße 8, 50968 Köln

Herta Müller
Lesung | 08.11.2009
Atemschaukel (zum Buch)
Ort: Odeon
Veranstalter: Literarischer Herbst, Wien

Herta Müller
Diskussion | 10.11.2009 | Veranstaltung ist abgesagt
Diskussion/Thema: "Krisensituation" (zum Buch)
Veranstalter: Literaturhaus Wien, Wien

Herta Müller
Lesung | 12.11.2009
Atemschaukel (zum Buch)
Veranstalter: Literaturhaus München / Institut für deutsche Kultur und Geschichte Südosteuropas e. V., Salvatorplatz 1, 80333 München

Herta Müller
Lesung | 19.11.2009
Atemschaukel (zum Buch)
Veranstalter: Literaturhaus Frankfurt e. V., Schöne Aussicht 2, 60311 Frankfurt

Herta Müller
Lesung | 23.11.2009 | 20.00 Uhr
Atemschaukel (zum Buch)
Ort: Museum, Wilhelmstraße 3, 72074 Tübingen
Veranstalter: Osiandersche Buchhandlung GmbH, Wilhelmstraße 12, 72074 Tübingen

Herta Müller
Lesung | 24.11.2009
Atemschaukel (zum Buch)
Veranstalter: Stadtbücherei Esslingen, Heugasse 9, 73728 Esslingen

Herta Müller
Lesung | 30.11.2009 | 16.15 Uhr
Atemschaukel (zum Buch)
Ort: Universität Paderborn / Campus / Hörsaal G, Warburger Str. 100
Veranstalter: Universität Paderborn, Paderborn

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