Entschädigung für Russlandverschleppte aus Bukarest

Um Beiträge zu verfassen, müssen Sie sich kostenlos registrieren bzw. einloggen.

cäsar
schrieb am 04.10.2011, 17:46 Uhr
Hallo Bankban,
ad definitionem(historisch)hast du recht. Aber wenn man bedenkt, dass bis zu 20% unserer Landsleute daran gestorben sind...
ave
Fabritius (Moderator)
schrieb am 04.10.2011, 23:47 Uhr
@ Johann: ob und was nach dem Gesetz 221/2010 gezahlt wird, ist noch nicht feststehend. Hier muss man auf die Entscheidung der Abgeordnetenkammer warten. Deswegen ist es derzeit sogar gut und verständlich, dass Gerichte nicht entscheiden sondern vertagen. So kann die Entscheidung des Parlamentes abgewartet werden.

@ Cäsar: welches sollte die "härtere Gangart" sein, die Sie besser finden würden?

Rumänien ist ein souveränder Staat, in dem Gesetze vom Parlament gemacht werden. Die einzige Einwirkungsmöglichkeit auf das Parlament ist eben Dialog und Wahrnehmung der Interessenvertretung, einschließlich der entsprechenden Berichterstattung dazu. Damit wird Öffentlichkeit für unsere Themen geschaffen.

Im rumänischen Parlament haben wir nur einen einzigen "eigenen" Abgeordneten, also einen der deutschen Minderheit in Rumänien. Dieser hat die nötigen Anträge gestellt und versucht, andere Abgeordnete zu einer Zustimmung zu bewegen. Dem gleichen Ziel dient unser Dialog mit den dafür zuständigen Stellen.

Viele Grüße
azur
schrieb am 06.10.2011, 13:20 Uhr (am 06.10.2011, 13:21 Uhr geändert).
Herr Fabritius,

ich teile auch die Meinung von @Cäsar, dass hier nur eine „härtere Gangart“ effektiv sein wird, ansonsten werden unsere betroffenen Landsleute, ohne Aussicht auf Erfolg klagen.
Der Verband der Siebenbürger Sachsen, hat sehr wohl die Möglichkeit öffentlich Druck auf rumänische Politiker zu machen. Auch kann in dieser Sache beim Bund der Vertriebenen, der Bundesregierung und der EU um Unterstützung geworben werden.

Andererseits kann ich aber auch verstehen, dass Sie aus persönlichen Gründen, als Dozent bei der Uni Hermannstadt, auf unpopuläre Methoden verzichten müssen.
Schreiber
schrieb am 08.10.2011, 12:50 Uhr
Hallo AZUR, lesen Sie mal die Berichte in der SBZ, dann erkennen Sie, dass der Verband sehr deutlich über die von Ihnen genannten Ebenen Druck aufbaut.

Fabritius thematisiert Restitutionsproblematik als "besorgniserrregend" bei Bundeskanzlerin Merkel

oder

Seehofer und Fabritius thematisieren in Bukarest Restitutionsprobleme und Sicherung der Kirchenburgen

"Der rumänische Innenminister Vasile Blaga bekräftigte im Gespräch mit Boc und Seehofer seine in Dinkelsbühl zugesagte Absicht, „die vom Verband bemängelten Unzulänglichkeiten in Restitutionsverfahren genau zu analysieren und kritisierte Punkte durch eine Gesetzesänderung zu verbessern“. Mit der Ministerin für Regionalentwicklung und Tourismus Elena Udrea (PDL) wurden am Rande des Besuches von der deutschen Minderheit gestellte Projektanträge (z.B. der Antrag der Evangelischen Kirche A.B. in Rumänien zur Renovierung von 18 Kirchenburgen) besprochen. Udrea sagte zu, die Genehmigungsverfahren rasch voranzubringen"

(Anmerkung: wie inzwischen bekannt ist, waren die Zusagen erfolgreich und wurden inzwischen umgesetzt, die Renovierungsarbeiten an den Kirchenburgen wurden bereits begonnen, die Finanzierung konnte laut ADZ durchgesetzt werden).

War es das, was Sie gemeint haben, es wäre unterblieben?

Oder würden Sie etwas anders oder besser machen?
cäsar
schrieb am 08.10.2011, 19:19 Uhr
Hallo Herr Fabritius,

ich bin überrascht, dass Sie mich ansprechen. Ganz einfacher Vorschlag: wie wäre es mit ein paar Pfiffen, Plakaten, der nicht ganz freundlichen Art statt des freundlichen Applaus` ,wenn die rumänischen Koryphäen oder soll ich Lügenbarone schreiben, sprechen, eine sogenannte Negativkampagne!?

Ich bin noch recht jung und stehe der Materie fast neutral gegenüber. Leider bin ich einer sächsischen Schrift à la Ijel nicht mächtig,aber stellen Sie sich mal diese Sätze im sächsischen Dialekt vor, die ich des öfteren höre: "Das wird nichts.." "Ob ich das noch erlebe..." "die warten ja, dass wir sterben" "jetzt hab ich schon wieder eine citaţie"usw. Das ist lustig und traurig zugleich!

Wenn sich der User Schreiber mit irgendwelchen Renovierungen zufrieden gibt, sozusagen als Zeuge rumänischer Versprechungen, eine kleine Replik.
Der Blaga ist schon lange kein Inneminister mehr, die Verweildauer rumänischer Minister ist kurz, ich glaube, das tud keiner Verhandlung gut!!!!Und verwechseln Sie lieber Schreiber nicht Entschädigungszahlungen , mit Projekten die mit grosser finanzieller EU-Unterstützung zustande gekommen sind!! Das rumänische Verdienst... darüber könnten wir lange streiten.

Auf ein wie auch immer gegebenes Recht möchte ich hier nicht pochen, dass schreibe ich deswegen weil ich mich in der Juristerei nicht auskenne, aber sehr wohl weiss, dass zumindest ein Jurist manchmal die Beiträge liesst! Rumänien bzw. seine Führung hat ENTSCHÄDIGUNGSZAHLUNGEN VERSPROCHEN. Und das des öfteren. Die alte Dame Rumänien geriert sich als zivilisierter Staat in der europäischen Staatengemeinschaft!Leider ist zwischen den Worten(Sonntagsreden)und Taten eine grosse Diskrepanz festzustellen.

Eine Seite einer Bilanz: recht anständige Statsbürger wurden ich wiederhole, in nullkommanichts enteignet, verschleppt, danach für teures Geld nach D verkauft. Zum Teil nochmals enteignet!Damit mir nicht tendeziöse Argumentation unterstellt wird, möchte ich jemanden bitten die andere Seite der Bilanz zu erstellen um nicht sagen zu MÜSSEN, von Rumänien kommt(kam) wenig bis gar nichts! Danke für die Aufmerksamkeit.

ave
Fabritius (Moderator)
schrieb am 10.10.2011, 00:45 Uhr
Hallo Cäsar, warum wundert es Sie, angesprochen zu werden? Das ist ein Diskussionsforum und zu zivilisierten Beiträgen schreibe ich gerne etwas. Sie hatten eine "härtere Gangart" gefordert und ich wollte wissen, was Sie damit meinen.

Nun, eine "Negativkampagne" kann man natürlich auch fahren, es würde zumindest die Emotionen der Betroffenen bedienen.

Aber der Sache würde es nach meiner Überzeugung gar nichts helfen. Die Entscheidungsträger, mit denen wir durch Dialog konkrete Sachthemen zu ändern versuchen, kennen "Negativreaktionen" zur Genüge. Wenn man sich die Fernsehberichte der diversen (unseriösesten) Medien aller Ausrichtungen in Rumänien anschaut, kann man einen Zirkus sehen, wie er jede Negativkampagne eines ernsthaften Verbandes weit übersteigt. Einige Buh-Rufe oder böse Plakate (womit konkret und gegen wen?) unseres Verbandes würden niemanden beeindrucken und schlicht nichts bewirken

Wenn ich also zu wählen habe, zwischen dem Bedienen von einfachem Protestbedürfnis - ohne jede Chance, dadurch etwas zu bewegen - und dem Versuch, durch Dialog etwas zu verändern, dann halte ich den Dialog für die bessere Strategie.

Grüße



cäsar
schrieb am 10.10.2011, 20:46 Uhr
Hallo Herr Fabritius,

nun der Unterschied zwischen mir und Ihnen ist unter vielen anderen der, dass ich es mir leisten kann "kein Blatt vor dem Mund zu nehmen". Ich bin ein Beobachter, der höchstens ein kleines Sprachrohr derjenigen ist, die die Diskussionen nur aus der SBZ kennen, wobei ich der Meinung bin, dass sie hier in den Foren viel ehrlicher und direkter geführt werden!Deswegen wunderte es mich, dass Sie als Vorsitzender des Verbandes einen einfachen User, der die Dinge beim Namen nennt, übertreibt und zum Teil polemisiert, ansprechen!
Einige Ausführungen zu Ihrem Beitrag:
Protestbedürfnis- ich habe keines. Würde mich weder für, noch gegen die Zahlungen aktiv auf der Strasse beteiligen.
Emotionen- die sind nach meiner Meinung auch nicht hochgekocht, aber ein grundsätzlich negative Grundstimmung stelle ich schon fest. Stichwort, Vertrauen in die rumänische Regierung!
Ich habe die Frage nach der "anderen Seite" der Bilanz gestellt, beantworten Sie bitte doch Sie diese!
Was ist seit 1998 konkret erreicht worden? Die Versprechungen waren aber immer sehr gross....

Jetzt spreche ich aus einer etwas vagen Erinnerung, verzeihen Sie mir, dass ich uU. unfair sein könnte! Spätestens als Sie in eigener Sache(diesmal Restittution, keine Entschädigung für Russlandverschleppte) nicht weiterkamen hätte ich eine DEUTLICHE Äusserung von Ihnen erwartet, etwas intellektueller als ich jetzt das tue, nach dem Motto, dass Rumänien ein Scheissstaat ist! Aber Sie taten so als ob Sie der Anwalt dieses Staates seien, zumindest war das mein EINDRUCK!

Ich masse mir überhaupt nicht an, wem, was, wieviel an Entschädigungszahlungen zustehen(ob überhaupt?)aber, dann sollten man die Brückenfunktion nicht strappazieren bzw.keine Versprechungen en masse machen! Einfach die Lügenbarone Bukarests ignorieren und nicht nach Dinkelsbühl einladen!

ave
Fabritius (Moderator)
schrieb am 11.10.2011, 02:18 Uhr
Hallo Cäsar.

Was alles erreicht wurde, lässt sich in der SbZ nachlesen. Hoffe, Sie haben verständnis, dass ich nicht alles nochmals aufzähle. Lesen Sie z.B. den Bericht von der letzten Bukarestreise.

Ich finde, Diskussionsforen sind dann spannend wenn es sachlich zugeht. Polemisieren mag ich gar nicht, habe das aber bei Ihnen auch noch nicht so deutlich wahrgenommen (da gibt es ganz andere Pappenheimer, deren Beiträge nicht unbedingt lesenswert sind). Jeder darf sachlich, witzig, nett sein - oder eben polemisch und jeder darf reagieren oder eben nicht.

Ein deutliches Wort der Kritik nach der Ablehnung des Antrages meiner Eltern? Der Antrag meiner Eltern ist Privatsache, da darf ich privat sauer sein und auch schimpfen. Ich darf aber deswegen nicht die Vertretung des Verbandsinteresses davon abhängig machen oder dafür einen Versuch unterlassen... Würden Sie mir dann nicht zu Recht vorwerfen, private Sachen mit dem Allgemeininteresse zu vermengen?

Der "Anwalt Rumäniens" war und bin ich NIE, Rumänien und dessen Vertreter sind eher Gesprächspartner, wo die Anliegen der Siebenbürger Sachsen thematisiert werden. Dort vertritt unser Verband nicht etwa Rumänien sondern eben seine Mitglieder. Wenn Sie so wollen ist der Verband der "Anwalt der Sachsen" und Rumänien die Gegenseite, von der wir etwas wollen, verlangen, durchsetzen. Dieses passiert eben am besten durch Dialog und nicht durch "mit dem Fuß stapfen" .

Wünsche noch viel Interesse bei der Beobachtung der Verbandsaktivitäten und vielleicht haben Sie ja Spaß daran, mal intern mitzumachen. Leider gibt es zu viele Landsleute, die nur von aussen zuschauen (und kommentieren), anstatt sich mal selbst einzusetzen und mitzumachen.

Viele Grüße
cäsar
schrieb am 11.10.2011, 15:41 Uhr
Hallo Herr Fabritius,

Den Vorwurf, dass ich kommentiere und nicht mitmache, kann ich NICHT entkräften. Ich bin ein Beobachter und jetzt plaudere ich ein bischen aus dem Nähkästchen: ich bin kein Verbandsmitglied, wenn ich bei meiner Oma oder Mutter unterwegs bin lese ich die letzten Ausgaben der SBZ, komme ab und an in die Foren und höre die Kommentare der "einfachen Leute" zB. nach den Reden der rumänischen Repräsentanten in Dinkelsbühl. Daraus schöpfe ich meine Ideen für die Beiträge hier.

Ich weiss ob der Schwere Ihrer Aufgaben und möchte NICHT als KRITIKER ihrer Person gesehen werden. Ich glaube jedoch schon, dass ich eine gewisse Stimmung unter den (älteren) Landsleuten widergebe!

Fast hätte ich darauf wetten können, dass Sie, zu meinem Gedanken zur Entschädigung die Antwort geben, die Sie gegeben haben. Über Trennung der Verantwortung, Moral , Ethik, von Mandat und Privatperson liessen sich Bücher schreiben. Sagen wir mal so, ich schreibe hier für viele privaten Fabritius`!

Ja, Herr Fabritius, ich habe vernommen, es gibt einen recht regen kulturellen Austausch, Schüler- Akademikeraustausch,Renten werden von Rumänien bezahlt. Alles schön und gut.

Betrachten wir jedoch die möglichen Entschädigungszahlungen für Russlandverschleppte isoliert. Werten Sie das als Erfolg, dass die ausserhalb des Staatsgebietes Rumäniens lebende sbS.den rumänischen Staat verklagen können, praktisch in ein bestehendes Gesetz aufgenommen wurden?ICH NICHT Mehr habe ich nicht vernommen! Das sollte in jedem zivilisiertem Land welches mindestens einmal im Jahr(Dinkelsbühl)über Brücken, Verantwortung, Lücken die man hinterlassen hat, spricht, möglich sein.

Deswegen bin ich gegen den aus meiner Sicht "Kuschelkurs" und für eine härtere Gangart.Der Altkanzler sagte:"wichtig ist, was hinten rauskommt". Am Ende könnte es sein, das Sie und die Verbandsführung recht behalten und NICHT ich!Mal sehen...

ave
cäsar
schrieb am 15.10.2011, 15:17 Uhr
Was ich noch vergass: was würde passieren wenn Sie/die Verbandsführung mal NIEMANDEN von den rumänischen Vertretern einladen würden?

ave
cäsar
schrieb am 17.10.2011, 18:01 Uhr
Ergänzung: zum Festakt nach Dinkelbühl, wollte ich hinzufügen!
cäsar
schrieb am 24.10.2011, 18:46 Uhr
Hallo,

Schon wieder hat man die Termine verschoben.... vielleicht sterben bis dahin noch einige!

Vor etwa anderthalb Jahren haben wir mit Vasile Blaga den Repräsentanten des "modernen Rumäniens"(Zitat des Bundesvorsitzenden) in Dinkelsbühl begrüsst. Modern, modern, auf dem Papier, wohl eher ein Lügenkonglomerat!

ave
cäsar
schrieb am 26.11.2011, 21:17 Uhr
Hallo Herr Fabritius,

Die Diskussion ist etwas ins Stocken geraten, vielleicht mangelt es auch Ihnen an Zeit. Trotzdem wenn Sie gestatten möchte ich eine Frage loswerden: Wie würden Sie das Verhalten der rumänischen Behörden in Sachen "Entschädigung für Russlandverschleppte" auf einer Skala von 1(vorbildlich) bis 6(katastrofal einordnen?

ave
Johann
schrieb am 14.12.2011, 09:42 Uhr
Schreiber schrieb:

"Die 260 Euro jeden Monat aus Rumänien, die meine Nachbarin für die 5 Jahre in Russland als Entschädigung aus Rumänien bekommt"

Kann das den überhaupt stimmen?
gogesch
schrieb am 14.12.2011, 13:16 Uhr
Schreiber wird doch keine Unwahrheiten hier reinschreiben. So wie er sich immer aufführt, wär eich schon sehr enttäuscht.

Um Beiträge zu verfassen, müssen Sie sich kostenlos registrieren bzw. einloggen.