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4. Juli 2023

Interviews und Porträts

Auch der Himmel hat geweint: Kirchenkurator Hans Schaas hat das Zeitliche gesegnet

Auch der Himmel hat geweint, als am 16. Juni der beliebte und wohlbekannte Kurator Johann Schaas in Reichesdorf zu Grabe getragen wurde. Es waren nur vier Monate vergangen, seit einer der bedeutendsten Vertreter der sächsischen Gemeinschaft seinen 90. Geburtstag im Kreise seiner Familie und nahestehender Freunde aus aller Welt – sogar aus Deutschland, Österreich und England waren sie angereist – gefeiert hatte. mehr...

Kommentare

Artikel wurde 3 mal kommentiert.

  • Bir.Kle.

    1Bir.Kle. schrieb am 04.07.2023, 20:40 Uhr:
    Ruhe in Frieden, lieber Hansonkel! Die Engel werden viel Freude haben an Deinen heiteren Erzählungen und spannenden Geschichten!

    Sein Tod ist, als ob man Reichesdorf das Herz herausgerissen hätte.

    Es sind nicht nur der Schock und der Schmerz über den Verlust, die so schwerwiegend sind - am schmerzhaftesten ist die große Lücke - die nicht zu füllende Leere, die Hansonkel hinterlassen hat: Sein Lächeln, seine Stimme, seine bescheidene und bodenständige Art, seine Heiterkeit, seine Herzlichkeit, seine Lebensfreude, seine Gastfreundlichkeit und nicht zuletzt sein großer Erfahrungs- und Wissensschatz - all das lebt jetzt nur noch in der Erinnerung.
    In meinem Regal stehen nicht nur das im obigen Artikel angesprochene Buch und die DVD, mir war überdies das Glück vergönnt, Hansonkel auch persönlich kennenlernen zu können. Solche Begegnungen sind eine Bereicherung, die einen bleibenden Eindruck hinterlassen.
    Die vielen Menschen, die Hansonkel schätzten und ihn ins Herz geschlossen haben, vermissen ihn und werden ihn niemals vergessen.
    Am meisten aber fehlt er Hannitant, seiner lieben Ehefrau. Sie tut mir so leid! Ich wünsche ihr in dieser schweren Situation der Trauer, des Schmerzes, der Leere und des Alleinseins viel Kraft und liebevolle Menschen, die für sie da sind.
    Ihr, ihrer Tochter, ihrem Sohn sowie allen weiteren Angehörigen gilt mein tief empfundenes Mitgefühl.

    Wenn über Reichesdorf die Sonne strahlt, dann ist das Hansonkel, der von oben seiner geliebten Ehefrau und seinem geliebten Heimatdorf ein Lächeln schenkt.

    Ich verneige mich in Gedenken an Hansonkel sowie an seine beeindruckende Lebensleistung.
  • sibisax

    2sibisax schrieb am 05.07.2023, 13:08 Uhr:
    Hans Schaas und sein Reichesdorf unzertrennlich bis zum letzten Atemzug. Er verdient es mit Sicherheit das in oder vor der("seiner") Kirche eine Tafel angebracht wird,die seiner erinnert,das jeder Besucher das lesen kann.Ruhen Sie in Frieden Herr Schaas.
  • Bir.Kle.

    3Bir.Kle. schrieb am 06.07.2023, 01:53 Uhr (um 02:05 Uhr geändert):
    Ob beruflich oder privat: Immer wieder trifft man auf Menschen, die einem regelrecht ein Kotelett an die Backe beziehungsweise eine Klinke an den Sack labern. Sie schwätzen ohne Punkt und Komma ununterbrochen wie ein Wasserfall. Man hat keine Chance, selbst auch zu Wort zu kommen. Wenn man ausnahmsweise doch einmal dazwischen kommt, geht das Gegenüber gar nicht darauf ein und plappert einfach unbeirrt weiter. Worüber diese Quasselstrippen blubbern, kann man sich denken: Fast ausschließlich darüber, was sie angeblich alles können und über ihre Einbildung, welch "tolle Hechte" sie sind.
    Hansonkel war angenehm anders: Auch er redete zuweilen viel, aber im Gegensatz zu den vorhin angesprochenen Dummschwätzern hatte er viel zu berichten aus seinem langen und bewegten Leben.
    In seiner Bescheidenheit stellte er nie seine Person in den Vordergrund – im Gegenteil: Rummel um seine Person war ihm überaus unangenehm. Er teilte gerne seine Erinnerungen und erzählte Anekdoten und Geschichten aus dem Dorfleben oder er berichtete über Ereignisse aus seiner Kindheit und Jugendzeit. Wie kaum ein Zweiter schaffte er es, seine Zuhörerschaft mit seinen gleichermaßen informativen, unterhaltsamen und humorvollen Darbietungen zu begeistern und in seinen Bann zu ziehen.
    Seine Augen leuchteten, wenn er von seinem über alles geliebten Reichesdorf und von seiner speziellen Herzensangelegenheit, "seiner" Reichesdorfer Kirche sprach. Wenn sein Gegenüber aufrichtiges Interesse zeigte, blühte Hansonkel vollends auf: Er führte seine Gäste in jede Ecke und jeden Winkel "seiner" Kirche, auf die er so stolz war. Er kannte jede Einzelheit: Jeder Stein, jeder Balken, jedes Fresko und jedes Ornament waren ihm vertraut.
    Mich faszinieren nicht nur die monumentalen Sakralbauten, ich interessiere mich überdies auch für Wehrarchitektur und habe darüber hinaus ein Faible für Türme aller Art. Als ich im Sommer 2006 in Reichesdorf verweilte, erfüllte Hansonkel mir mit unübersehbarem Vergnügen meinen Wunsch, gemeinsam den Kirchturm zu besteigen. Während wir die Blocktreppe in Richtung Glockenstube emporstiegen, löcherte ich ihn mit Fragen – unter anderem bezüglich des Uhrwerks, der Glocken, der Wartung und Reparatur. Er freute sich über jede Frage, die man ihm stellte und beantwortete sie geduldig, ausführlich und kompetent.

    In Reichesdorf steht keine imposante Kirchenburg, wie man sie in zahlreichen siebenbürgischen Ortschaften bewundern kann. Dafür befindet sich dort eine beeindruckende und unbedingt sehenswerte Kirche, welcher dank Hansonkel jene Beachtung zuteil wird, die ihr gebührt.
    Daher finde ich die Anregung von Sibisax (Beitrag Nr. 2), zu Ehren von Hansonkel in oder vor der Kirche eine Gedenktafel aufzustellen, sehr begrüßenswert. Verdient hätte Johann Schaas, von vielen liebevoll und respektvoll "Hansonkel" genannt, eine solche Würdigung allemal.

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