12. Januar 2022

Adventliche Chormusik in Drabenderhöhe - diesmal anders

Die Besucher der Andacht am vierten Adventsonntag, die der Einladung des Honterus-Chors und der evangelischen Kirchengemeinde gefolgt waren, empfing ein Bild des Chores auf einer großen Leinwand im Altarraum in der evangelischen Kirche in Drabenderhöhe.
Die Andacht am vierten Advent in der ...
Die Andacht am vierten Advent in der evangelischen Kirche in Drabenderhöhe fand diesmal anders statt. Foto: Günther Melzer
Alles war gut geplant und vorberteitet. Mehrere Chormitglieder, die seit dem Herbst nach längerer Pause wieder zur Probe gekommen waren, hatten sich vorgenommen, statt des traditionellen Weihnachtskonzertes in diesem Jahr wenigstens ein paar Adventslieder in einer Andacht vorzutragen. Diakonin Andrea Ruland war bereit, die Gestaltung der Andacht zu übernehmen.

Am Mittwoch davor wurden die Corona-Regelungen auch für die Gottesdienste im Oberbergischen Kreis verschärft. Der Chor durfte von dem Zeitpunkt an nur mit Maske singen, was unmöglich schien. Es wurde überlegt, die Andacht abzusagen. Die Verantwortlichen entschieden sich für eine, wie sich herausstellen sollte, zufriedenstellende Lösung. Link zum Video Der Bundesvorsitzende Rainer Lehni hatte angefragt, ob der Chor bereit sei, ein paar Lieder für eine Grußbotschaft des Verbandes aufzunehmen. Der Chor traf sich zwei Wochen davor in der Kirche, festlich gekleidet in der „Kluft“ des Chores. Günther Melzer machte die Aufnahmen und schnitt sie zu einer sehens- und hörenswerten Darbietung zusammen.

So wurden die Lieder während der Andacht am vierten Advent nicht „live“ gesungen, sondern von Lautsprechern wiedergegeben. Die Sängerinnen und Sänger waren alle in ihrer Kluft erschienen, setzten sich geschlossen in die ersten Reihen und konnten sich diesmal sehen und singen hören. Ein neues Erlebnis! Es folgte eine wohltuende Stunde der Ruhe und Besinnlichkeit mit liturgischem Teil, Gemeindegesang, Andacht und Liedern des Honterus-Chores. Link zum Video Diakonin Andrea Ruland setzte ihre Worte unter das Motto „Sieh die gute Zeit ist nah“. „Jedes Jahr geht es uns ganz ähnlich in dieser besonderen Zeit im Jahr. Nachdem wir alles zuhause liebevoll dekoriert, fleißig Plätzchen gebacken und vielleicht trotz Pandemie den einen oder anderen Weihnachtsmarkt besucht haben, können wir uns so ganz auf Weihnachten freuen. Heute am vierten Sonntag im Advent sollte allerspätestens die Weihnachtsstimmung und vor allem die Weihnachtsvorfreude in uns Einzug gehalten haben. (… ) Denn das, was da kommt, was wir in diesen Tagen so sehnlich erwarten, ist alles andere als klein, unscheinbar oder nebensächlich. Wir werden es heute noch miteinander singen: ‚Seht die gute Zeit ist nah, Gott kommt auf die Erde. Kommt und ist für alle da, kommt, dass Friede werde.‘ Gott kommt auf die Erde – zu uns! Und es wird Frieden. Das ist ganz sicher keine Kleinigkeit. Das bedeutet eine große Hoffnung und eine Erwartung. Genau das feiern wir an Weihnachten – jedes Jahr aufs Neue. Ganz egal, wie es uns selber bei diesem Warten ergeht. Ob wir uns von Herzen auf das, was da kommt, freuen können, oder ob wir aus welchen Gründen auch immer eher gequält auf Weihnachten – auf den Sohn Gottes warten müssen. Welche Gefühle in jedem von uns ausgelöst werden bei dieser ganzen Warterei – in einem bin ich mir ganz sicher: Jeder von uns braucht den Frieden. Nicht nur ganz dringend den Frieden auf unserer großen weiten Welt – sondern auch den Frieden im eigenen Leben, im eigenen Herzen. Und wer von uns kann schon ohne jegliche Hoffnung das eigene Leben meistern?“ Link zum Video Gemeinsam mit den Besuchern der Andacht sang der Honterus-Chor das Lied „Seht die gute Zeit ist nah“. Danach wurden per Videoeinspielung folgende Lieder des Honterus-Chors gezeigt: „Seht die gute Zeit ist nah“ (Friedrich Walz, ein Weihnachtslied aus Mähren), „Advent ist ein Leuchten“ und „Advent der Christenheit“ (Lorenz Maierhofer), „Es kommt eine frohe Zeit“ (Franz Koringer), „Licht in der Nacht“ (Weihnachtsjodler, Text: K. W. Belchert), „Die drei Weisen“ (D. K. Kiriac, Rumänisches Weihnachtslied), „Leise rieselt der Schnee“ (Eduard Ebel, Satz: Regine Melzer). Die Videoaufnahmen hatte Günther Melzer gemacht, der sie nun auch abspielte. Beim Lied „Stille Nacht, heilige Nacht“ stellten sich die Chormitglieder mit Maske neben die Leinwand und summten leise mit.

Der stellvertretende Vorsitzende des Chores, Helmut Scharpel, dankte den Mitwirkenden und überreichte ihnen ein kleines Geschenk: der Dirigentin des Chores, Regine Melzer, Diakonin Andrea Ruland, Organistin Hanna Groß, Küster Hilmar Kranenberg und Günther Melzer für die gelungene Aufnahme und Wiedergabe der adventlichen Lieder. Begeistert meldete sich noch einmal Andrea Ruland und bedankte sich bei den Teilnehmern. Link zum Video Zufrieden und voller Hoffnung verließen alle das Gotteshaus und wünschten sich gesegnete Weihnachten und ein gutes neues Jahr. Die Spenden am Ausgang waren für die Kinder- und Jugendarbeit der Kirchengemeinde Drabenderhöhe bestimmt. Link zum Video Der Honterus-Chor war mit „Stille Nacht, heilige Nacht“ auch im Video „Von Daheim für Daheim“ im Weihnachtsgottesdienst am Heiligen Abend sowie mit den oben erwähnten Liedern im Video „Weihnachtsmusik & Grußbotschaft für Siebenbürger Sachsen“ am ersten Weihnachtstag zu sehen. Die Videos werden auf Sieben­buerger.de gezeigt.

Enni Janesch

Schlagwörter: Drabenderhöhe, Weihnachtsgottesdienst, Online-Veranstaltung, Honterus-Chor

Bewerten:

18 Bewertungen: ++

Noch keine Kommmentare zum Artikel.

Zum Kommentieren loggen Sie sich bitte in dem LogIn-Feld oben ein oder registrieren Sie sich. Die Kommentarfunktion ist nur für registrierte Premiumbenutzer (Verbandsmitglieder) freigeschaltet.