17. März 2008

Dokumentation der Schulgeschichte fortgesetzt

Die Sektion Schulgeschichte des Arbeitskreises für Siebenbürgische Landeskunde (AKSL) veranstaltete am 8. und 9. März im Haus des Deutschen Ostens (HdO) in München ihr 8. Seminar zum Thema „Dokumentation der siebenbürgisch-sächsischen Schulgeschichte“. Wie in den Jahren zuvor stieß die Veranstaltung auf hohes Interesse. Zahlreiche Teilnehmer, meist aus Siebenbürgen stammende Lehrer, waren gekommen, um die von Gudrun Schuster und Hansgeorg v. Killyen und mit der Unterstützung durch Udo Acker vom HdO organisierte und geleitete Tagung zu verfolgen.
Einige Referate nahmen Bezug auf ältere Zeitabschnitte der siebenbürgischen Schulgeschichte, wie der Vortrag von Michael Markel (Nürnberg) über „Unterrichtsstoff in einer siebenbürgisch-sächsischen Dorfschule aus den Jahren 1840-1844“ und Hansgeorg v. Killyen (Lahr): Das „‚Nachschlagebuch’ des Kronstädter Gymnasiallehrers Eugen Weiß aus den Jahren 1916 – 1952“.

Die meisten Referate behandelten Aspekte der Schulgeschichte zwischen den Jahren 1944 und 1990. Hermann Schmidt (Mössingen) sprach über Veränderungen im Schulwesen der Siebenbürger Sachsen nach 1948, die sich in den Briefen eines ehemaligen Schulleiters offenbarten. Um Schulleiterfragen ging es auch im Beitrag von Hans Unberath (Nürnberg): „Erfahrungen eines Zeidner Schuldirektors in der Zeit der kommunistischer Diktatur“. Johann Seiler (Wiehl) sprach über den Aufbau der Oberwischauer deutschen Schule nach der Schulreform 1948. Jutta Caplat (Schwäbisch Gmünd) schilderte den Ernteeinsatz von Schülern und Lehrern in der sozialistischen Landwirtschaft Rumäniens am Beispiel einer Dorfschule. Das Referat von Ute Rill (Krombach) thematisierte die Werteerziehung und Rollenbilder in Lehrbüchern der 70er Jahre für deutsche Schulen in Rumänien. Dr. Erwin Peter Jikeli (Duisburg) referierte über „Siebenbürgisch-sächsische Pfarrer, Lehrer und Journalisten während der kommunistischen Diktatur (1944-1971). Fazit einer Recherche“.

Im Fokus des zweiten Tages der Veranstaltung standen Fragen zur deutschen Schule im Siebenbürgen von heute. Inge Sommer war aus Hermannstadt angereist. In ihrem Vortrag erläuterte sie den Deutschunterricht an deutschen Schulen in Rumänien heute am Beispiel des Brukenthal-Kollegs in Hermannstadt. Bernd Schumacher (Meddersheim), der drei Jahre Gastlehrer in Siebenbürgen gewesen ist, sprach anhand von Bildern und Kurzfilmen zum Thema: „Deutsch als Verständigungssprache in Europa – ein Projekt des Brukenthal-Kollegs Hermannstadt mit Gymnasien in Aachen und Metz“.

Lebhafte Diskussionen und Anregungen am Rande der Referate, in den Arbeitspausen und beim gemütlichen Zusammensein am Abend des ersten Tages rundeten die Veranstaltung ab. Die von Professor h.c Walter König initiierte Seminarreihe „Dokumentation der siebenbürgisch-sächsischen Schulgeschichte“ soll auch in den nächsten Jahren fortgesetzt werden.

HvK

Schlagwörter: Schulgeschichte, AKSL

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