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29. Dezember 2019

Kulturspiegel

Am 29. Dezember jährt sich der Todestag Otto Alschers zum 75. Mal

„Nirgends haben die Berge diese ernste, versonnene Ruhe wie in Siebenbürgen. Andere Berge sind großartiger, die Alpen haben etwas Trotziges, ihre Größe hat etwas Beredtes, ihre Ruhe ein ausgesprochenes Selbstbewusstsein, die Einsamkeit der siebenbürgischen Berge aber scheint tiefer und bewusst abgeschlossen, erscheint von einer eigenartigen Zurückhaltung erfüllt, die unerklärlich und unerforschlich ist. Denn in den Bergen Siebenbürgens prägt sich die Einsamkeit nicht in schroffen und felsigen Höhen aus, sondern sie ruht im unermesslichen Walde verborgen, der hier alle Gipfel überdeckt, wie mit tiefem Schlafe. / Menschen taugen nur für Bergeinsamkeit, wenn ihr inneres Leben ein stürmisch reiches ist. Doch schwermütige Naturen kann die Bergeinsamkeit nicht bereichern, welttrotzige Menschen oder düstere Verächter aber schweigen in ihr.“ mehr...

Kommentare

Artikel wurde 1 mal kommentiert.

  • Argus

    1Argus schrieb am 10.01.2022, 19:00 Uhr:
    Ich habe unlängst das Buch "Tier- und Jagdgeschichten", von Otto Alscher gelesen, das ich mir noch in Rumänien im Jahr seines Erscheinens (1977, Kriterion-Verlag) bestellt hatte. Es "vegetierte" 40 Jahre in meiner Bibliothek und dann "vererbte" ich es meiner Tochter, weil ich dachte, ich käme ohnehin nie mehr dazu es zu lesen. Aber ich nutzte schließlich einen längeren Aufenthalt bei ihr, um mir das Buch doch noch vorzunehmen und es zu lesen, zumal ich mich in letzter Zeit intensiver mit Tierliteratur beschäftige.
    Ich kann nur sagen, dass ich es nicht bereut habe, meine Zeit mit diesen Tiergeschichten zu verbringen. Ich war nicht unbedingt von der literarischen Sprache Alschers beeindruckt, es war wohl eher sein Talent, mir in einfachen Worten die wilden Tiere unmittelbar inmitten des (meist) nächtlichen und winterlichen Waldes der Südkarpathen näherzubringen, und der Versuch ihre Denkweise besonders uns Menschen gegenüber zu ergründen. Erst hinterher erfuhr ich, dass Otto Alscher als einer der bedeutendsten Autoren von Tiergeschichten weltweit gilt. Ich würde dieses Buch oder andere Ausgaben zum selben Thema allen Naturliebhabern empfehlen. Die Beschreibung der urwüchsigen, herben aber alles andere als exotischen Landschaft der Karpathenwälder, die ich aus vielen geologischen Begehungen ziemlich gut kenne,hat überdies Nostalgien in mir wachgerufen.

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