Kommentare zum Artikel

31. Januar 2010

Verbandspolitik

"Was ist los mit der Evangelischen Kirche?"

Zu den Äußerungen Herta Müllers in der Frankfurter Pauluskirche, der Stellungnahme des Landeskirche und dem Kommentar von Prof. Dr. Paul Philippi hat Dekan i.R. Hermann Schuller, Vorsitzender des Hilfskomitees, einen ausführlichen Artikel in der Beilage „Kirche und Heimat“ vom 31. Januar 2010 veröffentlicht. Die Beilage erscheint in der Siebenbürgischen Zeitung und wird eigenverantwortlich vom Hilfskomitee der Siebenbürger Sachsen und evangelischen Banater Schwaben im Diakonischen Werk der EKD herausgegeben. Der Artikel, der im Folgenden im Wortlaut wiedergegeben wird, enthält wesentliche Anregungen und Grundsätze für die Aufarbeitung der kommunistischen Vergangenheit. mehr...

Kommentare

Artikel wurde 65 mal kommentiert.

  • Szandman

    1Szandman schrieb am 31.01.2010, 08:49 Uhr:
    Vorfrage: Was ist der Hauptzweck des Nobelpreises? Antwort: Er dient primär der Belobhudelung und dem Aufpolieren des Prestiges einer kleinen sich recht auserwählt dünkenden Gruppe. Man nehme eine gute Statistik und gucke da mal, wer das Moos denn im Laufe der Zeit bekommen hat! Nicht, dass die sich auserwählt Dünkenden soooo großartiger als andere wären, was tatsächliche wissenschaftliche oder künstlerische Leistung anbelangte. Sie verstehen sich allerdings erstklassig auf ihre Prestigepflege und können sich und ihr Klabriasch vorzüglich verkaufen. Das nötigt einen gewissen Respekt ab! Nur der vorgegebene (vorgetäuschte) Sinn der Sache ist ein anderer. Wer so blöd ist darauf hineinzufallen, dem ist eben nicht zu helfen. Schlussfolgerung: Die Verleihung und Annahme des Nobelpreises ist in den Augen einigermaßen intelligenter Menschen eine überaus zweifelhafte "Ehr" ...

    Deutschsprachig Publizierende bekommen grundsätzlich nur dann das Preislein, wenn sie

    a) dem illustren Kreis der Auserwählten angehören, wie z.B. die unsägliche rotzfreche und komplett verdrehte Jelinek, oder

    b) artig und brav im Sinne der Zaster extorsierenden Wiedergutmachungsindustrie fleißig auf alles Deutsche fäzerisieren. Herta Müller ist eine der typischen deutschschreibenden Fäzerisiererinnen. Sie taugt als Schriftstellerin mäßig viel. Die meisten der Leute, die hier im Forum öfters Kommentare publizieren, können, was die gute Müllerin so aus ihrer recht armseligen Feder rauslässt, locker und leicht zumindest ebenso gut, wenn nicht weit besser, verfassen. Ich will hier nicht lobhudelnder Weise einen der Schreiber anführen. Das könnte für den Beitragsverfasser möglicherweise auch ein Bärendienst sein.

    Die angewandte Technik ist steinalt: Man nehme eine, möglichst komplexbeladene, Mediokrität aus der bunten Sammlung der Selbstdarsteller der jeweiligen Gruppe heraus, prüfe sorgfältigst, dass diese Person auch genügend Dreck am Stecken hat, damit sie selbst "in Ruhmesglanz strahlend" immer brav und artig das Händchen küsst, dass ihr zu unverdienten Ehren verholfen hat, und belobige sie weiterhin ständig dafür, dass sie ihren eigenen Leuten weiterhin die Ehr abschneidet.

    Naja, die "eigenen Leute", die sich das gefallen lassen, sind halt selber daran schuld, dass sie mittlerweile vorwiegend sklavenähnlichen Status genießen und völlig fremdgesteuert fremden Interessen zu dienen haben.

    Die Altvorderen hätten solche Speichellecker fremder Interessen zumindest völlig ignoriert, im Bedarfsfalle auch mit dem vielzitierten nassen Fetzen aus dem Dorf hinausgejagt ...

    Ohne auf die Situation der Evangelischen Kirche überhaupt eingehen zu wollen, das lohnte mutmaßlich sowieso nicht, kann da nur die Empfehlung gegeben werden Müllerische Äußerungen nicht einmal zu ignorieren. Schon das Vorbeischauen und -hören wäre zuviel des Guten!


    [Beitrag am 31.01.2010, 08:53 von Szandman geändert]
  • bankban

    2bankban schrieb am 31.01.2010, 10:49 Uhr:
    Mommsen (1903!), Mann, Hesse --- ja, klar, die waren allesamt im Auftrag der "der Zaster extorsierenden Wiedergutmachungsindustrie" unterwegs gewesen... Szandmann, warum kodieren Sie Ihre Aussagen und sagen nicht rundheraus was Sie meinen?
  • Karin Decker

    3 • Karin Decker schrieb am 31.01.2010, 11:52 Uhr:
    Was mich persönlich angesichts des unerwarteten Verhaltens der evangelischen Kirche Siebenbürgens sehr nachdenklich gestimmt hat, dass ist die Doppelmoral im Umgang mit Restitution.

    Wir erfahren immer wieder aus der Siebenbürgischen Zeitung, wie sehr die Kirche darauf bedacht ist, ihre konfiszierten Objekte zurückzuerhalten und mit welchem Erfolg sie ihre Restitutionsansprüche auch durchsetzt.

    Meine eigene Erfahrung mit der Institution „Evangelische Kirche A.B. in Rumänien“ und ihrem Umgang mit den ihren ehemaligen Mitgliedern entwendeten oder sogar der Kirche anvertrauten Obejekten ist allerdings niederschmetternd:

    [1.] Nach der Renovierung der Schäßburger Bergkirche durch die Messerschmitt Stiftung München, hat sich die evangelische Kirche nicht schützend für das meiner Familie konfiszierte Haus mit dem Hirschgeweih gestellt und auf die Notwendigkeit einer rechtmäßigen Rückgabe hingewiesen, sondern fühlte sich auch noch bemüßigt, den ungeheueren Frevel zu segnen. Die Vorgänge habe ich gut dokumentiert veröffentlicht.

    [2.] Meine Eltern durften, wie alle zur Auswanderung genötigten Menschen, pro Person nur eine Holzkiste mit persönlichen Dingen mitnehmen. Ihr mobiles Hab und Gut (darunter jahrhundertealte Möbel aus dem Familienerbe) gaben sie der evangelischen Kirche zur treuen Aufbewahrung.

    Im Vertrauen darauf, dass der evangelischen Kirche Rumäniens selbst daran gelegen sei, die ihr anvertrauten Sachen den rechtmäßigen Erben zurückzugeben, habe ich ein Foto eines alten Báthory-Tisches, der meiner Familie gehörte, beim Landeskonsistorium in Hermannstadt eingereicht und von den Herrn Dr. Chrstoph Klein und Friedrich Gunesch ein Schreiben als Antwort erhalten, in dem es heißt: „… dass es sich eindeutig und unmisserständlich geklärt hat, und zwar dass die benannten sächsischen Möbel nicht aus Ihrem Familienbesitz stammen. Es ist gut, dass damit diese Angelegenheit zu einem Ende gebracht worden ist, auch wenn das Ergebnis leider nicht Ihren Erwartungen und Hoffnungen entspricht.“

    Eine Anfrage nach der Inventur der Gegenstände, die meine Eltern 1977, dem Jahr ihrer Ausreise, an die evangelische Kirche in Schäßburg abgaben, blieb bis heute unbeantwortet.

    Es würde mich, - um des eigenen Seelenfriedens willen -, lebhaft interessieren, ob man in Kirchenkreisen einen Beschluss über den Umgang mit dem Eigentum der infolge nationalkommunistischer Schikanen Vertriebenen gefasst hat (?); - und falls ja, wie dieser Beschluss denn lautet (?).

    Wenn die Kirche nicht nur als eine auf Sakramente spezialisierte Behörde (Segnung des Hauses mit dem Hirschgeweih) auftreten, sondern auch ein ethisch-moralischer Leutturm in dieser Welt sein möchte, wird sie nicht umhin kommen, sich entsprechende Verhaltensregeln zuzulegen.

    [Beitrag am 31.01.2010, 12:05 von Karin Decker geändert]
  • bankban

    4bankban schrieb am 31.01.2010, 12:59 Uhr:
    Tja, Frau Decker, genau darum dreht sich doch (fast) jedes Gespräch über Religion und Kirche: dass die Kirche nämlich gerne ein "ethisch-moralischer Leuchtturm" sein möchte(!), wie Sie es richtig schreiben, es aber de facto nicht ist...
    (Oder können Sie eine Kirche benennen, die so ein Leuchtturm ist?)
  • Karin Decker

    5 • Karin Decker schrieb am 31.01.2010, 13:25 Uhr:
    @ bankban:
    Mag sein, dass meine moralischen Ansprüche an die evangelisch-lutherische Kirche Siebenbürgens einfach „zu anspruchsvoll“ waren, als dass sie - „wir sind doch alle bloß Menschen“ - überhaupt erfüllt werden konnten.

    Wie aber kommt es zu dem guten Ruf dieser Institution, die lange Zeit als der Garanat für Standhaftigkeit in unserer „alten Heimat“ galt? Ich erinnere mich an Aufrufe in der Siebenbürgischen Zeitung, man möge doch seine Häuser und Höfe, die man in Siebenbürgen zurücklassen musste, einfach der Evangelischen Kirche spenden.

    Ich finde, wir wurden allesamt jahrzehntelang dermaßen „hinter das Licht geführt“, sodass wir uns erst langsam eingestehen müssen, dass unsere eigenen Institutionen, zu denen wir Vertrauen hatten, nichts anderes waren und bis heute geblieben sind, als selbst nur Akteure in einem „Danse macabre“ eines sich auflösenden kleinen Volkes.

    Das ist alles mehr als nur schade und ich weiß nicht recht, ob es noch einmal möglich wäre, das Ruder herumzureißen, indem wir offen miteinander „Tacheles reden“ (soweit ist es gekommen).

    [Beitrag am 31.01.2010, 13:27 von Karin Decker geändert]
  • Lavinia

    6Lavinia schrieb am 31.01.2010, 13:29 Uhr:
    Was ist fäzerisieren?
    Und wenn ja, wieso war der Giftschrank nicht verschlossen?

    Ein Florian Z. musste dereinst wegen sehr ähnlichem unerträglichen Sprachgebrauch draussen bleiben. Bei dem scheiterte der Versuch, seine Fähigkeit zusammengesetzte Sätze zu bilden, als Beleg für intellektuelle Aktivität auszulegen. Wie gesagt, damals.
  • Schreiber

    7Schreiber schrieb am 01.02.2010, 09:39 Uhr:
    "im Westen nichts Neues!"

    Szandmann mit seinen rechtsnationalen Deutungen, Decker wie immer mit dem Restitutions-Trauma "ihres" Hauses - Alles beim alten, Alltag wie gehabt.

    Dabei hat das neue Jahr schon lange begonnen. Wo bleiben die guten Vorsätze?
  • Karin Decker

    8 • Karin Decker schrieb am 01.02.2010, 09:52 Uhr:
    @ Schreiber:
    Sind denn die Zustände in unseren Institutionen und – meinetwegen: in den Seelen der Opfer – nicht peinlich genug (und das in des Wortes voller Bedeutung)!

    Geben Sie Ihren Mitmenschen doch ein wenig Zeit, um die Verwahrlosung wieder in Ordnung zu bringen, und begrüßen Sie den Umstand, dass die Angelegenheiten nicht einfach unter den Tisch gekehrt werden, sondern dass die Beteiligten offenbar an einer Diskussion interessiert sind.

    Wo man sich aber der Kritik stellt, wird stets auch ein Neuanfang gesucht und damit besteht auch neue Hoffnung.
  • renite

    9renite schrieb am 01.02.2010, 10:38 Uhr:
    wie gut das die kirche an allem schuld ist. die kirche hat bestimmt nix bessres zum tun als die rückgaben an die ursprüngl. eigentümer zu blockieren.

    manchmal frag ich mich ob sich leute nicht auch ein wenig schämen gerade in den 70/80 jahren haben die auswanderer fett lastenausgleich kassiert. für häuser und grundstücke.
    es ist so für so viele flächen lastenausgleich bezahlt worden, als wäre siebenbürgen 4x so groß, wie es ist. un
  • Karin Decker

    10 • Karin Decker schrieb am 01.02.2010, 10:54 Uhr:
    @ renite:
    Es heißt in der Präambel zum Lastenausgleichsgesetz:
    „… unter dem ausdrücklichen Vorbehalt, dass die Gewährung und Annahme von Leistungen keinen Verzicht auf die Geltendmachung von Ansprüchen und Rückgabe des von den Vertriebenen zurückgelassenen Vermögens bedeutet, und unter dem weiteren ausdrücklichen Vorbehalt, dass die Gewährung und Annahme von Leistungen für Schäden im Sinne des Beweissicherungs- und Feststellungsgesetzes weder die Vermögensrechte des Geschädigten berühren noch einen Verzicht auf die Wiederherstellung der unbeschränkten Vermögensrechte oder auf Ersatzleistung enthalten, hat der Bundestag mit Zustimmung des Bundesrates das Lastenausgleichsgesetz beschlossen.“

    Dennoch fand ich es nur recht und billig, alle Leistungen, die meine Eltern als Lastenausgleich erhalten haben, auf den Pfennig genau zurückzuzahlen, als ich begann, auf die Aufforderung des damaligen rumänischen Präsidenten Ion Iliescu an die ausgewanderten Deutschen, nach Rumänien zurückzukehren, mich um die Restitution der meiner Familie geraubten Immobilien und Grundstücke zu kümmern.

    Ich finde es recht seltsam, dass einige Menschen der Ansicht sind, die Opfer hätten sich zu schämen*, und nicht etwa die Täter. Als wäre die Lage des Bittstellers nicht schon demütigend genug …

    * Aber das mag der Grund dafür sein, dass bei vielen so wenig schlechtes Gewissen besteht, wenn sie die in Obhut genommenen oder gar konfiszierten Objekte nicht zurückgeben.


    [Beitrag am 01.02.2010, 11:10 von Karin Decker geändert]
  • renite

    11renite schrieb am 01.02.2010, 11:39 Uhr:
    ich wünsche ihnen dass sie ihr eigentum zurückbekommen. verstehen sie mich nicht falsch.

    sie beschimpfen und diskreditieren eine institution ohne welche die sachsen viel früher untergegangen wären.
    man denke nur an bischof müller und seinen kampf gegen die kommunisten.
    haben sie eine ahnung von dem was die kirche in rumänien für die untengebliebenen in den letzten 20 jahren geamcht hat?
    über das viele gute wird nicht geredet.
    x
    sobald kirche nicht erwartungen erfüllt ist sie fragwürdigt und verlogen.
  • Karin Decker

    12 • Karin Decker schrieb am 01.02.2010, 12:00 Uhr:
    Ja, die Evangelische Kirche Siebenbürgens mag viel Gutes getan haben. Doch wenn wir schon beim wünschen sind, dann ist ihr zu wünschen, dass sie noch viel mehr Gutes vollbringt, das so gewaltig ist, dass meine Ahnung davon es nimmermehr wird fassen können!

    Dennoch wäre es schade, wenn wir die rumänische Redensart „Mache, was der Pfarrer sagt; – mach’ nicht, was er tut!“ auch auf unsere evangelischen kirchlichen Würdenträger in Siebenbürgen übertragen müssten. Finden Sie nicht?

    Ich halte es für möglich, wenn auch für unwahrscheinlich, dass nur ich so negative Erfahrungen mit der Evangelischen Kirche A.B. in Rumänien gemacht habe, wie weiter oben skizziert. Wenn andere diese Kirche als unerschöpflichen Born der Freude, Gerechtigkeit und Großzügigkeit erlebt haben, wohl ihnen und der Christenheit!
  • renite

    13renite schrieb am 01.02.2010, 12:21 Uhr:
    ich hab selbst meine negativ. erfahrungeb gemacht.
    aber deswegen sind nicht alle verbrecher.
    sie sind menschen mit ihren grenzen. überall gibt es unterholz sagt eine rumänische redensart.

    wasfür negative erfahrungen haben sie gemacht? daß der bischof ein renoviertes haus einweiht und menschen segnet welche dort ein und ausgehen?

    sie schreiben hier ihre perspektive. an einem problem sind immer mehrere seiten zu betrachten.
  • Karin Decker

    14 • Karin Decker schrieb am 01.02.2010, 12:42 Uhr:
    @ renite:

    Dass der Bischof segnet, halte ich für unproblematisch.

    Dass die Kirche jedoch nicht darauf bestanden hat, das Schäßburger Haus mit dem Hirschgeweih jenen zurückzugeben, denen es genommen wurde (es handelt sich um eine bekannte Schäßburger Familie, welche der evangelischen Kirche während der Jahrhunderte viele Geistliche geschenkt hat), sondern zusah, wie dieses Haus als Dank für die Renovierung der Bergkirche seitens der Stadt Schäßburg der Messerschmitt Stiftung zur Verfügung gestellt wurde, darüber erlaube ich mir sehr wohl entrüstet zu sein.

    Es gab und gibt viele ebenso schöne und große Gebäude in der Altstadt von Schäßburg, die der Evangelischen Kirche zurückgegeben wurden, welche sie aus Dankbarkeit für die Renovierung der Bergkirche großzügig der Messerschmitt Stiftung hätte schenken können. Ich denke auch, dass es für eine solch noble Geste nie zu spät ist.

    Aber – Hand aufs Herz – glauben Sie daran, dass sich eine Institution wie die Evangelische Kirche A.B. in Rumänien, von solch materialistischem Tand, wie ihn ein Patrizierhaus in Schäßburg aus christlicher Perspektive nun einmal darstellt, wird jemals trennen können?

    P.S.: Übrigens habe ich niemanden beschimpft, sondern nur eine Problematik dargelegt. Meine Hauptfrage lautet: "ob man in Kirchenkreisen einen Beschluss über den Umgang mit dem Eigentum der infolge nationalkommunistischer Schikanen Vertriebenen gefasst hat (?); - und falls ja, wie dieser Beschluss denn lautet (?)."

    Falls man sich - und es ist dafür nicht zu spät - in evangelischen Kirchenkreisen in Rumänien selbst das Gebot auferlegte, alles erdenklich Mögliche für die Rückerstattung der Werte, die in der Zeit des Nationalkommunismus abhanden gekommen sind, zu unternehmen, dann könnte sowohl für die Kirche als auch für viele Betroffene viel Schaden abgewandt werden.

    [Beitrag am 01.02.2010, 12:51 von Karin Decker geändert]
  • renite

    15renite schrieb am 01.02.2010, 14:24 Uhr:
    wer hat zu jener zeit gewußt daß die verzichtserklärung ihrer familie nicht vorlag? wer wußte daß das nicht stimmt? mit welchem recht hinterfragt ein kirchlicher würdenträger eine übergabe welche von außen betrachtet ok scheint?
    sie tun gerade so als ob die kirche ihnen das haus wegnahm und nicht mehr hergeben will.
    die kirche muß sich nicht um die rückgabe von enteigneten gütern an uns ausgewanderte kümmern. das können wir allein tun. sie muß sich um die untengebliebenen kümmeren damit hat sie mehr wie genug zum tun
  • Karin Decker

    16 • Karin Decker schrieb am 01.02.2010, 15:13 Uhr:
    @ renite:

    Die Fragen lauten wohl etwas anders: Wer will gewusst haben, dass meine Familie auf dieses Haus je verzichtet hätte? Was hindert einen kirchlichen Würdenträger, der nur zu gut weiß, wie rechtlich bedenklich es um die konfiszierten Gebäude in Rumänien stand und immer noch steht, genau nachzufragen, wie die Eigentumsverhältnisse tatsächlich aussehen, wenn ein Gebäude als „Dank“ für die Renovierung einer Kirche zur Verfügung gestellt werden soll?

    Die Kirche kennt viele Verhaltensregeln und 10 bewährte Gebote.

    Es wäre würdig und recht, wenn sie angesichts dieses gigantischen Diebstahls an ihrem eigenen Kirchenvolk durch die rumänischen Nationalkommunisten Empfehlungen, Hinweise, Maßgaben, ethische Normen und Vorschriften festlegte, die sie sowohl nach außen predigen als auch nach innen hin selbst befolgen würde.

    Der ursprüngliche Anlass zur Befragung der Integrität unserer guten alten Evangelischen Kirche A.B. in Rumänien stammt ja von Herta Müller und liefert, wenn es damit seine Richtigkeit hat, ein sehr stimmiges Bild auch hinsichtlich des Umgangs mit fremdem Eigentum.

    P.S.: Sehr interessant finde ich übrigens Ihren Hinweis: „Die Kirche muss sich nicht um die Rückgabe von enteigneten Gütern an uns Ausgewanderte kümmern. Das können wir allein tun.“

    Wer sind Sie, dass Sie solches vollbrächten? Ich kenne hunderte und aberhunderte Menschen, die sich diesem von Ihnen genannten „Wir“ gerne anschließen würden.

    [Beitrag am 01.02.2010, 15:21 von Karin Decker geändert]
  • renite

    17renite schrieb am 01.02.2010, 16:12 Uhr:
    bin andrer meinung. kirche soll sich in erster reihe um die geistlichen dinge kümmern.
    die in rumänien hat mehr wie genug probleme und sorgen.
    schwer zu glauben oder.
    wären sie auch so empöhrt wenn es nicht ihr eigentum beträfe?

    unnötig daß man herta müller so viel aufmerksamkeit gibt.
    das buch ist eine beleidigung für alle die in russland deportiert waren.
  • Karin Decker

    18 • Karin Decker schrieb am 01.02.2010, 16:12 Uhr:
    Eine Art „eltfes Gebot“ könnte doch lauten: „Prüfet die Grundbücher und schützet euch dadurch vor der ungewünschten Beteiligung an der Entwendung fremden Gutes! Gebet zurück, was genommen oder zur Aufbewahrung anvertraut ward, auf dass ihr nicht gemeinsame Sache machet mit jenen, die eure Schwestern und Brüder beraubt und in die Verbannung geschickt haben!“

    @ renite:
    P.S.: Ganz im Gegenteil, Herta Müllers "Buch" (sie hat ja mehr als nur eines geschrieben, aber Sie meinen wohl "Atemschaukel") hat den Menschen, welche die Russlanddeportation mitmachen mussten, die Würde zurückgegeben und ihnen geholfen, das Schweigen zu brechen.

    [Beitrag am 01.02.2010, 16:23 von Karin Decker geändert]
  • renite

    19renite schrieb am 01.02.2010, 16:27 Uhr:
    die deportierten welche ich kenne und die das buch gelesen haben waren sehr enttäuscht. man hat sie gefragt warum sie soviel negatives aus rußland berichten das buch ist ja gar nicht so schlimm.
    machen wir uns nichts vor wäre der protagonist nicht schwul hätt es keinen gekümmert und h.müller wäre unbekannt geblieben.
  • Karin Decker

    20 • Karin Decker schrieb am 01.02.2010, 17:07 Uhr:
    @ renite:
    Wenn Sie hier einer Vorstellung das Wort reden möchten, die Geistliche fernab der politischen Wirklichkeit sieht (gleichsam als wären sie nicht von dieser Welt), die skandalöse Engsicht verbreiten wollen, das Thema „Homosexualität“ sei die beste Option auf einen Literaturnobelpreis und uns ferner davon zu überzeugen trachten, man habe der Kirche zu überlassen, was sie sich selber vorbehält, dann wüsste ich wirklich nicht, wie ich Sie eines Besseren und Wahreren einsichtig machen könnte.
  • renite

    21renite schrieb am 01.02.2010, 17:11 Uhr:
    frau decker ich wünsche ihnen alles gute.
  • Karin Decker

    22 • Karin Decker schrieb am 01.02.2010, 17:13 Uhr:
    @ renite:
    Sie schreiben: „man hat sie gefragt, warum sie soviel Negatives aus Russland berichten, das Buch sei ja gar nicht so schlimm.“ – Wer ist dieser „man“, der hier so unverständig frägt?

    P.S.: Ich bedanke mich für Ihre guten Wünsche und erwidere sie!

    [Beitrag am 01.02.2010, 17:18 von Karin Decker geändert]
  • Karin Decker

    23 • Karin Decker schrieb am 01.02.2010, 19:53 Uhr:
    „Reden wir also über unsere Kirche, was mit ihr los ist? Offen und vertrauensvoll, auf Augenhöhe.“, heißt es gegen Ende des hier kommentierten Artikels von Herrn Hermann Schuller.

    Weil ich diese Worte als ernst gemeintes Angebot aufgefasst hatte, bin ich darauf eingegangen. Von offizieller Seite hat bislang niemand reagiert. Ich wollte weder Betroffenheit auslösen noch Anklage erheben, sondern ein bestehendes Problem, nämlich den Umgang der Kirche mit konfisziertem Eigentum aufs Tapet bringen.

    Wenn an anderer Stelle des kommentierten Artikels zu lesen ist, dass die orthodoxe Kirche geheimdienstlich stark in das nationalkommunistische System eingebaut war, ja „dass deren Popen mit dem rumänischen Geheimdienst nicht nur kooperiert, sondern in deren Dienst (…) gestanden haben sollen“, dann erhebt sich die Frage, weshalb sie ihren christlichen Glauben dermaßen verraten haben.

    Die plausibelste Erklärung sind Privilegien und die materielle Bereicherung auf Kosten der „normalen“ Bevölkerung. Aus dieser Erkenntnis aber erwächst m.E. die Notwendigkeit einer genauen Befragung, wie sich auch die Evangelisch-Lutherische Kirche in Rumänien vor und nach dem Regierungsumsturz von 1989 im Hinblick auf die enteigneten Güter verhalten hat. Dass sie ihren eigenen Besitz durchaus erfolgreich zurückfordert, ist hier oft zu lesen gewesen und findet wohl auch zu Recht allgemeinen Beifall.

    Wäre es nicht ebenso eine Selbstverständlichkeit, dass die evangelischen Geistlichen in Siebenbürgen und in den protestantischen Gemeinden des Banats aktiv für die Rückgabe der durch den rumänischen Staat konfiszierten Immobilien und Grundstücke an deren rechtmäße Eigentümer eintreten? Was hält die evangelische Kirche davon ab, sich für eine umfassende Wiedergutmachung stark zu machen?

    Und wenn es den Kirchenhäuptern an Mut gebricht, so weit zu gehen, dass sie für ihre Mitmenschen Restitution verlangen, – wie sieht es mit der Rückgabe von Gegenständen aus, die der Kirche nicht geschenkt und nicht gespendet wurden, sondern ihr zufielen, weil die Leute genötigt waren, ohne ihr Hab und Gut Rumänien zu verlassen?

    [Beitrag am 01.02.2010, 19:56 von Karin Decker geändert]
  • Karin Decker

    24 • Karin Decker schrieb am 10.02.2010, 00:30 Uhr:
    Wie geht es denn weiter mit der angekündigten „Diskussion auf Augenhöhe“?

    [Beitrag am 10.02.2010, 00:33 von Karin Decker geändert]
  • Siegbert Bruss

    25Siegbert Bruss schrieb am 11.02.2010, 14:59 Uhr:
    Dekan i.R. Hermann Schuller hat die Redaktion gebeten, folgende Stellungnahme zu den Fragen in diesem Diskussionsforum zu veröffentlichen. Ich bitte um Verständnis, dass sich der Vorsitzende des Hilfskomitees aus technischen Gründen nicht direkt an dieser Online-Diskussion beteiligen kann.

    Antwort von Dekan i.R. Hermann Schuller:

    „Die Evangelische Kirche A.B. in Rumänien ist zahlenmäßig zu einer Diasporakirche geworden, der vor allem kompetente Fachkräfte fehlen. Durch die politischen Veränderungen und der damit verbundenen Rückgaben von Immobilien und Grundstücken hat sich ein Verantwortungsbereich aufgetan, der im kirchlichen Bereich kontinuierlich zu Überbelastungen des zuständigen Personals führt. Weil Frau Decker gerade Schäßburg und das Haus mit dem Hirschgeweih anführt, darf ich hinweisen, dass die Kirchengemeinde und das Dekanat unter anderem mit der Rückgabe von Kirchenwäldern so beschäftigt sind, dass sie Fachkräfte suchen und bezahlen muss, um den anstehenden Herausforderungen gerecht zu werden. Dazu kommen die Kirchen und Kirchengebäude und deren Instandsetzung mit Ausnahmezustand wie der Kirchturm in Bistritz. Wer sollte sich noch um die Rückgabe einzelner Privathäuser kümmern? Dafür ist niemand da, kann aber auch nicht zur Aufgabe der Kirche gezählt werden.“
  • Karin Decker

    26 • Karin Decker schrieb am 11.02.2010, 20:18 Uhr:
    Danke für Ihre Stellungnahme, sehr geehrter Herr Dekan i.R. Schuller, danke auch für die Veröffentlichung dieser Stellungnahme, werter Herr Bruss!

    Personalmangel und wichtigere Aufgaben können mich leider nicht darüber hinwegtrösten, dass die Kirche die meiner Familie in Obhut genommenen Möbel weder in Form einer Inventarliste noch in natura zurückgeben kann oder zurückgeben will.

    Das Haus mit dem Hirschgeweih in Schäßburg hätte mir die evangelische Kirche freilich nicht zurückgeben können, da es ihr niemals gehörte. Das war auch nicht mein Problem in diesem Zusammenhang.

    Aus meiner Perspektive betrachtet, ( – aber vermutlich ist bereits dieser eigene Blickwinkel eine ungeheuerliche Anmaßung in Ihren Augen – ), ist es einer Kirche unwürdig, einerseits erfolgreich Restitution in eigener Sache zu betreiben, und andereseits gleichgültig zuzusehen, wie ehemalige Gemeindemitglieder um ihr Eigentum gebracht werden. Wenn es auch noch zu Segnungen konfiszierter Gebäude kommt, drängt sich mir sogar die Frage auf, ob diese personalmangelbedingte Segenskraft noch halten kann, was sie den gläubigen Christen verspricht.

    Aber selbst wenn die Evangelische Kirche A.B. in Rumänien nur noch darauf bedacht sein sollte, ihre Kirchenwälder zurückzuerhalten, wäre es für Bischof Klein und seine Pfarrer ein Leichtes, ab und zu von der Kanzel ein Wort fallen zu lassen, das darauf abzielte, insbesondere das Eigentum der zur Auswanderung Genötigten zu achten und zu schützen; – desgleich freilich auch den im Lande Gebliebenen die Grundstücke und Häuser nicht streitig zu machen.

    Ich bin der festen Überzeugung, dass ein ins Gewissen gerufener respektvoller Umgang mit fremdem Eigentum seitens der evangelischen Kirche z.B. einen Dr. Christoph Machat seinerzeit davor abgehalten hätte, das jahrhundertelang meiner Familie gehört habende Haus mit dem Hirschgeweih „in Obhut“ nehmen zu lassen und später einer Restitution an die rechtmäßigen Eigentümer zu entziehen.

    Was ich bei der evangelischen Diasporakirche in Rumänien schmerzlich vermisse, ist eine bedingunslos aufrechte Haltung verbunden mit dem personalmangelunabhängigen Ziel, die ihr einst aufgenötigte Symbiose mit den rumänischen Nationalkommunisten entschieden zu kündigen und als Beweis dieses Gesinnungswandels, für Wiedergutmachung und Gerechtigkeit im Sinne aller Geschädigten einzustehen.

    [Beitrag am 11.02.2010, 20:23 von Karin Decker geändert]
  • seberg

    27seberg schrieb am 11.02.2010, 23:03 Uhr:
    Ich kannte mal eine stilvolle Dame im Westen, die hatte auch ein Haus mit Kirschgeweih...äh... Hirschgarten... quatsch... Kirschgarten...irgendwo im Osten... und sie kam auch nicht los davon. - Die Sache ging nicht gut aus, sie endete mit Abschied, so wie alles im Leben... ;-)))
  • Karin Decker

    28 • Karin Decker schrieb am 12.02.2010, 08:04 Uhr:
    @ seberg:

    Gut möglich, dass wir mit bildungsbürgerlichem Religionsersatz das wettmachen, was an Sitte und Moral, an Ethik und an Anstand verloren gegangen ist.
  • seberg

    29seberg schrieb am 12.02.2010, 11:20 Uhr:
    Lieber Bildungsbürger als ein Spießbürger, der der Sünde ständig die Moralität entgegenhält.
  • Karin Decker

    30 • Karin Decker schrieb am 12.02.2010, 11:38 Uhr:
    @ seberg:

    Ihr Wort in Gottes Ohr! ;-)

    (Das mit dem Spießbürger ist ja so eine Sache: Zeigt man mit dem Finger auf ihn, weisen vier Finger auf einen zurück.)

    [Beitrag am 12.02.2010, 11:42 von Karin Decker geändert]
  • agnes

    31agnes schrieb am 12.02.2010, 12:58 Uhr:
    Was hat Ihnen die Kirche unrechtsmäßig genommen?
  • Karin Decker

    32 • Karin Decker schrieb am 12.02.2010, 13:17 Uhr:
    @ agnes:

    [1.] Genommen hat mir die Kirche nichts.

    [2.] Zurückgeben möchte mir die Kirche auch nichts. – Was meine Eltern genötigt waren, der Kirche an historischen Möbeln bei ihrer Ausreise in Obhut zu geben.

    [3.] Und aus Dankbarkeit für die Renovierung einer bedeutsamen Kirche in Schäßburg hat sie einer deutschen Stiftung gestattet, sich eines ebenfalls bedeutsamen Hauses zu bemächtigen, das grundbuchrechtlich meiner Familie gehört.

    [4.] Anschließend hat die Kirche den neuen Enteignern ihren Segen gespendet.

    Alles nachzulesen unter: „Haus mit dem Hirschgeweih“(Falls Sie meine Schilderungen weiter oben überlesen haben.)
  • agnes

    33agnes schrieb am 12.02.2010, 16:15 Uhr:
    Frau Decker, wann und wo und was waren Ihre Eltern "genötigt" der Kirche in "Obhut" zu geben?
    Unter welchen Umständen?

    P.S. Ich hab die obige Diskussion nur überflogen...

    [Beitrag am 12.02.2010, 16:25 von agnes geändert]
  • Karin Decker

    34 • Karin Decker schrieb am 12.02.2010, 16:38 Uhr:
    @ agnes:

    Einer Inquisition werde ich mich trotz meiner ketzerischen Behauptungen nicht unterziehen lassen. Ich habe die zuständigen Kirchenämter in Schäßburg und Hermannstadt genau informiert und musste bislang nur betroffenes Schweigen und Abweisungen erfahren. (Zur Andeutung will ich Ihnen jedoch sagen, dass Flüchtlinge, die von einem Staat bedrängt werden, sich in einem Nötigungszustand befinden. Umso mehr, wenn sie ihr mobiles Hab und Gut nicht mitnehmen dürfen.)

    Es ist auch keineswegs angebracht, meinen Fall hier übermäßig zu betonen. Es handelt sich nur um ein Beispiel. Die meisten Betroffenen bringen nicht den Mut auf, einer altehrwürdigen Institution wie der Evangelischen Kirche in Siebenbürgen, den Spiegel vorzuhalten.

    Durch regen Informationsaustausch mit anderen Konfiskationsopfern aus Rumänien ist mir jedoch eine Vielzahl ähnlich gelagerter Fälle bekannt geworden, sodass ich den Eindruck gewonnen habe, die Evangelische Kirche A.B. in Rumänien verfolge nur noch das Ziel der eigenen Vorteilnahme. Die Bemerkung von Herrn Dekan i.R. Hermann Schuller, „dass die Kirchengemeinde und das Dekanat unter anderem mit der Rückgabe von Kirchenwäldern so beschäftigt sind“, deutet wohl ebenfalls in diese Richtung.

    Jedenfalls ist dieses nicht mehr die Kirche, die ich während meiner Kindheit, Jugend und Adoleszenz in Siebenbürgen erleben durfte. Sie hat sich bis zur Unkenntlichkeit gewandelt.

    Als ich von der üblen Behandlung Herta Müllers seitens der „Evangelischen Kirche A.B. in Rumänien“ erfuhr, die ihr vor zwanzig Jahren zuteil wurde, war mir sehr bald klar, dass sich in dieser einst so ehrenwerten Organisation eine denkwürdige Angleichung zwischen unseren Verfolgern und unseren ehemaligen Beschützern vollzogen hat.

    Wenn es jedoch wahr ist (und das predigen doch die christlichen Kirchen), dass für die an Christus glaubenden Menschen eine Auferstehung nicht nur möglich oder wahrscheinlich, sondern sogar gewiss ist, um wieviel mehr, sollte es denn nicht möglich sein, eine christliche Kirche zur Besinnung auf ethisch korrektes Handeln, d.h. zur Umkehr, zu bewegen?
  • agnes

    35agnes schrieb am 12.02.2010, 17:19 Uhr:
    Ich frage Sie in irenischer Absicht.
    Schade, dass Sie das verkennen.
  • Karin Decker

    36 • Karin Decker schrieb am 12.02.2010, 17:46 Uhr:
    @ agnes:

    Ihre friedliebende Absicht will ich keineswegs verkennen. Ich habe auch Herrn Dekan i.R. Hermann Schuller so verstanden, dass ihm an einem durchaus kritischen Dialog zwischen Kirche und Menschen gelegen ist.

    Dafür benötigen wir vermutlich aber ein anderes Podium, als Kommentare unter einem Zeitungsartikel. Das Ungeheurliche an dem von mir Vorgebrachten ist mir freilich sehr wohl bewusst.

    Es wäre aber auch – und das behaupte ich zur Ehrenverteidigung der Evangelischen Kirche A.B. in Rumänien – nachgerade unmöglich, dass sich eine kleine Diasporakirche, deren Widerstandskraft von einer nationalkommunistischen Diktatur bereits sehr früh gebrochen wurde, aus eigener Kraft von der ihr aufgezwungenen Stromlinienförmigkeit befreien würde.

    Für eine solche Läuterung bedarf es der kritischen Betrachtungsweisen von außen.

    Es wäre ja auch gut möglich, dass infolge eingehender Analyse, man gemeinsam zu dem Schluss käme, dass alle der Kirche in Obhut gegebenen Gegenstände als Spenden zu betrachten seien und dass es deshalb nicht statthaft ist, diese Objekte zurück zu verlangen.

    Eben deshalb würde ich ja gerne eine Inventarliste der von meiner Familie 1977 der Kirche unter dem Vorbehalt späterer Abholung in Obhut gegebenen Möbel einsehen dürfen. Laut kirchlicher Auskunft wurden solche Inventarlisten immer gewissenhaft angelegt.

    Wie aber, wenn sich herausstellte, dass nicht die Kirche, sondern die Geistlichkeit (und hiervon ganz bestimmte Vertreter), mittlerweile im Besitz dieser für mich identitätsstiftenden Objekte ist? Das wäre für „rumänische Verhältnisse“ nichts ungewöhnliches.

    Deswegen aber meine eingangs formulierte Frage, ob man in Kirchenkreisen einen Beschluss über den Umgang mit dem Eigentum der infolge nationalkommunistischer Schikanen Vertriebenen gefasst hat (?); - und falls ja, wie dieser Beschluss denn lautet (?).

    Dazu aber schweigt „der Sänger Höflichkeit“.

    [Beitrag am 12.02.2010, 17:50 von Karin Decker geändert]
  • Karin Decker

    37 • Karin Decker schrieb am 12.02.2010, 18:51 Uhr:
    Falls sich die Evangelische Kirche A.B. in Rumänien keine tieferen Gedanken über den Umgang mit fremdem Hab und Gut gemacht hat, sondern im Zusammenhang mit den Enteignungen nur das Prinzip verfolgt

    „Gewinne zurück, was Dir entrissen wurde, schere dich jedoch nicht um die Güter, die man dir anvertraut hat, – so wird Dir kein Unheil drohen und auch nichts schief gehen!“,

    dann, – so gebe ich zu bedenken –, wird die Kirche zur Persiflage ihrer eigenen christlichen Wertvorstellungen, wodurch dann doch sehr viel schief gehen dürfte …
  • Karin Decker

    38 • Karin Decker schrieb am 24.02.2010, 15:41 Uhr:
    Es gibt noch evangelische Geistliche, die auf ihre Verfehlungen hin erhobenen Hauptes Konsequenzen ziehen:

    –> Margot Käßmann ist zurückgetreten

    Alle Achtung!
  • BigBrother

    39BigBrother schrieb am 25.02.2010, 11:03 Uhr:
    Interessant wäre zu Wissen, warum die Käßmann getrunken hat?????? Weiß sie etwas was sie hinunterspülen wollte? Hat sie Etwas schockierendes erfahren?
    Durch die "gesegnete" Enteignung, mit dem Grundgedanken -Geben ist seliger den Nehmen" hat sich die Kirche zum reichsten Unternehmen entwickelt. Dass das Gerüst, welches auf Lügen, Kindesmisshandlungen, Tötung der Babys geschwängerter Nonnen, das Mitmischen der Kleriker im Politischen Bereich usw.usf. zwangsläufig zusammenfallen muss, war und ist Vorauszuschauen. Die "Schafe" wachen auf und Hinterfragen die Machenschaften der Kleriker. Die sündigen "Schafe" treten scharenweise aus der Kirche aus und suchen in östlichen Religionen nach Wahrheit. Was für ein Paradoxon- Frauen werden als Sünderin hingestellt- um Pfaffen huren, misshandlen und lügen, dass sich die Balken biegen..und nennen sich Vertreter Gottes.... Wieso trifft man in östlichen Religionen auf kein Kreuz? Wieso haben die Indianer kein Kreuz? Es ist kein Kreuz zu finden bei den Hawaiijanern..und Tibetern!! Wenn Jesus damals durch die Guillotine geköpft worden wäre, würden wir dann die Guillotine um den Hals tragen, oder am Strassenrand stehen haben? Das Kreuz ist in meinen Augen ein Folterinstrument wie alle Folterinstrumente, wird höchste Zeit um sich davon zu verabschieden. Ausserdem wirkt sich das Kreuzzeichen auf der Stirn und überhaupt am Hals getragen als sehr hinderlich auf die Chakren aus. Darum behaupten die Katholischen Kleriker- einmal ein Katholik, immer ein Katholik, auch wenn er aus der Kirche ausgetreten ist!!! --Das will etwas heißen.....Die Misshandlungen an Kindern und Jugendlichen ist nur die Spitze des Eisberges, es werden noch ganz andere Geschichten und Taten offenbart werden....in Kürze, aber würzig!!
  • Karin Decker

    40 • Karin Decker schrieb am 25.02.2010, 12:39 Uhr:
    Der Genuss von Alkohol kann vielfältige Gründe haben.

    Bemerkenswert scheint mir nicht die Verfehlung, sondern die Fähigkeit dafür einzustehen. Wenn das in den christlichen Kirchen Schule machte (statt der so einfachen „Schuldbekenntnisse“ ohne jegliche Konsequenz), dann wäre noch ein Schimmer Hoffnung – auch für die Glaubwürdigkeit (dieser Begriff in des Wortes voller Bedeutung) der christlichen Lehre.

    [Beitrag am 25.02.2010, 12:40 von Karin Decker geändert]
  • Karin Decker

    41 • Karin Decker schrieb am 25.02.2010, 13:23 Uhr:
    @ BigBrother:
    Das Zeichen des Kreuzes besteht aus zwei Balken: Einem waagrechten, gleichsam den Tod darstellenden, und einem aufstrebenden, den Tod durchbrechenden. (Es gibt kaum ein „Folterinstrument“, das solch eine Aussagekraft besitzt.)
  • Lavinia

    42Lavinia schrieb am 25.02.2010, 23:29 Uhr:
    Wie war das nochmal...?
    Karin Decker: "Sie sehen, wie kreativ man „Wahrheiten“ an seine hauseigene Ideologie anpassen kann."
  • Karin Decker

    43 • Karin Decker schrieb am 25.02.2010, 23:34 Uhr:
    @ Lavinia:

    Helfen Sie uns doch bitte weiter auf die Sprünge, wenn Sie mich so pointiert zitieren!
  • BigBrother

    44BigBrother schrieb am 26.02.2010, 13:15 Uhr:
    Karin Decker:
    Die Kruzifixe bestehen aus einem langen senkrechten Balken.
    Schon mal aufgefallen, dass Päpste ein Kreuz tragen, dessen 4Balken gleich lang sind?
    Die Frage richtet sich nicht nach der Länge der Balken, sondern wieso andere Religionen KEIN Kreuz anbeten!!
  • Karin Decker

    45 • Karin Decker schrieb am 26.02.2010, 14:11 Uhr:
    Habe eigentlich noch niemanden erlebt, der „ein Kreuz anbetete“. Wer betend vor einem Kreuz steht, betrachtet dieses als Symbol für das Leiden Jesu Christi und die Überwindung dieses Leidens durch die Auferstehung.

    Warum „andere Religionen“ ebenfalls „kein Kreuz anbeten“, ist eine müßige Frage, die neben dem Aspekt, dass die Religionen selber nur Glaubensformen sind und keine Tätigkeiten verrichten (also auch nicht beten; das machen allenfalls die Gläubigen einer Religion) im Grunde auf jedes Objekt übertragen werden kann und denselben Nonsens ergibt: Warum beten andere Religionen keine Sonnenblumen, Maikäfer, Orwell-Bücher oder Würfelzuckerstücke an?

    Nun: Sie tun es eben nicht.

    [Beitrag am 26.02.2010, 14:20 von Karin Decker geändert]
  • Karin Decker

    46 • Karin Decker schrieb am 03.03.2010, 12:48 Uhr:
    Behalten ist seliger denn zurückgeben

    Auch meine neuesten Erfahrungen mit der Evangelischen Kirche A.B. in Rumänien zeigen, dass Kalkül und Methode zur Verhinderung von Restitutionen an ehemalige Gemeindemitglieder von den Institutionen des rumänischen Staates übernommen wurden:

    Statt eine Inventurliste zu präsentieren und selbst an der Rückgabe von Objekten mitzuwirken, hat der Schäßburger Stadtpfarrer sich nun brieflich an meine erweiterte Verwandtschaft gewandt (welche mit dem persönlichen Eigentum meiner Eltern nichts zu tun hat und bereits seit dem Zweiten Weltkrieg in Deutschland lebt; – woher besitzt die Kirche überhaupt deren Adressen?) und zu einer Stellungnahme bezüglich meiner Initiative zur Rückerstattung von während des rumänischen Nationalskommunismus (er drückte sich dabei etwas freundlicher aus) bei der Kirche deponierten Möbeln aufgefordert.

    Es zeigt eindeutig: Die Kirche ist nicht restitutionswillig. Sie taktiert. Sie versucht sogar Menschen gegeneinander auszuspielen. Dennoch kämpft sie für die Restitution der ihr selbst konfiszierten Objekte. Ist es wirklich so unberechtigt (zumindest evozieren das etliche empörte Kommentatoren hier) von mir, dieses Verhalten der Evangelischen Kirche als „Doppelte Moral“ anzuprangern?

    Oder ist die Evangelische Kirche A.B. in Rumänien dabei, das Christuswort „Geben ist seliger denn nehmen“ den nationalen Gepflogenheiten des Landes anzupassen?

    [Beitrag am 03.03.2010, 12:52 von Karin Decker geändert]
  • Lavinia

    47Lavinia schrieb am 03.03.2010, 13:09 Uhr:
    Welche "nationalen Gepflogenheitzen des Landes" meinen Sie, Karin Decker?
    Merken Sie eigentlich noch irgend etwas? Ihre rassistischen Äußerungen sind widerlich.
  • Karin Decker

    48 • Karin Decker schrieb am 03.03.2010, 13:14 Uhr:
    Die Gepflogenheiten, Eigentum zu konfiszieren, zu behalten und nicht zu restituieren, stellen ein Kontinuum der rumänischen Innenpolitik seit 1945 dar.

    Das ist widerlich.
    Und unerhörte Menschenrechtsverletzungen sind es noch dazu!

    Davon betroffen sind alle Menschen des Landes, – Rumänen ebenfalls – (vor allem aber die Minderheiten: jüdische, ungarische, deutsche, etc.), was aber auch nicht versöhnlich stimmen kann.

    [Beitrag am 03.03.2010, 13:21 von Karin Decker geändert]
  • Karin Decker

    49 • Karin Decker schrieb am 03.03.2010, 13:39 Uhr:
    @ Lavinia:

    Eigentlich müsste es Sie ja freuen, wenn ich zu dem Schluss gelange, dass selbst die deutsche Evangelische Kirche A.B. in Rumänien diese schlimmen Gepflogenheiten angenommen hat.

    Es zeigt auch, dass weniger der geistige Kultureinfluss (Luther, Melanchthon, Honterus …) oder nationale Klischees (Zuverlässigkeit, Ehrlichkeit …) das Verhalten einer Organisation bestimmen, als vielmehr der soziale Einfluss der Umgebung, welcher sie ausgesetzt ist.

    Wobei ich auch der Überzeugung bin, dass sich jederzeit ein Wandel zum Besseren hin einstellen kann. Als unabdingbare Voraussetzung dafür, betrachte ich die offene Diskussion über diese Missstände.

    Es ist nämlich auch möglich, dass die Ev. Kirche A.B. in Rumänien gute Gründe hat, so zu handeln, wie sie es tut. Dann wäre es gut, diese Gründe zu nennen. Ich fürchte nur, die Geistlichkeit schwebt so weit oben, dass sie nicht bereit ist, sich in diese Niederungen zu begeben.

    [Beitrag am 03.03.2010, 13:49 von Karin Decker geändert]
  • Joachim

    50Joachim schrieb am 03.03.2010, 13:56 Uhr:
    Karin Decker schreibt:"als vielmehr der soziale Einfluss der Umgebung, welcher sie ausgesetzt ist."
    Da sind Sie Frau Decker ein leuchtendes Beispiel. Sie haben sehr lange im ungezügelten, gierigen Kapitalismus verbracht. Und dass hat sie ganz verdorben.....

  • Karin Decker

    51 • Karin Decker schrieb am 03.03.2010, 15:10 Uhr:
    @ Joachim:
    Diesmal will ich Ihnen gar nicht widersprechen. Bleiben wir bei Ihrer These, ich forderte die meiner Familie konfiszierten Häuser und Grundstücke, sowie die der Kirche in Obhut gegebenen Möbel, nicht deswegen zurück, weil mir mit diesen Dingen ein großer Teil der Indentität (persönliche Erinnerungen, Familiengeschichte, Heimat) entwendet wurde, sondern ich täte das aus dem verwerflichsten aller nur denkbaren Gründe: der Gier.

    Was, frage ich Sie im Gegenzug, veranlasst jene, die das Hab und Gut meiner Familie behalten wollen, es mit Händen und Klauen festzuhalten, statt es mir, der danach Gierenden, zurück zu geben? Ist es die Liebe zu meiner Familiengeschichte? Schmücken sich die Herrschaften aus lauter Freude und Herzensgröße mit den in das Eichenholz geschnitzten Ornamenten, die Symbole aufgreifen, welche nicht die ihrigen sind?

    Nein, mein guter kommunistischer Freund Joachim, auch die, die uns bestahlen, taten das aus Gier und nicht weil sie unser Eigentum auf die Armen verteilt hätten, oder weil sie es aus ideellen Gründen höher geschätzt hätten als wir.

    So war denn der rumänische nationalkommunistische Staat und das, was aus ihm hervorging, eine mindestens ebenbürtige Schule der Gier, wie es der von Ihnen so gebrandmarkte „Kapitalismus“ ist. Während sich letzterer jedoch in den westlichen Staaten Europas zu einer sozialen Marktwirtschaft weiterentwickelte, ist der in Einzelteilchen zerfallene Staatskapitalismus östlicher Prägung (deren eines offenbar auch die Evangelische Kirche A.B. in Rumänien ist) dabei, uns tatsächlich das Fürchten zu lehren.

    [Beitrag am 03.03.2010, 15:18 von Karin Decker geändert]
  • Joachim

    52Joachim schrieb am 03.03.2010, 15:24 Uhr:
    Ich bin für die soziale Marktwirtschaft !
    Aber die hat sich jetzt zu einem Raubtierkapitalismus weiterentwickelt. Dank den Handlangern der (Finanz)Wirtschaft nämlich unseren Politikern.
    Schon Marx sagte:"Der Mensch ist gierig."
  • Karin Decker

    53 • Karin Decker schrieb am 03.03.2010, 15:28 Uhr:
    @ Joachim:

    Das ist jetzt wohl ein neues Thema. Aber um die Kurve zu kratzen: Was bleibt den bösen, bösen Raubtierkapitalisten denn übrig, wenn ihnen die Ev. Kirche A.B. in Rumänien mit so schlechtem Beispiel vorangeht?

    P.S.: Wenn bereits Marx festgestellt hat, dass der Mensch als solcher gierig ist, hätte er seine Ideologie lieber an anderen Lebewesen ausprobieren sollen.

    [Beitrag am 03.03.2010, 15:37 von Karin Decker geändert]
  • Joachim

    54Joachim schrieb am 03.03.2010, 18:21 Uhr:
    Frau Decker,
    ich kann Sie nur, wie schon gesagt, "leuchtendes Beispiel" benennen.
    Und versuchen Sie nicht andauernd Ihr Verhalten mit dem (FehlVerhalten von anderen zu rechtfertigen.
    Denn in ähnlicher Weise wurde aus der sozialen Marktwirtschaft, reine Marktwirtschaft und jetzt reiner Kapitalismus.
  • Karin Decker

    55 • Karin Decker schrieb am 03.03.2010, 20:14 Uhr:
    @ Joachim:

    Ich versuche mein Verhalten gar nicht zu rechtfertigen. Wenn es jemandem Genugtuung verschafft, mich „gierig“ zu nennen, gönne ich ihm diesen frontalen Angriff auf meine Person.

    In die Ergebnisse Ihrer soziologischen Forschung sollten Sie neben der verderbten privatkapitalistischen Entwicklung auch staats- und institutionskapitalistische mit einbeziehen.

    Der obige Artikel wirft die provokante Frage auf: „Was ist los mit der Evangelischen Kirche?“ und befasst sich damit, alle verlautbar gewordenen Hypothesen einer engeren Kooperation zwischen dem Securitate-Staat Rumänien und der Evangelischen Kirche A.B. in Rumänien zu entkräftigen.

    Das fordert doch im Falle von eindeutigen Gegenanzeichen zum Widerspruch heraus:

    Ein wesentliches Charakteristikum für den Umgang des rumänischen Staates mit ausreisewillig gemachten Menschen bestand darin, sie nur eine Kiste von ca. 1,5 Kubikmeter mit persönlichen Sachen mitzunehmen zu lassen, wenn sie Rumänien verließen.

    Es muss hunderttausende Menschen gegeben haben, die ihre Wertgegenstände, – zumeist Möbel –, der Kirche in Obhut gaben. Ich bin bislang immer davon ausgegangen, dass sich die Kirche der damit verbundenen Verantwortung bewusst gewesen ist und gleich den Eintragungen von Todesfällen und Geburten in die Kirchenbücher, auch die Inventarisierung von Kulturgut vorgenommen hat.

    Es sieht jedoch so aus, als sei man ganz lax mit solchen Gütern umgegangen, obwohl es sich in der Summe um einen ungeheuren Gewinn gehandelt haben muss.

    Falls sich die damaligen Vertreter der Ev. Kirche A.B. in Rumänien nicht persönlich an diesen Objekten bereichert haben, müssen die Wertgegenstände in andere Kanäle verschwunden sein.

    Aber in welche? Es ist kaum anzunehmen, dass die Securitate nicht mitbekommen hätte, wo die Auswanderer ihre Wertsachen zur treuen Aufbewahrung abgaben. Darum liegt es nahe, dass wir Siebenbürger Sachsen, die in unserer Kirche die Stein gewordene „feste Burg“ Luthers sahen, im Grunde unsere Habseligkeiten indirekt an die Securitate spendeten, wenn wir sie der Kirche in Obhut gaben.

    Ob es sich dabei um ein Tributverhältnis zwischen dem rumänischen Staat und der Evangelischen Kirche handelte, was ja wahrscheinlich wäre und die Kirche ein wenig entlastete, oder ob es einen Handel mit den Wertobjekten gab, könnten uns nur die Vertreter der Evangelischen Kirche A.B. in Rumänien sagen.

    Es geht hier auch und vor allem um ein gutes Stück Aufklärung, nicht um die mir unterstellte Gier.
  • renite

    56renite schrieb am 23.03.2010, 09:16 Uhr:
    Wie es der ZUfall so will bin ich in Rumänien und muß warten und langweil mich. Ich habe vor nicht langer Zeit eine enge Vertraute der Familie That getroffen, die erzählte daß Sie, Frau Karin Decker, die Einzige aus dem Klan sind welche Ansprüche auf Rückgabe stellt.
    Sie würden nie den Hals vollbekommen, sind zänkisch und sind mit Ihrer ganzen Verwandtschaft inklusiv ihre Mutter verstritten.
    Sie verlangen von der Kirche einen Tisch der im Museum steht, weil ihre Vorfahren ihn gestiftet haben.
    UNd sie schreiben von veruntreuten Gütern.
    Wenn die Möbel nicht bei der Kirche sind und es keine Papiere gibt dann helfen Anschuldigungen auch nicht. Ich sage damit nicht, dass die Kirche heilig ist.
    Sie waren eine so gute Schauspielerin aber diese Geschichte zerstört ihre positive Reputation.
    Passen sie gut auf sich auf.
  • getkiss

    57 • getkiss schrieb am 23.03.2010, 09:42 Uhr:
    Wenn ich richtig verstand, haben Sie nicht "eine aus dem Clan", sonder jemanden getroffen "der von Außerhalb die Verhältnisse kennt". Grundlage ist möglicherweise Dorfklatsch? Gibt es denn eine Familie in der es keine Meinungsverschiedenheiten gibt und die von Mitgliedern der Familie nach "Außen" erzählt werden?
    Von Außen sieht dass dann nach zänkisch und Verstritten aus...
    Alles nur Folge der "Langeweile"?

    Bitte nicht falsch verstehen, ist mir ja Wurscht....
  • rhe-al

    58rhe-al schrieb am 23.03.2010, 09:50 Uhr:
    @renite,

    man kann zu den Restitutionsansprüchen und die Art, wie diese eingefordert werden, stehen wie man will, das ist Ansichtssache.

    Aber hier diffamierende Familien-, Tratsch- und Klatschgeschichten zum Besten geben...das halte ich für wenig rühmlich.

    [Beitrag am 23.03.2010, 09:52 von rhe-al geändert]
  • renite

    59renite schrieb am 23.03.2010, 09:59 Uhr:
    Langeweile hab ich hier weil ich auf einen wichtigen Termin warte und hier keine Verwandten mehr habe und darum schreibe ich in diesem Forum.

    Ich habe nicht nach Information über diesen Fall von Familie That gesucht. Es ist mir auch Wurscht. JEdenfalls ist es kein Dorftratsch, die Information stammt aus direktem Umkreis.
    Mir tut es leid um diese gute Schauspielerin.
    Und der ganze Zirkus mit Rückgabe den kenne ich. Aber meine Brüder helfen mir und wir beraten uns.
    Das letzte Hemd hat keine TAschen.
  • Joachim

    60Joachim schrieb am 23.03.2010, 10:05 Uhr:
    Ich beneide renite darum jetzt in Schäßburg zu sein und wünsche ihr einen schönen Aufenthalt.
  • getkiss

    61 • getkiss schrieb am 23.03.2010, 10:45 Uhr:
    Der Fall des Pfarrers hat ein Vorspiel.
    Das Vorspiel heisst: Paul Philippi.
    Ausgestattet mit Bundesdeutscher Rente, kehrte nach Ceauşescu´s Rumänien zurück und machte Propaganda für´s "Hierbleiben". Verständlich: Dem Hirten drohte der verlust der (zusätzlichen) Wolle.
    Was solls. Kirche besteht aus Menschen, mit Tugenden und Fehlern, wie Du und Ich auch....
  • Joachim

    62Joachim schrieb am 23.03.2010, 10:46 Uhr:
    Der Decker-Maurer-Clan kann es einfach nicht lassen....
  • getkiss

    63 • getkiss schrieb am 23.03.2010, 10:50 Uhr:
    Genau, Joachim. Da sieht man wie die Probleme der evangelischen Kirche Dir "am Herzen", links liegen gelassen sind...
  • renite

    64renite schrieb am 23.03.2010, 14:52 Uhr:
    Wenn Frau Decker das Haus tatsächlich zurück bekommt und auch darin wohnen will dann muß sie sich auch passende Nachbarn und Umfeld mitbringen. Denn wie schon gesagt, ihre Reputation hat sehr gelitten und die Leute in Rumänien sind sehr nachtragend und missgönnerisch. Außer Kirche und Forum is hier nix und überall sind dieselben Menschen.
    Ich will nie wieder hier leben müssen, kann es kaum erwarten hier alles erledigt zu wissen.
  • Joachim

    65Joachim schrieb am 23.03.2010, 17:35 Uhr:
    Schade renite, ich finde es dort wunderschön....

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