12. März 2003

Ochsenlauf in Traun

Einen siebenbürgisch-sächsischen Brauch hat die Nachbarschaft Traun in Oberösterreich zu neuem Leben erweckt. Bis 2002 wurde der "Ochsenlauf" nur sporadisch organisiert. Daher wurde beschlossen, den Umzug jedes Jahr zu organisieren.
Die zahlreichen in Traun ansässigen Waltersdorfer brachten den Brauch aus ihrem Heimatort mit und steckten auch Sanktgeorgener, Roder, Zenderscher, Wermescher u.a. mit dem „Ochsenvirus“ an. So setzte sich am 22. Februar 2003, pünktlich um 15 Uhr, auf dem Siebenbürgerplatz eine kostümierte, bestens gelaunte Gruppe in Bewegung. Die Mitwirkenden zwischen 3 und 75 Jahren waren mit Freude dabei. Den Beginn machte eine acht Mann starke Abordnung, die flotte Weisen bot. Es folgten Mitglieder der Jugend und der „Alten Jugend“ als Schneemänner sowie die Kinder der neuen Kindertanzgruppe als „Schneeflocken“ kostümiert. Sie wurden von den Hexen mit lauten „Hohoho“-Rufen und gezücktem Besen verfolgt. So wurde der Winter symbolisch ausgetrieben. Das Schönste am Zug waren wie immer die Ochsen, d.h. die Männer in der weißen Tracht des Nösnerlandes. Alte, ausgediente weiße Hosen und Hemden, mit aufgenähten bunten Bändern fantasievoll und farbenprächtig geschmückt, sowie kleine Glöckchen, die bei jeder Bewegung klingelten, verwandelten unsere jüngeren und älteren „Ochsen“ in wahre Prachtstücke. Fünf Ochsenpaare zogen den Pflug, der von einem Bauern gelenkt und vom Peitschenknallen des Treibers kommandiert wurde. Dahinter gingen dann die Sämänner. Dieser schöne alte Brauch hielt die gesamte Siedlung bei Laune. Später waren wir bei acht Familien zu Gast und labten uns dort mit Speis und Trank.

Abschließend wurde der Zug von einer großen Fangemeinde auf dem Siebenbürgerplatz erwartet. Die Jugend bewirtete die Gäste mit Glühwein und Faschingskrapfen und sorgte für flotte Musik. Herzlichen Dank allen Teilnehmern sowie unseren Gastgebern, den Familien Fleischer, Piffath, Gnad/Roth, König, Hedrich, Broser, Gabber und Lindert für die freundliche Aufnahme!

Irene Kastner

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