27. Juni 2001

Landler im Spiegel deutscher Medien

Der zweite Teil eines Pressespiegels mit zahlreichen Artikeln aus deutschsprachigen Zeitungen zum Thema Landler in Siebenbürgen wurde kürzlich von Georg Kramer (Herkunftsort: Großpold) herausgegeben. Der erste Sammelband, der im vorigen Jahr erschienen war, wird nun um viele Zeitungsausschnitte über Landler im Allgemeinen sowie über die Gemeinden Großpold, Großau, Neppendorf ergänzt. In seinem Vorwort zitiert Kramer eine witzige Geschichte, die die Ankunft der neuen Siedler auf einem Fuhrwerk in Siebenbürgen veranschaulicht.
Zudem findet der Leser alte Ansichtskarten, Artikel aus dem Internet sowie informative Faltblätter, die zu unterschiedlichen Themen und Anlässen herausgegeben wurden. Einen zusammenfassende Tabelle am Ende des Bandes bietet einen Überblick über die Zahl der Artikel und die zitierten Publikationen.
Die Vorfahren der Landler wurden Mitte des 18. Jahrhunderts aus dem österreichischen "Landl", aus der Steiermark und Kärnten, dem Land ob der Enns und einige Wenige aus Tirol nach Siebenbürgen transmigriert (umgesiedelt). Die „abtrünnigen“ Evangelischen, die an ihrem Glauben festhielten, verblieben also innerhalb der damaligen österreichisch-ungarischen Grenze, um als fleißige Waldarbeiter, Bauern und gute Handwerker für „Kaiser und Krone“ nicht verloren zu gehen. In seinem Vorwort zitiert Kramer eine witzige Geschichte, die die Ankunft der neuen Siedler auf einem Fuhrwerk in Siebenbürgen veranschaulicht. In Großpold, dem westlichsten Ort der so genannten drei Landlergemeinden, seien die Halterungen der Schossleiter, des hinterer Teils des Leiterwagens, gerissen. Die Geselligsten unter den Mitfahrenden seien dabei heruntergefallen und in Großpold verblieben. In Großau, nach ca. 20 Kilometer, sei dann das rechte Hinterrad gebrochen, und so seien auch hier einige „auf der Strecke“ geblieben. Weiter östlich, nach etwa zehn Kilometern, vor den Toren Hermannstadts, sei schließlich das gesamte Fuhrwerk zusammengebrochen, und deshalb hätten sich die meisten "Transmigranten" in Neppendorf niedergelassen. Nur wenige von ihnen seien danach zu Fuß weitergewandert, etwa nach Hermannstadt, Heltau oder in andere sächsische Ortschaften Siebenbürgens.
Teil 1 und 2 des Sammelbandes „Die Siebenbürger Landler im Spiegel der deutschsprachigen Presse“ sind zum Preis von je 25 DM, zuzüglich Porto, bei Georg Kramer, Adolf-Baeyer-Damm 40, 81735 München, Telefon: (0 89) 67 90 83 32, E-Mail: jirg@gmx.de, zu bestellen.
Umfangreiche Informationen über die Landler können im Internet unter www.landler.com (Webmaster: Robert Sonnleitner) abgerufen werden.

Siegbert Bruss


(Siebenbürgische Zeitung, Folge 10 vom 20. Juni 2001, Seite 13)

Schlagwörter: Landler

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