18. Juni 2004

Siebenbürger bei Rheinland-Pfalz-Tag

Rund 125 000 Zuschauer säumten die Straßenseiten entlang der B9, die die mittelalterliche Stadt Oppenheim mit der Weinbaugemeinde Nierstein verbindet und auf deren drei Kilometer langen Wegstrecke am Rhein entlang der Festumzug des diesjährigen Rheinland-Pfalz-Tages am 16. Mai führte. Rheinhessen, das Land der tausend Hügel, war in diesem Jahr zur zentralen Austragungsregion des Rheinland-Pfalz-Tages auserkoren worden.
Rund dreieinhalb Stunden bewegte sich der Lindwurm mit etwa 116 Beiträgen und über 3 000 Teilnehmenden von Nierstein nach Oppenheim. Am alljährlichen Festumzug des Rheinland-Pfalz-Tages beteiligen sich größtenteils Vereine aus den Städten und Landgemeinden des Bundeslandes Rheinland-Pfalz, die ihren Verein und ihre Arbeit darstellen. Auch in diesem Jahr war der Bund der Vertriebenen (BdV) durch die Landesgruppe Rheinland-Pfalz/Saarland der siebenbürgischen Landsmannschaft unter ihrem Vorsitzenden Rudolf Kartmann mit der Zugnummer 33 vertreten. Mit von der Partie waren die Tanzgruppe Nieder-Olm unter der Leitung von Melitta Bottesch und Inge Knoll, ergänzt von zwei Tanzpaaren aus der befreundeten Tanzgruppe Pfungstadt unter der Leitung von Anita Krafft-Daniel und unterstützt von Ingwelde Juchum, Landesjugendleiterin Hessen, ferner einige Mitglieder aus der Kreisgruppe Alzey/Nieder-Olm/Saulheim unter dem Vorsitzenden Michael Ihm, der Kreisgruppe Koblenz unter dem Vorsitzenden Ortwin Gunne, sowie der Gebietsgruppe Saarland unter der Vorsitzenden Elfriede Schnell.



Auch siebenbürgische Trachten waren beim Rheinland-Pfalz-Tag zu sehen.
Auch siebenbürgische Trachten waren beim Rheinland-Pfalz-Tag zu sehen.


Die Gruppen hatten kräftig Werbung für die Beteiligung der Siebenbürger Sachsen am Rheinland-Pfalz-Umzug gemacht und konnten sogar einige Teilnehmer aus der benachbarten Landesgruppe Hessen gewinnen. Allen Beteiligten sei im Namen der Tanzgruppe Nieder-Olm ein herzliches Dankeschön ausgesprochen, der es letztendlich gelungen ist, eine beachtliche Gruppe von insgesamt 36 Trachtenträgern zusammenzustellen und in diesem Jahr bereits zum siebten Mal seit 1994 am Festumzug des Rheinland-Pfalz-Tages teilzunehmen.

Geduldig warteten alle Teilnehmer am Aufstellungsort auf den Beginn des Festumzuges. Zum Zeitvertreib wurden in geselliger Runde schöne alte Volkslieder gesungen, begleitet von dem Akkordeonspieler Johann Klamer, der für Festtagslaune und gute Stimmung unter den Siebenbürgern sorgte. Für seine wunderbare Begleitung auf dem Akkordeon während des gesamten Festzuges wie auch in geselliger Runde hinterher sei ihm an dieser Stelle im Namen des Vorstandes ganz herzlich gedankt. Jeder hatte seine Festtracht an diesem Sonntagmorgen angelegt. Blickte man durch die Reihen der Teilnehmer, so waren alle Trachtenregionen Siebenbürgens vertreten: die cremefarbene Mädchentracht des Burzenlandes, die Festtracht der Hermannstädter Gegend und des Unterwaldes, die blaue Jungsächsiche Tracht des Weinlandes, die Mädchentracht des Reener Ländchens und die Festtracht des Nösnerlandes. Unter stürmischem Applaus der begeisterten Zuschauer marschierten die Trachtenpaare auf. Es war eine ausgezeichnete Gelegenheit, die bunte Trachtenvielfalt Siebenbürgens einer breiten Öffentlichkeit näher zu bringen. Der Ehrentanz der Tanzgruppe vor den beiden Haupttribünen gebührte natürlich dem Ministerpräsidenten des Landes Rheinland-Pfalz, Kurt Beck, sowie den Vertretern der Kommunalpolitik, unter denen sich auch der Bürgermeister der Gemeinde Nieder-Olm, Reinhard Küchenmeister, befand, der mit kräftigem Applaus nicht sparte und sichtlich stolz auf die zahlreiche Beteiligung der Siebenbürger aus seiner Gemeinde war.

Ein besonderes Lob und der Dank der Vorsitzenden der Kreisgruppen sowie aller Teilnehmer geht an den Vorsitzenden der Landesgruppe Rheinland-Pfalz/Saarland, Rudolf Kartmann, der trotz seines hohen Alters es sich nicht nehmen ließ, seine Schäfchen auf der langen Wegstrecke des Umzuges zu begleiten und bei jedem seiner Landsleute mit guten Worten und Aufmunterung nicht gespart hat. Auch gebührt ihm Dank für sein Bemühen um einen finanziellen Zuschuss des Landes, der den Teilnehmern für diesen Anlass zur Verfügung gestellt wurde und ohne den ein derartiges Aufgebot an Teilnehmern nicht zustande gekommen wäre. Ein weiteres Dankeschön geht an die Vorsitzenden Ortwin Gunne und Michael Ihm, die um eine rege Teilnahme ihrer Kreisgruppen bemüht haben. Michael Ihm organisierte für diesen Zweck einen Reisebus für die Hin- und Rückfahrt. Die Organisation und Zusammenstellung einer derartigen Gruppe von Landsleuten war eine herausragende Leistung und zeugt von dem Zusammenhalt und dem Gemeinschaftsdenken der Siebenbürger Sachsen auch hier in ihrer neuen Heimat. Diese großartige Beteiligung lässt sich im nächsten Jahr mit Sicherheit wiederholen, wenn es am 12. Juni 2005 heißt: "Auf geht's zum Rheinland-Pfalz-Tag nach Bad Ems!"

Inge Erika Knoll


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