21. August 2004

Bergtour am Wilden Kaiser

Am letzten Juniwochenende hatte Sigrid Mitterer seitens der Sektion Karpaten des DAV zur Bergtour in den Wilden Kaiser eingeladen.
Der Einladung folgten 14 begeisterte Wanderer und Kletterer: Edith und Günter Schnabel, Tatiana und Vladimir Nogaller mit vier Freunden aus Israel, Altraud Nikolaus, Emma Maurer, Grete, Horst, Reinhold und Michael Kraus und Sigrid Mitterer als Leiterin der Tour. Als Treff- und zugleich Stützpunkt für das gesamte Wochenende war das Stripsenjochhaus ausgewählt worden. Im Laufe des Freitagabends wurde die Gruppe vollzählig und wir genossen unseren ersten Hüttenabend und erkundigten uns bei Sigi über den Verlauf des morgigen Tages. Es sollte eine Eingehtour werden.

Nach einer geruhsamen Nacht und einem ausgiebigem Frühstück packten wir unsere Rucksäcke. Tatiana, Vladimir und Reini wollten eine leichte Route zum Totenkirchl klettern. Der Rest wollte über das Hans-Berger-Haus auf 936 m zur Vorderkaiserfeldenhütte auf 1 388 m am Zahmen Kaiser wandern. Gut gelaunt verabschiedeten wir uns von den Dreien und wanderten zunächst talwärts. In langen Kehren ging es durch den frisch ergrünten Bergwald gemächlich voran. Sigis Kenntnis der Gegend verdanken wir einen Abstecher zu einem lichten Ort im Wald. Hier auf einer Wiese blühten die sehr seltenen Frauenschuhe. Von hier aus konnte man auch die Westwand des Totenkirchl erspähen, wo unsere Kletterer zum Gipfel empor wollten. Der Steig führte uns weiter hinab ins Kaisertal nach Hinterbärenbad, dem tiefsten Punkt der Tour. Hier überquerten wir den Sparchenbach. Wir kamen nun leicht ins Schwitzen, weil es ein sehr warmer Sommertag wurde. Am späten Mittag erreichten wir die Vorderfeldenkaiserhütte, wo wir unseren Tisch mit dem mitgebrachten Essen üppig deckten. Das kühle Bier von der Hüttenschenke rundete die Brotzeit ab. Nach der Essenspause sollte nun der Rückweg zum Stripsenjochhaus angetreten werden. Sigi, Dita und die Freunde von Vladimir wollten den Höhenweg zurück zur Hütte nehmen. Die anderen wollten nun über Naunspitze und Petersköpfl zum höchsten Punkt des Zahmen Kaisers, der Pyramidenspitze (1 997 m). Latschenwald säumte den Steig, der zügig an Höhe gewann. Am späten Nachmittag erreichten wir den Hauptgipfel, die Pyramidenspitze. Emma, Grete, Traudi, Günter, Horst und ich verteilten untereinander mitgebrachte Äpfel, Schokolade und Wasser. Bis hierher waren wir acht Stunden unterwegs. Mit dem letzten Sonnenstrahl erreichten wir das Stripsenjochhaus. Wir waren zwar nach der 12-Stunden-Tour geschafft, aber sehr zufrieden über den tollen Tag am Berg. Eine halbe Stunde später kamen auch Tatiana, Vladimir und Reini zurück.

Der Sonntagmorgen kam viel zu früh. Wir waren noch recht müde vom langen Vortag. Jedoch wollten wir heute den Eggersteig zum Ellmauer Tor gehen und so blieb keiner lange im Bett liegen. Vom Erfolg des Vortages ganz locker, stiegen wir die Rinne zwischen Fleischbank und Predigtstuhl hinauf. Auf dem oberen Schneefeld umgingen wir eine frühe Steinlawine und konnten dann im Ellmauer Tor das Panorama der Berge genießen. Von hier führt ein Weg auf die nahe gelegene Hintere Goinger Halt auf 2 192 m Höhe. Da ein Gewitter aufzog und wir nicht als Blitzableiter dienen wollten, stiegen wir noch vor dem Gipfel wieder ab. Unsere Entscheidung wurde belohnt, der Regen zog vorbei und wir konnten uns beim Abstieg bei schönstem Sonnenschein Zeit lassen. Die Tour endete im Tal mit einem Abschiedsessen. Bei Forelle in vielen Variationen einigten wir uns schnell, auf Sigis nächster Tour wieder dabei zu sein. Also sehen wir uns schon bald in der Pala wieder!

Michael Kraus

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