25. Oktober 2004

Deutsches Kulturzentrum im Hermannstädter Bischofspalais eröffnet

Nach Temeswar und Klausenburg hat nun auch Hermannstadt ein Deutsches Kulturzentrum. Festlich eingeweiht wurde es Anfang Oktober mit viel Prominenz in den Barocksälen des Brukenthalmuseums: Eminenzen, Amts- und Würdenträger, Freunde und Förderer eröffneten diese „zukunftsträchtige Einrichtung für kreative und lebendige Begegnungen“ in den übervollen Räumlichkeiten am Großen Ring. Als eine „hohe Auszeichnung und große Ehre“ empfand denn auch Daniela Rathe, Leiterin des Kulturzentrums, die Präsenz der Angereisten von Berlin bis Bukarest.
Umrahmt von musikalischen Darbietungen (Birthe Bendixen und Christoph Grund) und einer Pressekonferenz, wurde diese neue Form der „public-private-partnership“ in die Kulturlandschaft von Hermannstadt eingebettet. Laut Martin Bottesch, Vorsitzender des Hermannstädter Kreisrates, gibt es damit landesweit 26 Institutionen, deren Ziel die Förderung der deutschen Sprache und Kultur ist. Es dürfte jedoch die Einzige sein, in der private Akteure (Robert-Bosch-Stiftung, Metro-Group) und die öffentliche Hand (Auswärtiges Amt, ifa-Institut) so eng zusammenarbeiten.

Worte des „Dankes und Erwartungen“ (Wilfried Gruber, Botschafter in Bukarest) begleiteten den Festakt einen Tag vor dem „Tag der Deutschen Einheit“. Ein Schaufenster für ein „zeitgenössisches Deutschlandbild“ (Daniela Rathe) soll das Kulturzentrum sein, zu einem Ort der „Völkerverständigung“ (Markus Lux, Robert-Bosch-Stiftung) und des „Dialogs“ (Rainer Nolte, ifa-Institut) will man diese Einrichtung am Großen Ring ausbauen.

Gleich drei Säulen stehen für die Interessenten in den zwei Räumlichkeiten bereit. Die Bibliothek, vormals mit moderner deutscher Belletristik ausgestattet, führt auch Sachbücher zur Landeskunde, Videokassetten und DVDs in ihrem Register. Ab 2005 sollen die wichtigsten Wochenschriften aus Deutschland hinzukommen. Bald schon sollen Sprachkurse für Anfänger und Fortgeschrittene angeboten werden, die den Teilnehmern anerkannte Zeugnisse verleihen. Als dritte Säule möchte das Programm über Workshops und Fortbildungen einen Know-how-Transfer zwischen deutschem und rumänischem Kulturangebot vornehmen.

Aber nicht nur als einen „Leuchtturm“ in der Hermannstädter Kulturlandschaft wünscht sich Bürgermeister Klaus Johannis dieses Kulturzentrum, sondern auch als eine Koordinationszentrale für die zahlreichen Veranstaltungen mit deutschem Inhalt. Denn so zahlreich ist die deutschsprachige und -interessierte Gemeinschaft am Zibin nun auch nicht mehr. „Ein Katalysator für die diversen Kulturprogramme dieser Art ist gefragt“, meinte das Stadtoberhaupt bei dieser Gelegenheit.

MO


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