19. November 2004

Sächsischer Theaterabend in Würzburg

Das Lustspiel "Der Gohrmert" (Der Jahrmarkt) von Jupp Jaspers in der siebenbürgisch-sächsischen Fassung von Wilhelm Meitert wurde am 9. Oktober von den Laienschauspielern der Kreisgruppe Würzburg aufgeführt. Sie brachten dem zahlreichen Publikum humorvoll und überzeugend das Gesellschaftsleben eines sächsischen Dorfes in Siebenbürgen um 1900 näher.
Regie führte Hildegard Schmidt. Um alle 15 Mitglieder in das Stück einzubinden, setzte Rosel Potoradi, die extra aus Zirndorf angereist war, noch drei Szenen voran. Die zwei Nachbarn Misch (Michael Feierabend) und Hermann (Hermann Bretz) sind zum Jahrmarkt unterwegs und verabschieden sich von den Bäuerinnen (Maria Feierabend, Hilda Trinnes, Anna Reiber, Regina Bretz). Diese singen vor dem Auseinandergehen am Dorfbrunnen noch das Lied „Bränchen um gränen Rin“. Da kommt die Zigeunerin Piranda (Elli Schmidt) mit ihren Töchtern Ruxandra (Katrin Schenker) und Luminița (Stefanie Schenker) mit Haralambie (Wolfgang Bock) lärmend auf die Bühne. Die freche Zigeunerin spielt ihre Rolle hervorragend und animiert dabei auch ihre Töchter.

Die Theatergruppe Würzburg führte das Lustspiel Der Gohrmert in siebenbürgisch-sächsischer Mundart auf. Foto: Alfred Müller-Fleischer
Die Theatergruppe Würzburg führte das Lustspiel Der Gohrmert in siebenbürgisch-sächsischer Mundart auf. Foto: Alfred Müller-Fleischer

Der Szenenwechsel wurde durch Hilda Trinnes mit einem sächsischen Gedicht überbrückt. Der Bauer Misch (Gottfried Girscher) bereitet sich indes auch zum Gang auf den Jahrmarkt vor. Dabei entwickelt sich zwischen ihm und seiner phlegmatischen Frau Tritz (Waltraud Girscher) ein endloses Gespräch. Hier knüpft die eigentliche Handlung des Stücks „Der Gohrmert“ an. Die energische und selbstbewusste Treng (Hildegard Schmidt) beherrscht sowohl ihren Thumes (Michael Leister), einen gutmütigen, aber einfältigen Mann, als auch die dicke, faule Tochter Fichen (Elli Schmidt). Der Bauer Thumes lernt den hergelaufenen Pitz (Wolfgang Kristoffy) kennen, den er vertrauensvoll zu sich einlädt und ihm alles glaubt, was der erzählt. Treng denkt da anders. Mierten (H. Bretz) und Pitz stehlen aus dem Stall von Thumes die Kuh und wollen sie diesem anschließend verkaufen. Der einfältige Thumes sollte fast seine eigene Kuh kaufen. Den Erlös sollten die beiden Gauner Pitz und Mierten mit dem Gastwirt (Wolfgang Bock) teilen. Treng durchschaut das Spiel und rettet die Familie vor dem Unglück.

Die Darsteller wurden für ihre gut vorbereiteten Auftritte durch tosenden Beifall vom Publikum belohnt. Der Kreisgruppenvorsitzende Alfred Müller-Fleischer überreichte der Gruppenleiterin einen Blumenstrauß und einen Präsentkorb mit frischem Obst und Wein. Kulturreferentin Edeltraud Ackner verteilte Rosen an alle Künstler und die Souffleuse (Maria Mathes). Für die Technik war Leo Daniel zuständig. Er fand sich schnell zurecht mit der neu angeschafften Übertragungsanlage. Auch ihm sei auf diesem Wege nochmals herzlich gedankt. Der anschließende Ball begann mit einem Walzer, der alleine für die Künstler gespielt wurde. Bis in die frühen Morgenstunden sorgte Hans Morth für Bombenstimmung. Allen Beteiligten sagt der Vorstand für die gelungene Veranstaltung ein herzliches Dankeschön.

Edeltraud Ackner

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