15. Januar 2005

Jahresschluss 2004 in Nürnberg: Besinnung, Singen, Tanzen

Der Jahresabschluss stand wie alljährlich auch im Dezember 2004 im Zeichen des besinnlichen Zusammenkommens, der in vielfältiger Form gesungenen adventlichen Musik sowie des beschwingten Tanzes und Feierns. Die zahlreichen Gruppen, Formationen und Nachbarschaften der Kreisgruppe Nürnberg-Fürth-Erlangen der Landsmannschaft der Siebenbürger Sachsen nutzten wieder viele Möglichkeiten, sich aktiv am gemeinschaftlichen Leben zu beteiligen.
Die Frauengruppe 1 (Roswitha Flurer) begann mit einer besinnlichen Adventsfeier am 1. Dezember im Haus der Heimat. Es folgten am 3. Dezember die Nikolausfeier mit Kinderbescherung der Nachbarschaft Erlangen und am 5. Dezember in der Sebalduskirche der große Advents- und Weihnachtsgottesdienst der Kreisgruppe in der Nürnberger Sebalduskirche mit rund 1 200 Besuchern, davon mehr als 200 Kinder. Erstmals begrüßte unsere neue Kreisvorsitzende Inge Alzner ganz herzlich uns und unseren prominenten Gast aus dem Bayerischen Landtag Dr. Markus Söder, Generalsekretär der CSU und Mitglied unserer Kreisgruppe.

Deutschlands größte siebenbürgisch-sächsische Weihnachtsfeier fand in St. Sebald in Nürnberg statt: 1 200 Gottesdienstbesucher, davon 200 Kinder. Foto: Horst Göbbel
Deutschlands größte siebenbürgisch-sächsische Weihnachtsfeier fand in St. Sebald in Nürnberg statt: 1 200 Gottesdienstbesucher, davon 200 Kinder. Foto: Horst Göbbel


Nachdem Jennifer Pisaltu das Weihnachtsevangelium sicher vorgelesen hatte, folgte der sehr überzeugende Gedicht- und Musikvortrag der Kindergruppe unter Leitung von Annette Folkendt. Die Kinder, die Lichter und Lieder der adventlichen Zeit, die funkelnden Augen, die erwartungsvollen Gesten ließen unsere Herzen höher schlagen. Dies setzte sich fort auch während der kinderbezogenen offenherzigen Ansprache von Pfarrer Johannes Waedt. Gott sei in einem Kind zu finden, meinte er, das alles zusammenbringe. Gott mache sich ganz klein, damit wir ihn sehen, ihn erfassen können. Freudige Stimmung war erkennbar auch bei der der traditionell recht viel Bewegung produzierenden Kinderbescherung. Herzlichen Dank allen aktiv Beteiligten, Pfarrer Johannes Waedt, Kantor Christoph Müller, Reinhold Schneider mit seinem Fürther Chor, Johann Lindert und Maria Bock mit dem Weihnachtspäckchen-Team, Johann Folea-Stamp und Misch Orend.

Es folgten am 9. Dezember die besinnliche Weihnachtsfeier der Frauengruppe 2 (Annemarie Puscher) und am 12. Dezember die ansprechende Weihnachtsfeier der Nordsiebenbürger Gruppe unter der Leitung von Annemarie Wagner in der Gaststätte Frankonia Nürnberg (Gebersdorf). Gute Beteiligung und beste adventliche Stimmung waren Markenzeichen dieser Feiern.

Schon traditionell am 3. Adventsonntag trafen sich zahlreiche Landsleute bei der Nadescher Weihnachtsfeier in der Nürnberger Nikodemus-Kirche am 12. Dezember. Mit ihrem anmutigen Leuchtersingen und ihren Weihnachtsgedichten standen wieder die strahlenden Kinder und die beiden Nadescher Leuchter im Blickfeld, diesmal vorzüglich erweitert durch ein Krippenspiel, einstudiert von Malvine Ludwig und Pfarrer Johann Rehner, der auch die eindringliche Ansprache hielt. Hans Werner Henning, Vorsitzender der HOG Nadesch, erinnerte in seiner Rede auch an die ungewöhnlich schwierige Kriegs-Weihnachtszeit des Jahres 1944 und dankte sowohl allen aktiven siebenbürgischen Teilnehmern am Gottesdienst als auch Gemeindepfarrer Armin Langmann für dessen vorbildliche Begleitung. Im Anschluss an die Freude bereitende Kinderbescherung blieben viele beim gemütlichen Beisammensein mit Kuchen, Kaffee, Tee und Glühwein im Gemeindesaal.

Unsere Kindergruppe traf sich am 15. Dezember im Heilig-Geist-Gemeindehaus in Fürth. Inge Alzner gab ihrer Freude über das adventliche und vorweihnachtliche Gemeinschaftsleben Ausdruck, Annette Folkendt las den Kindern eine wunderschöne Weihnachtsgeschichte von Astrid Lindgren vor, wobei ihr Vortrag mit passenden Bildern untermalt wurde.

Harmonisch und gemütlich verlief die Weihnachtsfeier der Gruppe für berufstätige Frauen und Mütter unter der Leitung von Melitta Zakel am 17. Dezember im Haus der Heimat. Adventlicher Gesang, Gedichte, Gespräche, Geschenke wurden ebenso genossen wie das zum leiblichen Wohl bereitgestellte Gebäck, der Tee oder der Kaffee.

Der große Zuspruch bei der Vorweihnachtsfeier der Fürther Nachbarschaft am 18. Dezember im prall gefüllten großen Festsaal des Dr.-Martin-Luther-Heims überraschte niemanden, da auch und besonders diese Nachbarschaft in vielerlei Hinsicht besonders aktiv ist (siehe dazu auch den Beitrag von Rosel Potoradi). Natürlich dominierte auch auf den Weihnachtsfeiern der Nachbarschaften Herzogenaurach und Eibach das erquickende vorweihnachtliche Gefühl der gemeinschaftlichen Vorfreude auf das Christfest.

„Der Weihnachtsball der Kreisgruppe Nürnberg/Fürth/Erlangen – schreiben Rosi Bartel und Inge Alzner - wurde dieses Jahr von der Tanzgruppe der Siebenbürger Sachsen Nürnberg mit viel Begeisterung vorbereitet und durchgeführt. Zu den Klängen der Band „Romanticas“ tanzten ca. 500 Landsleute und deren Freunde bis 3 Uhr in der Gartenstadt. Gegen 22.00 Uhr erfreuten uns die Tanzgruppen Herzogenaurach und Nürnberg mit jeweils einem Volkstanz aus ihrem großen Repertoire. Den krönenden Abschluss bildete der gemeinsame Tanz „Der Neppendorfer“, bei dem 16 Paare ein phantastisches Bild auf der Tanzfläche präsentierten. Der Weihnachtsball war ein voller Erfolg und wir freuen uns bereits auf den nächsten Ball, den Osterball, der in diesem Jahr von der Tanzruppe Nadesch organisiert wird.“

Nicht minder gelungen und mit viel Zustimmung seitens der Besucher gingen vonstatten weitere Weihnachtsbälle, etwa im „Palmengarten“ in Maiach, oder die zahlreichen Silvesterbälle, unter denen der von Misch Orend im „Markgrafensaal“ in Schwabach herausragte. Für festliche Stimmung sorgte die Tanz- und Show-Band Romanticas bis in den Morgen des Neujahrstages 2005 hinein.

Der Vorstand wünscht allen Landsleuten und Freunden der Siebenbürger Sachsen ein von Gott reich gesegnetes und hoffentlich friedliches Neues Jahr 2005!

Horst Göbbel



"Tragt in die Welt nun ein Licht"

Ihre traditionelle Weihnachtsfeier gestaltete die Fürther Nachbarschaft im Beisein unserer neuen Kreisvorsitzenden Inge Alzner im schönen Saal des Gemeindehauses der Sankt-Pauls-Kirche in Fürth. Beeindruckend, wie viele emsige Helfer schon zwei Stunden vor Festbeginn am Werk waren. Tatkrüftige Männer schafften Tische und Stühle herbei, geschickte Frauenhände schnitten Berge von Nußstriezeln auf, ordneten sie auf unzählige Teller, kochten Kaffee, deckten Tische, schmückten sie mit Lichtern und Tannengrün. So gab es für die rund zweihundert Landsleute in gemütlicher vorweihnachtlicher Atmospäre Gelegenheit zu Begegnung und Gespräch. Einen erfreulichen Anblick boten die zwei schön geschmückten, hell leuchtenden Lichtert der HOG Nadesch. Reinhold Schneider erinnerte dann auch an den vielerorts fast vergessenen siebenbürgisch-sächsischen Brauch aus vorreformatorischer Zeit, der wesentlich älter ist als der heutige Weihnachtsbaum. Meist erklang das Lichtertsingen in der Frühkirche am ersten Christtag, und es war das Vorrecht der Konfirmanden, einmal beim Lichtert gesungen zu haben.

In Fürth erkannte man an den leuchtenden Augen mehrerer Senioren, dass sie in der alten Heimat bei dem traditionellen Weihnachtsereignis mit „Puer natus“ und „Quem pastores“-Singen auch dabei gewesen waren. Gegenwartsbezogene, besinnliche Worte sprach Pfarrerin Ute Lehners von der Sankt Paulskirche, und die Anwesenden lauschten ergriffen. Unter der bewährten Leitung von Reinhold Schneider umrahmte der Fürther Chor die Feier musikalisch. Eine zehnköpfige Frauengruppe gestaltete anschließend die Weihnachtsgeschichte szenisch und trug mit leuchtenden Kerzen in den Händen das Gedicht: „Tragt in die Welt nun ein Licht“ vor. Großen Anklang fand das Flötenvorspiel der Schülerin Vanessa Bürger, gefolgt von der heiteren Geschichte „Die Weihnachtsgans“, dargeboten von ihrem Opa Andreas Bürger. Roswitha Flurer beeindruckte mit einem selbst verfassten Weihnachtsgedicht. Die stets eifrige Maria Bock erfreute darauf mit dem Vortrag eines Weihnachtsgedichtes und, am Klavier begleitet von Luise Leikam, Organistin a.D., sang man zum Schluss gemeinsam vertraute Weihnachtslieder.

Ebenfalls erfolgreich umrahmte der Fürther Chor unter seinem Dirigenten Reinhold Schneider den sehr gut besuchten Gottesdienst am zweiten Weihnochtsfeiertag, den Pfarrerin Ute Lehners in der Sankt Paulskirche Fürth festlich gestaltete.

Rosel Potoradi

(gedruckte Ausgabe: Siebenbürgische Zeitung, Folge 1 vom 20. Januar 2005, Seite 13)

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