7. Juni 2005

In memoriam Henry Schindler

Der "Zentralverband der Siebenbürger Sachsen" (Alliance of Transylvanian Saxons - ATS) in den USA hat ein weiteres engagiertes und verdienstvolles Mitglied verloren: Henry Schindler, langjähriges Vorstandsmitglied und vormaliger erster Vizepräsident der ATS, ist am 1. Mai im Alter von 88 Jahren gestorben.
Henry Schindler wurde in Mediasch in Siebenbürgen geboren. Er kam als Kind mit seinen Eltern im Jahre 1921 in die Vereinigten Staaten. In Cleveland/Ohio absolvierte er die West Technical High School, studierte an der Handels- und Gewerbeschule Cleveland und war dann in verschiedenen namhaften US-Firmen im gewerblichen und kaufmännischen Bereich, bald in herausragender Position, tätig. Er war Vater von fünf Kindern und mehrfacher Großvater und Urgroßvater.

Henry Schindler
Henry Schindler
Schindler war der "Alliance of Transylvanian Saxons" gleichsam als seiner zweiten Familie eng und langjährig verbunden. Seit Mai 1934 war er Mitglied des Zweiges 1 (Cleveland) der ATS und auch Mitglied der "Transylvanian Saxons Juniors Association", von 1939 bis 1947 auch deren Präsident. Insgesamt war er 13 Jahre Präsident des Zweiges 1. Im Jahre 1946 wurde er zudem in den Vorstand (Board of Directors) der ATS gewählt, zunächst als Trustee, dann als 2. Vizepräsident und schließlich für 22 Jahre (1971 bis 1993) als 1. Vizepräsident. Seine langjährige und engagierte Tätigkeit für die sächsische Gemeinschaft in den USA brachte ihm die Benennung "Mister Saxon" ein. Bei seinem Ausscheiden aus dem Vorstand der ATS wurde in Anerkennung seiner Leistungen für die Gemeinschaft ein Schul-Wissenschaftspreis (ATS Scholarship Award) gestiftet, der seinen Namen trägt.

Wer Henry Schindler persönlich kennen gelernt hat, war beeindruckt von der Selbstverständlichkeit und Freundlichkeit, mit der er seine Aufgaben bewältigte, wie auch von seiner Einsatzfreudigkeit und seiner Kontaktfreudigkeit. Diese Erfahrungen machten auch die Teilnehmer des Internationalen Siebenbürgisch-Sächsischen Jugendlagers 1978, die an dem Heimattag der Siebenbürger Sachsen von Nordamerika in Salem/Ohio mitwirkten und von Henry Schindler herzlich begrüßt und freundlich eingewiesen wurden.

Begegnungen dieser Art zwischen Henry Schindler und Besuchern aus anderen Gruppierungen der Siebenbürger Sachsen hat es während seiner langen Amtszeit immer wieder gegeben, und immer verliefen sie in angenehmer und freundlicher Atmosphäre.

Schindler hinterlässt nicht nur bei den Landsleuten in den USA eine spürbare Lücke.

Dr. Wolfgang Bonfert

Bewerten:

Noch keine Kommmentare zum Artikel.

Zum Kommentieren loggen Sie sich bitte in dem LogIn-Feld oben ein oder registrieren Sie sich. Die Kommentarfunktion ist nur für registrierte Premiumbenutzer (Verbandsmitglieder) freigeschaltet.