14. Juni 2005

Studienreise des Wiener Instituts nach Rumänien

Rumänien war Anfang Mai das Ziel einer einwöchigen Exkursion des Wiener Instituts für den Donauraum und Mitteleuropa (IDM; Internet: www.idm.at) im Rahmen des postgradualen IDM-Studiengangs "Interdisziplinäre Balkanstudien". Auf den Reisebericht von Gerald Roßkogler, Leiter der Studienreise und Mitarbeiter des IDM, stützt sich der nachfolgende Artikel.
Rumänien konnte die EU-Beitrittsverhandlungen im Dezember letzten Jahres zum Abschluss bringen. Im April wurde der Beitrittsvertrag feierlich unterzeichnet. Damit wird Rumänien voraussichtlich im Januar 2007 Mitglied der Union. Aus diesem Anlass führte das Wiener Institut für den Donauraum und Mitteleuropa - gemeinsam mit Partnerinstitutionen in Klagenfurt und Salzburg - eine Exkursion in das Land an Donau und Karpaten durch. Neben der Möglichkeit, einen Einblick in Städte und Landschaften dieser Region zu erhalten, wurden Gespräche mit Vertretern aus Politik und Wirtschaft geführt. Rumänien mit seinen 22 Millionen Einwohnern ist ein bedeutender Akteur für die Region, insbesondere in politischer und ökonomischer Sicht. Gerald Roßkogler würdigte den Einblick in ein Rumänien, das mehr zu bieten habe, als die in den Medien vorherrschenden Berichte über Korruption vermuten lassen.

Die geführten Fachgespräche beinhalteten zu Beginn der Studienreise einen Besuch in der römisch-katholischen Kathedrale von Bukarest. Vasile Ciobanu referierte hierbei über die Situation der Kirchen und über die soziale Lage im Land. Die Studiengruppe wurde von Botschafter Dr. Christian Zeileissen und seinen Mitarbeitern von der Österreichischen Botschaft sowie von verschiedenen Firmenvertretern in Bukarest empfangen. In einem Gespräch in Bukarest legte Maria Ligor, Generaldirektorin für EU-Angelegenheiten im rumänischen Außenministerium, Leitlinien der EU-Politik und Vorbereitungen auf den Beitritt dar. Frau Ligor machte deutlich, mit welcher Dynamik und Einsatzbereitschaft die jungen leitenden Beamten die rumänische Verwaltung im positiven Sinne verändern.

In Curtea de Arges hatte die Exkursionsgruppe die Möglichkeit, das Manole-Kloster zu besichtigen. In Hermannstadt wurde die Gruppe von Bürgermeister Klaus Johannis empfangen. Die Stadt bereitet sich auf die Rolle als Europäische Kulturhauptstadt 2007 vor; Renovierungs- und Infrastrukturarbeiten sind im Gange.

Wie Herr Roßkogler anmerkte, waren die Aktivitäten der Evangelischen Akademie in Neppendorf beeindruckend, die von Pfarrer Dietrich Galter präsentiert wurden. "Eng damit verbunden ist ein Deutscher Wirtschaftsklub, der es Investoren aus dem deutschsprachigen Raum erleichtern soll, in Hermannstadt Fuß zu fassen. Die Akademie befindet sich in einem Stadtteil, der ursprünglich von aus Österreich eingewanderten Landlern bewohnt wurde. Die verbliebene Landler-Bevölkerung wird durch eine österreichische Initiative, die Landlerhilfe, unterstützt", so Gerald Roßkogler.

Im weiteren Verlauf der Reise wurden die Wehrkirche von Birthälm und Schäßburg. besichtigt In Kronstadt wurde die Reisegruppe von Helmut Wagner, Direktor der deutschsprachigen Honterus-Schule, empfangen. Die Schule ist aufgrund ihrer Tradition und der Qualität der Lehre eine bei allen Bevölkerungsgruppen angesehene Einrichtung.

Zum Abschluss führte die Exkursion über Sinaia - hier wurde das Kloster und das Schloss Peles besichtigt - nach Aricestii-Rahtivani nahe Ploiesti. In dem Dorf hat das von Pater Georg Sporschill aufgebaute Sozialprojekt "Concordia" eine ehemalige LPG in ein Kinderdorf mit Lehrwerkstätten umgebaut. Die Gruppe wurde von der Geschäftsführerin Ruth Zenkert und Dorfleiter Fabian Robu auf der "Farm der Kinder" empfangen, wo die ehemaligen Straßenkinder unter anderem ein künstlerisches Programm vorführten.

Brigitte Krech

Bewerten:

1 Bewertung: ++

Noch keine Kommmentare zum Artikel.

Zum Kommentieren loggen Sie sich bitte in dem LogIn-Feld oben ein oder registrieren Sie sich. Die Kommentarfunktion ist nur für registrierte Premiumbenutzer (Verbandsmitglieder) freigeschaltet.