15. Juli 2005

Gedenken an Opfer der Vertreibung

Am 19. Juni fand eine Gedenkveranstaltung für die Opfer der Vertreibung am Rosenheimer Friedhof statt. Organisiert wurde diese Gedenkstunde vom Bund der Vertriebenen (BdV) des Landkreises Rosenheim, unter Federführung der Sudetendeutschen Landsmannschaft. Beteiligt waren alle Verbände der Heimatvertriebenen, darunter die Kreisgruppe Rosenheim der Landsmannschaft der Siebenbürger Sachsen.
Die Veranstaltung begann mit einem Gedenkgottesdienst in der katholischen Klosterkirche in Rosenheim. Geschlossen gingen die Teilnehmer von der Sammelstelle in die Kirche, allen voran eine Fahnenabordnung der Landsmannschaften, gefolgt von den Trachtenträgern. Pater Norbert Schlegel, Vorsitzender des Sudetendeutschen Priesterwerkes e. V., Brannenburg, zelebrierte in der voll besetzten Kirche die Messe. Er rief zu Frieden und Versöhnung unter den Völkern auf. Die musikalische Umrahmung erfolgte durch den Stephanskirchener Viergesang mit Zitherbegleitung. Gemeinsam gedachten wir aller Opfer von Gewalt und Krieg, Vertreibung und Flucht. Anschließend gingen die Teilnehmer in einem Schweigemarsch zum Gedenkkreuz am Rosenheimer Friedhof. Ein Bläserquintett spielte den Choral „Ich bete an die Macht der Liebe“, anschließend hielt Anton Heindl, Zweiter Bürgermeister der Stadt Rosenheim, eine kurze Gedenkansprache und würdigte den Beitrag der Vertriebenenverbände zur Völkerverständigung. Als Hauptredner ging der ehemalige Sprecher der Sudetendeutschen Landsmannschaft, Franz Neubauer, auf das schicksalhafte Ende des Zweiten Weltkrieges ein: Familien wurden zerrissen, verfolgt, getötet, verschleppt und vertrieben. Übrig geblieben sei ein geteiltes Europa, das erst jetzt wieder eine Einheit anstrebe. Bis zur vollkommenen Versöhnung seien noch viele Schritte notwendig. Pater Schlegel lobte die Arbeit aller Heimatvertriebenenverbände, die auch in der neuen Heimat wirksam für die Verständigung unter den Völkern eintreten. Unter den Klängen von „Ich hatt‘ einen Kameraden“ legten auch unsere Kreisgruppe ein Kranzgebinde mit blauroter Schleife am Gedenkkreuz nieder. Besonders beeindruckend war die Teilnahme der Trachtenträger unserer Kreisgruppe, als bestvertretener Verein. Mit der Bayern-Hymne und dem Deutschlandlied klang die gelungene Veranstaltung aus.

In einer Sitzung des BdV tags darauf wurde der Beitrag unserer Kreisgruppe besonders hervorgehoben. Das Gelingen der Gedenkfeier sei in erheblichem Maße den Siebenbürger Sachsen zu verdanken, die die meisten Teilnehmer stellten. Die Organisation der Veranstaltung oblag der Sudetendeutschen Landsmannschaft.

Erwin Schuster

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