17. Dezember 2005

Siebenbürgische Intarsien und Keramik in Vöcklabruck

Beim "Tag der offenen Tür" im Museum der Heimatvertriebenen in Vöcklabruck am 5. November wurde die Ausstellung "Siebenbürgische Intarsien und Keramik - einst und heute" präsentiert, mit der sich die im Bezirk Vöcklabruck heimisch gewordenen Siebenbürger Sachsen ihrer altösterreichischen Tradition besinnen.
Mag. Horst Schuller, stellvertretender Obmann des Museumsvereines, konnte zahlreiche Gäste von nah und fern begrüßen, insbesondere Bürgermeister Mag. Herbert Brunsteiner, Bundesobmann Mag. Volker Petri, Ehrenobmann Dr. Fritz Frank, Verbandsobmann Kons. Hans Waretzi, Landesobmann Kons. Fritz Teutsch sowie einige Nachbarväter und -mütter aus der Umgebung.

Tag der offenen Tür im Museum der Heimatvertriebenen in Vöcklabruck: Ehrenobmann Dr. Fritz Frank (links) im Gespräch mit Mag. Horst Schuller, stellvertretender Obmann des Museumsvereines.
Tag der offenen Tür im Museum der Heimatvertriebenen in Vöcklabruck: Ehrenobmann Dr. Fritz Frank (links) im Gespräch mit Mag. Horst Schuller, stellvertretender Obmann des Museumsvereines.
In seinem einführenden Lichtbildervortrag beleuchtete Schuller anhand von zahlreichen Beispielen die Geschichte der siebenbürgischen Keramik von den Anfängen der Besiedelung des Karpatenbogens im 12. Jahrhundert über das 17. und 18. Jahrhundert, Blütezeit der Töpferkunst, bis in die heutige Zeit, in der die Tradition hauptsächlich durch die Szekler Töpfer fortgesetzt wird. Zu allen Zeiten typisch sind die alten sächsischen Motive wie stilisierte Blumen und Lebensbaum in Kobaltblau auf weißen Scherben. In Zell/Pram wird im Rahmen der Siebenbürger Malkurse unter Leitung von Frau Konsulentin Monika Haas die Tradition der Keramikmalerei gepflegt und ein wesentlicher Beitrag zur österreichischen Volkskultur geleistet. In der Ausstellung konnten Beispiele aus allen Epochen bis zu den Werken aus Zell/Pram bewundert werden. Den Diavortrag begleitete Mag. Elke Lehner-Schneider mit einer Lesung aus dem Buch "Der hölzerne Pflug" von Thusnelda Henning.

Zudem wurde in der Ausstellung ein weiterer wichtiger Beitrag der Siebenbürger zur kulturellen Gegenwart gezeigt: die Intarsienarbeiten des Vöcklabrucker Meisters dieses Kunsthandwerks, Richard Gober, über dessen Wirken und Schaffen in dieser Zeitung wiederholt berichtet wurde.

Die evangelische Kirche in Bistritz. Intarsie von Richard Gober.
Die evangelische Kirche in Bistritz. Intarsie von Richard Gober.

Schwerpunkt der Ausstellung bilden die "Fantasietiere des Attersees" und Darstellungen mit Bezug auf Siebenbürgen. Die jüngsten Werke wurden ebenfalls vorgestellt: ein Großformat mit dem Titel "Wellen des Attersees" und zwei Ansichten der evangelischen Kirche von Bistritz, die besonders für alle Nordsiebenbürger mit schmerzhaften Erinnerungen verbunden sind. Horst Göbbels ausführlicher Bericht über diese Kirche in der Siebenbürgischen Zeitung Online war mit ausschlaggebend für die Wahl dieses Motivs für die Ausstellung im Gedenkjahr anlässlich 60 Jahre seit Kriegsende. Die Gäste waren von den Darbietungen begeistert und unterhielten sich noch lange angeregt bei einem kleinen Imbiss.

Christine Morenz

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