10. November 2001

25-jähriges Jubiläum der Tanzgruppe Nürnberg

Eine beeindruckende Bilanz konnte die Tanzgruppe der Siebenbürger Sachsen Nürnberg bei ihrer 25-jähriges Jubiläumsfeier kürzlich in Nürnberg vorlegen. Alle Mitglieder der Tanzgruppe, die jemals mitgetanzt und somit das Fortbestehen der Tanzgruppe gesichert haben, waren zum gemeinsamen Abend mit Musik und Tanz eingeladen.
Beeindruckende Bilanz beim 25-jährigen Jubiläum der Tanzgruppe Nürnberg
Beeindruckende Bilanz beim 25-jährigen Jubiläum der Tanzgruppe Nürnberg

150 Personen, darunter die befreundeten Tanzgruppen: Alzener Tanzgruppe, Tanzgruppe Herzogenaurach und Nadescher Tanzgruppe, feierten mit der Tanzgruppe der Siebenbürger Sachsen Nürnberg, die zurzeit 25 Mitglieder zählt. Als Ehrengäste nahmen die Vertreter der Kreisgruppe Nürnberg-Fürth-Erlangen, Horst Göbbel und Michael Orend, teil sowie die bisherigen Tanzleiterinnen Katharina Csellner, Maria Barth, Inge Alzner und Roswitha Ziegler, die Tanzgruppenleiter Johann Schuster und Brigitte Barth sowie die Akkordeonspieler Otto Fleischer und Thomas Miess.
Der Abend, von Brigitte Barth mit Unterstützung von Bettina Langer moderiert, begann mit einem Rahmenprogramm, das die Tanzgruppe vorbereitet hatte. Nach der Begrüßung der Gäste und Ehrengäste fanden Horst Göbbel und Michael Orend lobende Worte für das Engagement der Tanzgruppe und wünschten ihr weiterhin viel Erfolg. Anschließend führte Brigitte Barth die Gäste durch die Geschichte der Tanzgruppe.
Vor den eigentlichen Anfängen im Jahr 1976 gab es schon einen Vorläufer im Jahr 1973. Die Initiative hierzu gab Pfarrer Glenk, und Katharina Csellner konnte ein paar aus Bistritz stammende Leute zusammenrufen und mit dem Proben einiger Tänze begonnen. Leider folgten nur wenige Auftritte. Erst der zweite Anlauf 1976 wurde, auch dank des Proberaumes im Gemeindehaus in der Lochnerstraße in Nürnberg, zum Erfolg. Obwohl inzwischen die meisten Mitglieder nicht mehr aus dem Nösnerland stammen, wurden die Trachten aus Bistritz und Umgebung beibehalten, sind sie doch farbenfroh und aufwändig gearbeitet und demnach auch schön anzusehen.

„Es ist unbestreitbar und wichtig, die Leistungen unserer Tanzgruppe, ihrer einzelnen Mitlieder, sowie die dahinter stehenden Organisationen, wie unsere Kreisgruppe der Landsmannschaft der Siebenbürger Sachsen und die Trachtenkapelle Nürnberg zu würdigen, aber mindestens genau so wichtig ist es auch, in die Zukunft zu schauen und dafür Sorge zu Tragen, dass unsere Siebenbürger Tanzgruppe weiterhin aktiv und engagiert am kulturellen Leben – in der Region und darüber hinaus – teilnimmt.“

Johann Schuster


Die damals neu gegründete Tanzgruppe zählte 15 Mitglieder und wurde wiederum von Katharina Csellner, mit Unterstützung von Maria Barth gegründet und geleitet. Katharina Csellner bewältigte die Tanzleitung zuerst alleine, bevor sie ab 1984 von ihrer Tochter Inge unterstützt wurde. Beide haben die Tänze von 1984 bis 1987 gemeinsam einstudiert. Danach hat Inge Alzner bis 1998 die Tanzproben alleine übernommen. Die Tanzgruppe weiß ihren unermüdlichen Einsatz ebenso zu schätzen wie die Nachsicht und freundliche Art ihrer Mutter. Seit 1998 ist Roswitha Ziegler Tanzleiterin, und ihr hat die Tanzgruppe einige neu kreierte Tänze zu verdanken. Für diesen Einsatz ein herzliches Dankeschön an sie wie an alle ihre Vorgängerinnen.
Um die Tanzleiterin von der organisatorischen Leitung zu entlasten, wurde ihr 1980 ein „Manager“ an die Seite gestellt. Diese anspruchsvolle Aufgabe hat Johann Schuster zwanzig Jahre lang wahrgenommen: sich und die Leute immer wieder neu motivieren, Termine und Auftritte organisieren, Informationen hinterherrennen, Verhandlungen führen, die richtigen Ansprechpartner finden, Zuschüsse besorgen. Inzwischen hat Brigitte Barth die Tanzgruppenleitung übernommen. Ihr wie Johann Schuster gebührt unser Dank ebenso wie den Akkordeonspielern, die die Tanzgruppe bei Auftritten und auch Proben begleiteten: Otto Fleischer bis 1984, 1984-1987 Heinrich Schuller, danach und bis 1991 Kurt Volkendt und zurzeit Thomas Miess. Die Tanzgruppe bedankt sich bei allen Musikern für die jahrelange Unterstützung, ohne die alles nur halb so schön gewesen wäre.
Die wichtigsten Stationen auf dem Weg der Tanzgruppe der Siebenbürger Sachsen Nürnberg wurden anhand von Bildern veranschaulicht, die auf eine große Leinwand projiziert wurden. Dazu zählten: Teilnahme am Oktoberfestumzug in München 1978, 1990, und 1997, wobei es 1990 und 1997 auch Auftritte bei Folklore International im Zirkus Krone gab, sowie der große Auftritt anlässlich der 950-Jahre-Feier der Stadt Nürnberg, wo unter dem Motto „Folklore ohne Grenzen“ Tanzgruppen aus der ganzen Welt zusammengekommen waren. Der Höhepunkt war wohl die Reise nach Siebenbürgen im Jahr 1993 mit Auftritten in Bistritz, Schäßburg, Zeiden und Hermannstadt.

„Diese Tanzgruppe hat während der letzten 25 Jahre sowohl vielen jungen Menschen kulturell und gemeinschaftsmäßig Heimat geboten als auch tausenden von Zuschauern an verschiedensten Orten in Deutschland und darüber hinaus angenehme Stunden der Zufriedenheit bereitet. Dem Publikum hat die Tanzgruppe trachtenmäßig, tänzerisch, musikalisch immer wieder viel geboten. Wenn sie von der Landsmannschaft gerufen wurde, war sie präsent. Auch dazu: herzlichen Glückwunsch.“

Horst Göbbel


Neben den großen Auftritten gab und gibt es die kleineren, die allerdings für die Entwicklung und das Fortbestehen der Tanzgruppe am wichtigsten sind: Aussiedlerkulturtage in Nürnberg-Langwasser, Fürther Michaeliskirchweih, Heimattag in Dinkelsbühl, Veranstaltungen der Kreisgruppe und nicht zuletzt der Volkstanzwettbewerb, bei dem immer wieder gute Platzierungen erreicht wurden: Beim letzten am 27. Oktober 2001 in Metzingen war es der 2. Platz. Der neu entworfene „Figurenwalzer“ kam bei Publikum und Jury gut an und wurde auch im Laufe des Rahmenprogramms mit zehn Paaren aufgeführt.
Die Bilder veranschaulichten auch, dass Tanzgruppe mehr bedeutet als nur Tanzen, Proben, Disziplin, mit Ernst bei der Sache sein. Es ist immer auch geselliges Miteinander, bei dem der Spaß und die Freude wie das Gemeinschaftsgefühl nicht zu kurz kommen, sei es bei Skifahrten, Fahrradtouren und sonstigen Ausfahrten oder Geburtstags- und Hochzeitsfeiern. Bei solchen Gelegenheiten ließ sich die Tanzgruppe auch mal etwas Besonderes einfallen, wie z.B. einen Hula-Tanz, bei dem die Männer in neckischen Baströckchen und Büstenhaltern aus Kokosnüssen auftraten. Am Abend des Jubiläums durfte dieser Tanz natürlich nicht fehlen, und die Gäste nahmen ihn mit Begeisterung auf. Vorgeführt wurde auch der Line Dance, der anfangs nur bei Feiern der Tanzgruppe getanzt wurde, aber inzwischen neben den Volkstänzen zum Repertoire gehört und öffentlich aufgeführt wird.
Diese kleine Reise durch die vergangenen 25 Jahre wirkte wie ein Brückenschlag zwischen Vergangenheit und Gegenwart. Alle, die jemals dabei gewesen sind, wurden dadurch miteinander verbunden und für diesen einen Abend wieder in die Gemeinschaft der Tanzgruppe eingeschlossen. Das war die Basis für eine gelungene Feier, die bis in die frühen Morgenstunden dauerte. Zur Musik des „Trio Harmony“ konnten die Anwesenden zeigen, dass sie immer noch begeisterte Tänzer sind. Ihnen allen, die zur guten Stimmung am Abend des Jubiläums beigetragen haben, dankt die Tanzgruppe der Siebenbürger Sachsen Nürnberg.

Brigitte Barth, Klaus Reschner

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