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29. Januar 2002

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Hermann Oberth: „Nie an Angriffswaffen gearbeitet“

In Deutschland war es das Dokumentations-Drama „Hitlers Dr. Faust“ von Rolf Hochhuth, in Siebenburgen waren es andere Ereignisse, die den Namen Hermann Oberth ins Gespräch brachten. Hier wie dort wurde kontrovers diskutiert und kommentiert, so auch in den Spalten dieser Zeitung. Dabei wurden leider auch Urteile gefällt und Behauptungen aufgestellt, die ein hohes Maß an Unkenntnis und Uninformiertheit ausweisen, so dass sich der Oberth-Biograf Dr. Hans Barth zur Nachhilfe aufgefordert sieht. Anhand eines Fallbeispiels versucht er auch anderswo unterlaufene Irrtümer und Fehlinterpretationen auszuräumen. mehr...

Kommentare

Artikel wurde 39 mal kommentiert.

  • Carl Gibson

    1Carl Gibson schrieb am 21.07.2009, 21:22 Uhr:
    Eine Apologie - und ein beeindruckendes Porträt zum Wiederlesen bzw. zum Entdecken von Hermann Oberth - trotz obskur journalistischer Herabwürdigung. Vieles ist neu, auch für den Historiker. Ebenso empfehlenswert der SbZ-Artikel über "Die Frau im Mond" von Oberth-Biograph Dr. Hans Barth.
    Die SbZ: Eine Fundgrube.


    [Beitrag am 21.07.2009, 21:30 von Carl Gibson geändert]
  • bosurog

    2 • bosurog schrieb am 21.07.2009, 22:55 Uhr:
    Welch journalistische Ferkelei: Was haben Sie denn da aus dem Archiv ausgegraben? Da wurde einem Gastautor Platz in der SbZ eingeräumt, um auf eine Kollegin von der ADZ einzuprügeln (denn nur darum geht es hier, eine persönliche Fehde zwischen Biograf und Oberth-Kritikerin). Statt die durch die Sache (Biografie) gegebene Parteilichkeit des Autors klarzustellen, ergreift der hierfür verantwortliche Redakteur der SbZ in den einleitenden Zeilen klar Partei ("die ein hohes Maß an Unkenntnis und Uninformiertheit") und täuscht den Leser über das Wesen dieses puren Meinungsartikels. Man könnte glatt glauben, daß da jemand ohne jede ernsthafte journalistische Ausbildung oder zumindest Ethik am Werke war. Also: keine Empfehlung!
  • bankban

    3bankban schrieb am 22.07.2009, 07:01 Uhr:
    http://www.siebenbuerger.de/ubb/Forum1/HTML/000050.html
  • Carl Gibson

    4Carl Gibson schrieb am 22.07.2009, 10:01 Uhr:
    Es war der - hybrishafte? - Griff des Menschen zu den Sternen, den ich seinerzeit 1972 im Alter von dreizehn Jahren staunend bewunderte, kaum 3 Jahre nach der ersten Mondlandung.

    Damals wie heute markierten zwei Namen diesen Anfang und somit das das Über-sich-Hinausschreiten und das Eintreten des Menschen in den Kosmos:
    Hermann Oberth und sein Schüler Wernher von Braun.

    Als Kind kannte und verehrte ich diese beiden Namen, naiv unkritisch, weil aus ihnen nicht nur das Faustische, sondern das Menschheitsgenie überhaupt sprach, das Genie eines Leonardo da Vici.

    Ich las die "Rakentenpost"( wie bezeichnend!) - und den "Neuen Weg"
    und darin 1972 die Berichte über Hermann Oberths "Heimkehr" nach Siebenbürgen in Rumänien.

    Die Rumännen waren begeistert - von "ihrem" - "Savant" - und sie nannten damals auch Hernry Coanda, wenn mich mein Gedächtnis nicht täuscht, einen der ihren auf dem Gebiet der Raketenforschung.

    Die Rumänen waren stolz auf Hermann Oberths Herkunft aus Siebenbürgen.
    Das waren Fakten.
    Keiner fragte nach Rechtslastigkeit, keiner fragte nach der Weltanschauung des genialen Wissenschaftlers, weil die einmalige wissenschaftliche Leistung solche Aspekte in den Schatten stellte.

    Eines hätte den weltanschaulichen Kritikern Herman Oberths schon damals bewusst werden können:
    Hermann Oberth war vor dem Nationalsozialismus da.

    Er wurde später "als Wissenschaftler" vereinnahmt, ohne dass er sich dagegen hätte wehren können.

    Der Krieg ist der Vater aller Dinge, sagt Heraklit.

    Damit sagt er auch aus, der wissenschaftliche Fortschritt sei auf kriegstechnische Überlegungen zurückzuführen. Das war bei Archimedes so und bei Leonardo, also auch bei Oberth.

    Die Krieg wirkte als Katalysator und beschleunigte die Raumfahrt - über die erste Interkontinental-Rakete V2.

    Noch ein Wort zur Glaubwürdigkeit in der Frage: Positionen Oberth-Biograph Dr. Hans Barth und ADZ-Journalisten Hannelore Baier.
    Als einer, der sich selbst in jahrelangen Studien einem Forschungsgegenstand bzw. einer monographisch-biographischen Darstellung gewidmet hat, weiß ich zu differenzieren zwischen intensivem Detailstudium und oberflächlicher Effekthascherei im Sinne von "politisch korrekt".
    Das Kontra-Plädoyer habe ich gelesen - trotzdem bleibe ich bei meiner Empfehlung, über die hier exponierten Korrekturen des Dr. Barth das Lebenswerk Hermann Oberths weiter zu verfolgen.

    Der Krieg als Vater aller Dinge - und der faustische Forschungsdrang ebenso - fragen nicht nach der Moral oder Pseudomoral der Kleingeister. Eine Autodynamik setzt ein und wirkt über die "Grenzen der Menscheit" (Goethe) hinaus,
    den Sternen entgegen - und wenn es sein muss, auch in den Untergang.
    Carl Gibson



    [Beitrag am 22.07.2009, 10:09 von Carl Gibson geändert]
  • bosurog

    5 • bosurog schrieb am 22.07.2009, 17:38 Uhr:
    ach gottchen - ist ja schnee von gestern. danke für den hinweis, bankban
  • Carl Gibson

    6Carl Gibson schrieb am 22.07.2009, 18:43 Uhr:
    Wer in Goethes "Faust" zu lesen versteht, wird dort zwei Menschentypen vorfinden:

    Den "abendländischen" und "faustischen" Wissenschaftler, der als Visionär zu den Sternen strebt und danach greift - und das biedere Gegenstück dazu,
    den Famulus Wagner,
    der ,Spießer auch im Denken, gierig nach goldnen Schätzen gräbt - und froh ist, wenn er Regenwürmer findet.

    Jeder ordne sich nach Belieben einem Menschenbild zu - suum cuique.
    Carl Gibson.
  • bankban

    7bankban schrieb am 22.07.2009, 20:11 Uhr:
    ???
  • Carl Gibson

    8Carl Gibson schrieb am 22.07.2009, 20:35 Uhr:
    Gemeint sind sind Faust-Vorwürfe ( als "faustische, hybrisdeterminierte Naturen jenseits von Moral) gegen Hermann Oberth und Wernher von Braun, siehe Bericht: "In Deutschland war es das Dokumentations-Drama „Hitlers Dr. Faust“ von Rolf Hochhuth" (...)
    Carl Gibson
  • Bäffelkeah

    9 • Bäffelkeah schrieb am 23.07.2009, 11:47 Uhr:
    @Gibson
    Da bin ich anderer Meinung. Der Forschertypus, der um der höheren oder tieferen wissenschaftlichen Erkenntnis willen - im übertragenen Sinne - seine Seele dem Teufel verschreibt, handelt nicht nur aus christlicher Ethik moralisch verwerflich. Es ließen sich aus "Faust I" genügend Belege für Faustens Rücksichtslosigkeit anführen. Und so entfährt es dem tief gläubigen Gretchen: "Heinrich! Mir graut's vor dir.“ Gretchen ist gerettet,während Mephisto Faust mit sich fortzieht. Natürlich ist Faust radikal und alles andere als ein "Spießer". Mir wäre sehr viel wohler in der Gewissheit, dass beispielsweise heutigen Genforschern dieser Typus Wissenschaftler in all seiner Konsequenz nicht als leuchtendes Beispiel gilt.
  • Carl Gibson

    10Carl Gibson schrieb am 23.07.2009, 12:22 Uhr:
    "Wer immer strebend sich bemüht, den können wir erlösen", heißt es in Faust.
    Ich habe Ihnen diese Worte in leicht abgewandelter Form bereits zugerufen, Bäffelkeah!
    Und den Vergleich zu Famulus Wagner hergestellt ... mit dem in Niederungen Wühlen ...

    Wie Sie aus vielfachen Diskussionen wissen dürften, bin ich dem Lager der aufgeklärten Moralisten zuzurechnen, die eine außermoralische Existenz ablehnen.

    Auch ist es Ihnen gut bekannt, dass ich als Zeitzeuge die "moralische Integrität" fragwürdiger Autoritäten vielfach eingefordert habe.

    Es würde an dieser Stelle zu weit führen, über die Moralität eines Hermann Oberth oder eines Wernher von Braun diskutieren zu wollen.

    Mir kam es nur darauf an, auf den Aspekt hinzuweisen,
    dass die Wissenschaft an sich "jenseits von moralischen Kategorien" agiert.

    Sie wissen vielleicht auch, dass ich mich seit 1992 über mein "Institut für Wirtschaftsethik" konsequent für "ethische Schranken" (Begrenzungen) auch in der wissenschaftlichen Forschung einsetze,
    gerade im Bereich Bioethik,
    wo die neuzeitliche Forschung (Genmanipulation, Klonen etc.) nicht alles dürfen soll, was sie kann.

    Ich erinnere an Homunculus ... aus Goethes Faust ... hier wird ein Mensch gemacht....

    Bevor ich ferner annehme, große Geister und Vorbilder, Visionäre der Menschheit wie Hermann Oberth und Wernher von Braun hätten mit dem Teufel paktiert
    und diesem ihre deutsche Seele verschrieben,

    fallen mit ganz andere Teufel ein,
    rote Teufel,
    und rote Teufel,
    die ihre Haut neu eingefärbt haben - jenseits von Gut und Böse.

    Bevor wir unseren genialsten Köpfen moralisches Versagen oder politische Kurzsichtigkeit vorwerfen,
    kehren wir doch lieber vor unserer eigenen Haustür,
    nicht in der Geschichte,
    sondern in der Gegenwart!
    Carl Gibson.



    [Beitrag am 23.07.2009, 12:27 von Carl Gibson geändert]
  • Bäffelkeah

    11 • Bäffelkeah schrieb am 23.07.2009, 12:46 Uhr:
    Es lag mir fern zu personalisieren. Folglich haben Sie zu Unrecht einen Bezug zu sich selbst hergestellt. Ihre Person hatte ich jedoch keineswegs im Blick, als ich über den in der literarischen Figur des Faust angelegten Forschertypus grundsätzlich "gesprochen" habe. Das ist eine ganz andere Ebene.
    Da Sie sich - auch hier wieder - selbst zum Gespächsgegenstand machen und die Themen nach Ihrem Gusto zu kanalisieren versuchen, erübrigt sich für mich ein weiterer Austausch.
  • bankban

    12bankban schrieb am 23.07.2009, 13:17 Uhr:
    Gibson: "Mir kam es nur darauf an, auf den Aspekt hinzuweisen, dass die Wissenschaft an sich "jenseits von moralischen Kategorien" agiert."

    !!! ????
  • Joachim

    13Joachim schrieb am 23.07.2009, 13:26 Uhr:
    Don Carlos alias Carl Gibson:"Mir kam es nur darauf an, auf den Aspekt hinzuweisen,
    dass die Wissenschaft an sich "jenseits von moralischen Kategorien" agiert".
    Dann wundert mich jetzt bei Herrn Gibson rein gar nicht`s mehr !
  • Carl Gibson

    14Carl Gibson schrieb am 23.07.2009, 13:39 Uhr:
    Schwer zu begreifen, diese Philosophie? Kommen Sie aus dem einsamen Hinterstüblchen hervor, bankban, wälzen sie ihre 3 000 aus Rumänien mitgeschleppten Bücher noch einmal und reflektieren Sie meine Aussage gründlich.

    Ich hätte Ihnen durchaus zugetraut, ihre Essenz auf Anhieb zu begreifen.
    Die Erkenntnisse nach der Einkehr können Sie dann gerne an Joachim weiter reichen, der offensichtlich an der gleichen Hürde stolperte.
    Carl Gibson.
  • bankban

    15bankban schrieb am 23.07.2009, 13:42 Uhr:
    ???
  • Carl Gibson

    16Carl Gibson schrieb am 23.07.2009, 13:54 Uhr:
    Also muss ich noch konkreter werden?!
    Gemeint ist der Wissenschaftsdrang,
    etwa in der Raketenbautechnik oder in der Universum-Erkundung,
    "über die Grenzen hinaus" zu schreiten,
    Verbotenes zu wagen,
    Gesetze zu brechen - oder, wie Nietzsche es formuliert, zum "Verbrecher" zu werden, zum "Brecher " der alten Tafeln,
    um so zum Neu-Werter zu werden
    im Sinne der "Umwertung aller Werte" - und eben Jenseits von Gut und Böse.

    Fehlt Ihnen Nietzsche in ihrer Bibliothek, Bankban?
    Das Gegengift zu Karl Marx?!

    Wer faustische Menschen verstehen will, die über die Grenzen der Moral hinaus schreiten, weil sie "hinter den Schöpungsplan" gucken wollen,
    der sollte die richtigen Bücher gelesen und die großen Menschheitsmythen verstanden haben, bankban.

    Eine voluminöse Bibiothek macht noch keinen Gelehrten - und schon gar keinen großen Geist.
    Aber immerhin beherrschen Sie schon die hohe Kunst des Fragens!
    Carl Gibson
  • Joachim

    17Joachim schrieb am 23.07.2009, 14:13 Uhr:
    "Eine voluminöse Bibiothek macht noch keinen Gelehrten - und schon gar keinen großen Geist.
    Aber immerhin beherrschen Sie schon die hohe Kunst des Fragens!"
    Carl Gibson
    Diesen Kommentar sollten Sie besser Johann zukommen lassen.


    [Beitrag am 23.07.2009, 14:27 von Joachim geändert]

    [Beitrag am 23.07.2009, 14:28 von Joachim geändert]

    [Beitrag am 23.07.2009, 14:29 von Joachim geändert]

    [Beitrag am 23.07.2009, 14:30 von Joachim geändert]
  • Adine

    18Adine schrieb am 23.07.2009, 14:33 Uhr:
    @Joachim
    Was hat das mit Johann zu tun?

    Scheinbar ist eine vernünftige Diskussion hier im Forum nicht mehr möglich!
  • Carl Gibson

    19Carl Gibson schrieb am 23.07.2009, 14:54 Uhr:
    Woher Johann seine Weisheit bezieht, weiß ich nicht. Bankban teilte mir allerdings mit, dass er nach der Revolution mit 3 000 Büchern im Gepäck Rumänien verlassen hat.

    Ob die Rumänen diesen kulturellen Aderlass je verkraftet haben,... nach Hermann Oberths Weggang ... und den Büchern?
    Einiges spricht dagegen?

    Der Hinweis auf die Abstammung des Menschen vom Affen nach Darwin(verkürzt gesprochen!),
    soll in den rumänischen Schulbüchern inzwischen getilgt worden sein, zugunsten der Bibelversion.
    (Nach amerikanischem Vorbild (Bush) - und wohl als Extrem-Kompensation des atheitischen Kommunismus!)

    Vorwissenschaftliche Zeiten sind dort ( in unserer alten Heimat) angesagt? - Ein guter Tummelplatz für Obskurantisten und Mystifikatoren aller Art - jenseits von wissenschaftlichem Forschungsstreben, zurück von der Astronomie zur Astrologie und zum Okkulten?

    Bei Bruno,Faust, Kepler,Galilei schieden sich die Welten - jetzt bewegt sich bald wieder die Sonne um die Erde, im EU-Staat Rumänien Anno Domini 2009?
    Carl Gibson


    [Beitrag am 23.07.2009, 14:59 von Carl Gibson geändert]
  • bankban

    20bankban schrieb am 23.07.2009, 14:59 Uhr:
    "Das Argumentum ad hominem (lateinisch „auf den Menschen gerichteter Beweis“) wird allgemein als Argument definiert, das die Person oder deren Umstände angreift anstatt des dargebrachten Arguments. Dies geschieht meistens in der Absicht, das Ansehen oder die Position der betroffenen Person zu mindern oder zu relativieren." Wikipedia
  • bankban

    21bankban schrieb am 23.07.2009, 15:09 Uhr:
    "Grobe Mensche, welche sich beleidigt fühlen, pflegen den Grad der Beleidigung so hoch als möglich zu nehmen und erzählen die Ursache mit strak übertreibenden Worten, um nur in dem einmal erweckten Haß- und Rachegefühl sich recht ausschwelgen zu können." Friedrich Nietzsche, Menschliches Allzumenschliches, Erster Band, Nr. 62.
  • Carl Gibson

    22Carl Gibson schrieb am 23.07.2009, 15:27 Uhr:
    "ad rem", bankban - "ad personam" geht nur, wenn eine Person da ist;
    aber nicht, wenn diese sich hinter einer Maske versteckt, bankban!

    Steht in Ihrem Nietzsche-Büchlein auch etwas zur Definition des Faustischen,
    zum Wissensdrang des modernen Menschen im Zeitalter der Technik
    oder gar zur Raketen - und Weltraumforschung?

    ...zu jenen Sphären wag ich nicht zu streben, woher die holde Sehnsucht tönt ... (zit. aus dem Gedächtnis, bitte keine pedantische Korrektur a la Famulus Wagner!)
    Carl Gibson.

    [Beitrag am 23.07.2009, 15:32 von Carl Gibson geändert]
  • bankban

    23bankban schrieb am 23.07.2009, 15:36 Uhr:
    "Der Glaube an große, überlegene, fruchtbare Geister [= das Faustische etc., BB] ist nicht notwendig, aber sehr häufig noch mit jenem ganz- oder halbreligiösen Aberglauben verbunden, dass jene Geister übermenschlichen Ursprungs seien und gewisse wunderbare Vermögen besäßen, vermittelst deren sie ihrer Erkenntnisse auf ganz anderem Wege teilhaftig würden als die übrigen Menschen [...] So lange das Wunder im Bereiche der Erkenntnis noch Gläubige findet, kann man vielleicht zugeben, dass dabei für die Gläubigen [na wer wohl?] selber ein Nutzen herauskomme, insofern diese durch ihre unbedingte Unterordnung unter die großen Geister [manche ham`s nötig], ihrem eigenen Geiste für die Zeit der Entwicklung die beste Disziplin und Schule schaffen". Ebda, Nr. 164.
  • bankban

    24bankban schrieb am 23.07.2009, 15:42 Uhr:
    "Eine neue Gattung von Philosophen kommt herauf: ich wage es, sie auf einen nicht ungefährlichen Namen zu taufen. So wie ich sie errate, so wie sie sich erraten lassen - denn es gehört zu ihrer Art, irgendworin Rätsel bleiben zu wollen -, möchten diese Philosophen der Zukunft ein Recht, vielleicht auch ein Unrecht darauf zu haben, als Versucher bezeichnet zu werden. Dieser Name selbst ist zuletzt nur ein Versuch, und, wenn man will, eine Versuchung." FN, Jenseits von Gut und Böse, Nr. 42.
  • Carl Gibson

    25Carl Gibson schrieb am 23.07.2009, 15:44 Uhr:
    ad rem, bankban, ad rem! Das passt nicht. Es geht hier um Moral und Nichtmoral sowie um das Verhältnis großer Individuen zur Moral - Sie halten das falsche Werk Nietzsches in den Händen! An anderer Stelle steht mehr dazu.
  • bankban

    26bankban schrieb am 23.07.2009, 15:54 Uhr:
    Gibson: ""ad rem", bankban - "ad personam" geht nur, wenn eine Person da ist;
    aber nicht, wenn diese sich hinter einer Maske versteckt, bankban! "

    Nietzsche: "Alles, was tief ist, liebt die Maske; die allertiefsten Dinge haben sogar einen Haß auf Bild und Gleichnis. Sollte nicht erst der Gegensatz die rechte Verkleidung sein, in der die Scham eines Gottes einherginge? [...] Ich könnte mir denken, dass ein Mensch, der etwas Kostbares und Verletzliches zu bergen hätte, grob und rund wie ein grünes altes schwerbeschlagenes Weinfaß durchs Leben rollte: die Feinheit seiner Scham will es so.Einem Menschen, der Tiefe in der Scham hat, begegnen auch seine Schicksale und zarten Entscheidungen auf Wegen, zu denen wenige je gelangen und um deren Vorhandensein seine Nächsten und Vertrautesten nicht wissen dürfen: seine Lebensgefahr verbirgt sich ihren Augen und ebenso seine wider-eroberte Lebens-Sicherheit. Ein solcher Verborgner, der aus Instinkt das Reden zum Schweigen und Verschweigen braucht und unerschöpflich ist in der Ausflucht vor Mitteilung, will es und fördert es, dass eine Maske von ihm an seiner Statt in den Herzen und Köpfen seiner Freunde herumwandelt; und gesetzt, er will es nicht, so werden ihm eines Tages die Augen darüber aufgehen, dass es trotzdem dort eine Maske von ihm gibt - und daß es gut so ist. Jeder tiefe Geist braucht eine Maske: mehr noch, um jeden tiefen Geist wächst fortwährend eine Maske, dank der beständig falschen, nämlich flachen Auslegung jedes Wortes, jedes Schrittes, jedes Lebenszeichens, das er gibt.-" Jenseits, Nr. 40.
  • Carl Gibson

    27Carl Gibson schrieb am 23.07.2009, 16:07 Uhr:
    Wenn Hermann Oberth und Wernher von Braun ein Leben lang nur Masken getragen hätten, würden wir heute nie wissen, wem wir den Flug zu den Sternen zu verdanken haben. Nietzsche wurde immer dann am trefflichsten pervertiert und missverstanden, wenn seine Ausführungen zu einem Thema aus dem Kontext gerissen wurden.
    Carl Gibson
  • bankban

    28bankban schrieb am 23.07.2009, 16:37 Uhr:
    "Vorsicht im Zitieren. — Die jungen Autoren wissen nicht, dass der gute Ausdruck, der gute Gedanke sich nur unter seinesgleichen gut ausnimmt, dass ein vorzügliches Zitat ganze Seiten, ja das ganze Buch vernichten kann, indem es den Leser warnt und ihm zuzurufen scheint: "Gib acht, ich bin der Edelstein und rings um mich ist Blei, bleiches, schmähliches Blei!" Jedes Wort, jeder Gedanke will nur in seiner Gesellschaft leben: das ist die Moral des gewählten Stils." FN, Menschliches, Allzumenschliches, II, Nr. 111.
  • bankban

    29bankban schrieb am 23.07.2009, 16:46 Uhr:
    "Nietzsche wurde immer dann am trefflichsten pervertiert und missverstanden, wenn seine Ausführungen zu einem Thema aus dem Kontext gerissen wurden.
    Carl Gibson "

    These aufgestellt, Gibson!
    Bravo!
    Liefern Sie uns die Beweise auch noch dazu?
    Sie, als von böswilligen Machenschaften verhinderter Dozent, der es deshalb leider nicht zum Doktor gebracht hat, müsstens ja wissen: Thesen müssen belegt werden!

    Daher die Frage: wo habe ich was aus dem Kontext gerissen?

    Oder schmeckt Ihnen Ihr Nietzsche nicht mehr, wenn er nicht in "Ihrem" Sinne zitiert wird?

    Passt Ihnen Ihr Nietzsche nicht mehr, wenn von ihm Aussagen überliefert sind, die Sie nicht einordnen können und für sich verwerten können?

    Oder passt Ihnen nicht, dass auch andere mit vielsagenden Nietzschezitaten um sich werfen können, nicht nur Sie? Dass Schlagwörter wie "Umwertung" und die "Flamme..." nicht unerwidert bleiben?

    Bankban
  • Carl Gibson

    30Carl Gibson schrieb am 23.07.2009, 16:58 Uhr:
    Mein Nietzsche-Wissen ist erarbeitet - ihre Zitate liefert das Internet nach Schlagwort-Eingabe.

    Mein Wissen ist vielfach dokumentiert - wo ist das Ihre?

    Aus Ihnen spricht wieder das "Ressentiment des Schlechtweggekommenen", bankban.

    Das reicht für heute.
    Eigentlich wollte ich mit "Anonymen" keine weitere Zeit verdeuden!

    Wer sich über "Bankban" ( mit den geliehenen Nietzsche-Zitaten) informieren will, der kann ja alles nachlesen - auch meine Charakterisierungen, die ich an dieser Stelle nicht mehr wiederholen will.

    Lüften Sie doch ihre werte Identität, wenn Sie eine Ehre im Leib haben, statt wieder mit Schutz zu werfen.

    Was Sie von Hermann Oberth halten, habe ich hier nicht erfahren.
    Carl Gibson
  • bankban

    31bankban schrieb am 23.07.2009, 17:05 Uhr:
    "Das Argumentum ad hominem (lateinisch „auf den Menschen gerichteter Beweis“) wird allgemein als Argument definiert, das die Person oder deren Umstände angreift anstatt des dargebrachten Arguments. Dies geschieht meistens in der Absicht, das Ansehen oder die Position der betroffenen Person zu mindern oder zu relativieren." Wikipedia
  • seberg

    32seberg schrieb am 24.07.2009, 10:38 Uhr:
    Danke Bankban für den Link!:
    Bemerkenswert, wie viel Mühe seinerzeit hier im Forum darauf verwandt wurde, um gegen „Vergötterungspathos“ und „Lobhudelei“ in Sachen Hermann Oberth anzugehen. Inzwischen sind einige Jahre ins Land gegangen und die Kritik muss heute wohl nicht mehr ganz so scharf ausfallen: ein gewisses „fest gefügtes Weltbild“ hat sich ja inzwischen etwas gelockert, wenn ich es richtig sehe.
    „Ich.. weiß, dass es überall wertvolle und auch weniger wertvolle Menschen gibt...“… Erstaunt reibt man sich aber auch heute noch die Augen, wenn man Äußerungen wie diese liest, mit der Hermann Oberth sich seinerzeit allen Ernstes gegen den Vorwurf verteidigte, er würde einer fragwürdigen Weltanschauung anhängen. Dabei bemerkte er offenbar nicht, dass er mit dieser „Verteidigung“ den Vorwurf nur noch einmal mehr bestätigte (an die möglichen ideologischen Folgen solcher Auffassung mag man lieber gar nicht denken!).
    In solche Fettnäpfchen ist er immer dann getreten, sobald sein Interesse sich auf Dinge jenseits, oder besser gesagt diesseits von Raketentechnik und Weltraumforschung richtete, dann z.B., wenn er sich berufen fühlte, statt in den Weltraum auch noch in die innere Welt des Menschen zu blicken – Paradebeispiel ist seine völlig abstruse Abhandlung über Parapsychologie, in der es von plumpen Mystifizierungen nur so wimmelt, ganz abgesehen von dem indiskutablen Schreibstil. – Wäre er bei der Berechnung von Raketengleichung, Schubkraft usw. geblieben … er hätte uns eine Menge Peinlichkeiten erspart und würde heute vielleicht nicht meist nur am Rand von Wernher von Braun-Biographien erwähnt werden.
  • Carl Gibson

    33Carl Gibson schrieb am 24.07.2009, 10:49 Uhr:
    Es irrt der Mensch, solang der strebt ...sagt Goethe in seiner großen Dichtung! Das gilt auch für mich, Herr Scherg, aber auch für Sie ...
    und für alle anderen Vor- und Nachsokratiker bis hin zum Doktor Faust, die alle irgendwann erkennen, dass sie nichts wissen können.

    Genies wie Oberth und Einstein ahnten das Mögliche beim Griff zu den Sternen - als spekulative Geister, als Visionäre - aber sie erkannten auch die Endlichkeit und das Begrenztsein des Menschen.
    Carl Gibson.
  • seberg

    34seberg schrieb am 24.07.2009, 11:02 Uhr:
    Ich trage hier im Forum den Namen seberg und empfinde es als Verletzung, nach der „dahinter“ steckenden Existenz schnüffeln zu wollen, die sowieso nie herausgefunden werden kann!
    Auf obskure Anonyme mit bürgerlichem Namen reagiere ich nicht mehr. „Namhaft“ werden für mich Leute durch das, was von ihnen an Sprache in Wort und Schrift bei mir ankommt. Bürgerlicher Name und bürgerliche Existenz dienen dem maskenhaften Schein und der Anonymität mehr als dem wahrhaftigen Sein. Das gilt für alle.
  • bankban

    35bankban schrieb am 24.07.2009, 11:12 Uhr:
    !!!
  • Bäffelkeah

    36 • Bäffelkeah schrieb am 24.07.2009, 13:02 Uhr:
    Wenn ein Forumsteilnehmer aus welchen Gründen auch immer mit einem Pseudonym auftritt, sollte es der Respekt vor der persönlichen Entscheidung gebieten, dass Mitdiskutanten auch nur dieses Pseudonym verwenden. Ich teile den Standpunkt von seberg und appelliere an Carl Gibson, diese Verhaltensregel zu beherzigen.
  • Carl Gibson

    37Carl Gibson schrieb am 24.07.2009, 13:17 Uhr:
    Die Anonymen "Bäffelkeah","Bankban" und der Halb-Anonyme "Seberg" haben seit einem Jahr und wider besseres Wissen allerlei Unrichtigkeiten, Unwahrheiten, Unterstellungen, ambivalente Behauptungen etc. über mich, Carl Gibson, in diesen Foren im Internet verbreitet, ohne dass ich diese öffentliche Diskreditiereung verhindern konnte.

    Als Person der Zeitgeschichte muss ich es ertragen, von Unbekannten und wissenschaftlich nicht ausgewiesenen Leuten mit Schmutz aller Art beworfen zu werden.

    Nach meiner Auffassung von Moral und Recht hat die Öffentlichkeit ein Recht darauf und auch ein berechtigtes Interesse,
    die Identität dieser destruktiven Verleumder aus dem Nichts zu kennen.
    Carl Gibson
  • Bäffelkeah

    38 • Bäffelkeah schrieb am 24.07.2009, 13:43 Uhr:
    @Gibson
    Versuchen wir nicht eben gerade, die auf den Forumsregeln basierenden allgemeinen Umgangsformen einvernehmlich zu bekräftigen?
    Ist es nicht auch in Ihrem Interesse, durch das Einhalten einfachster Regeln wie den Gebrauch der korrekten Anrede den künftigen Meinungsaustausch friktionsfreier, entspannter zu gestalten?
    Sie heben ab auf selbst erfahrene Verunglimpfungen (Sie selbst haben nach meinem Empfinden immer wieder kräftig ausgeteilt - haben Sich sich schon ernsthaft bemüht, die mitunter heftigen Reaktionen auf Ihr publizistisches Wirken, die auffallend starke Polarisierung auch im Banatblog zu reflektieren?).
    Sie sind doch ein aufgeklärter, humanistisch geprägter Geist? Wir wollen doch nicht nach dem Prinzip "Zahn um Zahn" verfahren. Helfen Sie mit, das Niveau zu heben! Lassen Sie uns mit diesen einfachen "Spielregeln" beginnen!

    [Beitrag am 24.07.2009, 13:44 von Bäffelkeah geändert]



    [Beitrag am 24.07.2009, 13:45 von Bäffelkeah geändert]
  • Joachim

    39Joachim schrieb am 25.07.2009, 07:34 Uhr:
    Jeder soll das bekommen, was er verdient !

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