17. Juli 2005

Geschichtliche Quellen der Gemeinde Brenndorf erschlossen

Ein weiteres Kapitel der Brenndorfer Geschichte haben Otto F. Gliebe, Ehrenvorsitzender der „Dorfgemeinschaft der Brenndörfer“ (HOG Brenndorf), und der Familienforscher Hugo Thiess für alle Forscher und Interessenten zugänglich gemacht. Der Heimatforscher Hermann Schmidts (1937-2004) hatte Band I (1807-1856) und Band II (1856-1867) der „Presbyterialprotokolle der evangelischen Kirchengemeinde Brenndorf“ in der Reihe „Quellen zur Geschichte von Brenndorf“ bearbeitet und herausgegeben.
Die Sammlung der Protokolle, mit weiterführender Nummerierung und Sitzungsdatum, wird nun mit dem Band III fortgesetzt, der die Presbyterialprotokolle vom 21. Februar 1886 bis zum 25. August 1895 umfasst. Gliebe und Thiess haben die in „gotischer“ Sütterlinschrift notierten Aufzeichnungen abgeschrieben, EDV-mäßig erfasst und für eine elektronische Veröffentlichung aufbereitet. Die „Dorfgemeinschaft der Brenndörfer“ (Heimatortsgemeinschaft Brenndorf) gibt den dritten Band aus wirtschaftlichen und arbeitstechnischen Gründen als CD-ROM heraus, nachdem die ersten Bände noch als gedruckte Bücher erschienen waren. Ein Verzeichnis im Anhang zeigt stichwortartig, unter welchem Punkt und Jahr verschiedene Begriffe behandelt werden.

Eine Reihe von Ereignissen und Amtsträgern haben Brenndorf in der Zeit von 1886 bis 1895, die in diesem Band abgedeckt wird, geprägt. Pfarrer in Brenndorf war Wilhelm Kamner, Kurator und Richter (Bürgermeister) Johann Rhein und Schriftführer des Presbyteriums Rektor Michael Graef. Der Prediger Peter Horvath, der in seiner 45-jährigen Amtstätigkeit die Gemeinde neu gestaltet und dabei beachtliche Fortschritte erzielt hatte, starb. Sein Nachfolger wurde Lehrer Andreas Stamm. Des Weiteren wurden Verhandlungen geführt, um die Kavallerie-Kaserne an die evangelische Kirchengemeinde zu überschreiben. Ebenfalls in diese Zeit fällt der Neubau der Schule in Brenndorf, der von der Schulbehörde gefordert wurde und eine bessere Ausbildung der Schulkinder ermöglichen sollte.

In den Protokollen der evangelischen Kirchengemeinde Brenndorf finden sich neben ortsgeschichtlichen Nachrichten auch eine Fülle von Informationen, die die Siebenbürger-Forscher im Allgemeinen interessieren dürften: über das Verhältnis zwischen Pfarrer und Gemeinde, über die finanzielle Lage des Ortes, der Kirchengemeinde und der Bewohner, über deren Lebenswandel, über die Wahl der Pfarrer, Prediger, Lehrer und Dorfbeamten, über die Zusammensetzung des Presbyteriums, über Baumaßnahmen und das Schulwesen.

Quellen zur Geschichte von Brenndorf, Band III. Die Presbyterialprotokolle der evangelischen Gemeinde Brenndorf 1886 – 1895. Bearbeitet von Otto F. Gliebe und Hugo Thiess, herausgegeben von der „Dorfgemeinschaft der Brenndörfer“. In Kommission verlegt beim Arbeitskreis für Siebenbürgische Landeskunde e.V., CD-ROM, 217 Seiten (Word- und pdf-Datei), ISBN 3-929848-48-1. Erhältlich im deutschen Buchhandel oder zum Preis von 9,80 Euro (zuzüglich Porto) bei der Dorfgemeinschaft der Brenndörfer, Otto Gliebe, Ringstraße 49, D-91522 Ansbach, E-Mail: Otto.Gliebe@t-online.de.

Schlagwörter: Burzenland, Brenndorf

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