27. April 2005

Karl-Heinz Brenndörfer

Karl Heinz Brenndörfer erreicht am 18. März 2004 mit der Erfüllung des 60. Lebensjahres eine neue Lebensstufe. Es geht die Phase zu Ende, in der er vor allem Leistungen zu erbringen hat, ob im Beruf oder in der Familie. Der Jubilar darf innehalten und stolz sein auf das Geleistete, sich neuen Herausforderungen stellen und unbeschwert seine Fähigkeiten ausleben. Als Vorsitzender der Heimatgemeinschaft (HG) Heldsdorf hat er sich mit ansteckender Freude und großer Motivation für seine Landsleute in der alten und vor allem in der neuen Heimat eingesetzt.
Am 18. März 1944 in Heldsdorf als jüngstes von sechs Geschwistern geboren, besuchte er die Volksschule in der Burzenländer Großgemeinde. Er gehörte zu den begeisterten Handballspielern der Schule und der von Lehrer Hans Franz organisierten Turniere. Diese Leidenschaft zum Handball begleitete ihn im Gymnasium in der Mannschaft der Sportschule und später einige Jahre als aktiver Spieler bei Recolta Heldsdorf.


Schon früh verlor er den Vater. Trotzdem ermöglichte die Familie ihm, das Kronstädter Honterus-Gymnasium zu besuchen, was in jener Zeit nicht selbstverständlich war. Nach der Reifeprüfung stand für den Jugendlichen fest, dass er sich einem technischen Beruf widmen werde, war er doch immer offen für technischen Fortschritt und wissenschaftliche Errungenschaften. Nach dem dreijährigen Besuch einer Fachschule in Kronstadt war er als qualifizierter Elektrotechniker für Maschinen und technische Ausrüstungen im Wälzlagerwerk Kronstadt tätig. Hier lernte er auch seine zukünftige Frau Renate kennen, die er 1969 heiratete. Zur Familie gehörten bald die Töchter Edda und Anita.

Schon in der alten Heimat hat Karl-Heinz Brenndörfer die Bedeutung und den Stellenwert unserer Nachbarschaften erkannt. Neben konkreten Verpflichtungen im Leben seiner Nachbarschaft war er einer der Organisatoren und praktischen Umsetzer der Kanalisierungsarbeiten in der Heldsdörfer Türkgasse.

1982 gelang der Familie die Ausreise. Nach einigen Zwischenstationen ließ sie sich in Stuttgart nieder. Fleiß und Ausdauer, Zielstrebigkeit und Genauigkeit ermöglichten Brenndörfer die Weiterbildung in seinem Beruf, die durch den Erhalt des Meisterbriefes für Elektroinstallationen bei der Handwerkskammer Stuttgart gekrönt wurde.
Auch in seiner Wahlheimat Stuttgart führt ihn der Weg zu seinen Landsleuten, insbesondere zu den damaligen Verantwortlichen der Heimatgemeinschaft Heldsdorf und den Herausgebern des Heimatbriefes. Schon bald wird er zum stellvertretenden Vorsitzenden der Heimatgemeinschaft gewählt, und als 1992 Altnachbarvater Georg Groß altersbedingt zurücktritt, wird Karl Heinz Brenndörfer erster Vorsitzender. Dieses Ehrenamt bekleidet er auch heute noch mit großem Engagement und ist zudem für die Redaktion und Herausgabe des Heimatbriefes „Wir Heldsdörfer“ verantwortlich.

Seine Aufgaben sind breit gefächert. Dies ist erkennbar an der großen Anzahl der von ihm verfassten Artikel und der sorgfältigen Auswahl der Beiträge für den Heimatbrief. Auf die Wünsche der Mitglieder eingehend, versucht Brenndörfer neben geschichtlichen und gesellschaftlichen Themen der Vorkriegszeit vor allem die Ereignisse der Nachkriegsjahre, deren Zusammenhänge er hervorragend kennt, sowie die Problematik der deutschen Minderheit im Allgemeinen und im Besonderen die der Heldsdorfer zu durchleuchten. Es ist erstaunlich, welche Fülle an Dokumentationsmaterial er für diesen Zweck zusammengetragen hat. Bis zu seinem runden Jubiläum beabsichtigt er, eine seit über zehn Jahren begonnene breit angelegte Dokumentation über Untergrundkämpfe in Rumänien zu beenden.

Als erster Vorsitzender der Heimatgemeinschaft Heldsdorf macht sich Brenndörfer als Bindeglied zwischen den Landsleuten in der alten und neuen Heimat stark. Dafür steht er in permanentem Kontakt mit dem dortigen Presbyterium und koordiniert die Hilfen nach Heldsdorf. Den Vorstand der Heimatgemeinschaft vertrat er 1999 bei den so genannten „Heldsdorfer Tagen“ aktiv vor Ort. Daraufhin setzte er sich für eine Übersetzung des Siebenbürgenliedes ein, um Johann Lukas Hedwig und dessen Komposition unter der rumänischen Bevölkerung bekannt zu machen.

Nicht zuletzt ist Brenndörfers Einsatz in der HOG-Regionalgruppe Burzenland und im Verband der Siebenbürgisch-Sächsischen Heimatortsgemeinschaften zu erwähnen, wobei seine kompetente Mitarbeit in beiden Gremien geschätzt wird.

Dem Jubilar wünschen wir im Namen aller Heldsdörfer und der HOG-Regionalgruppe Burzenland beste Gesundheit und Wohlergehen, dazu viel Schaffenskraft sowie Freude und Verständnis im Kreise der Familie und Freunde. Möge das bereits Geleistete ihn dazu ermutigen, seine Gaben und Kräfte weiter in den Dienst seiner Landsleute zu stellen.
Hartfried Depner

Schlagwörter: Porträt, Verbandsleben

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