13. Juni 2023

Landesverband Bayern: Reise ins Land, wo die Zitronen blühen

Denkt man an den Golf von Neapel, so schwirren Namen wie Amalfi, Capri, Belvedere, Positano, Sorrent, Neapel durch den Kopf und man hat ein bestimmtes Bild vor Augen. Am 29. April trafen sich 37 erwartungsfrohe und reisefreudige Siebenbürger am Flughafen München, um gemeinsam diese geschichts- und namensträchtige Gegend kennenzulernen.
Reisende des Landesverbandes Bayern auf Capri. ...
Reisende des Landesverbandes Bayern auf Capri. Foto: privat
Nach Ankunft und allgemeiner Information und Orientierung besuchten wir die antike Stadt Pompeji, deren Schicksal, untrennbar verbunden mit dem Ausbruch des Vulkans Vesuv 79 n. Chr., uns sehr beeindruckte. Die gut erhaltenen Ausgrabungen, Plätze und Wohnhäuser, gut geplante Wege und das Museum zeigten uns die Welt dieser auf so tragische Weise verschütteten Stadt. Die Weiterfahrt zum Vesuv bis auf ca. 1000 m Höhe in Serpentinen und durch enge Kurven ließ unseren Blick weit in den Golf von Neapel schweifen.

Auf Neapel waren wir alle gespannt. Nach einer ausführlichen Panoramafahrt vorbei an den wichtigsten Sehenswürdigkeiten erforschten wir die quirlige, lebendige Stadt zu Fuß. Sie lockte am 1. Mai nicht nur viele Besucher und Einheimische an; es fand auch eine Mai-Kundgebung statt. Da es fast ununterbrochen regnete, konnten wir diese bestimmt bezaubernde Stadt nicht so kennenlernen, wie sie es wohl verdient hat. Die vielen Sehenswürdigkeiten lassen von außen erahnen, welche Schätze und Besonderheiten sich hinter den antiken und altertümlichen Mauern aufgrund der wechselhaften Geschichte verbergen.

Ischia, unser nächstes Ausflugsziel, war nach einer Schiffsüberfahrt bald erreicht. Sie ist mit 47 qkm die größte Insel im Golf. Der wunderbare Ausblick auf Landschaft und Meer bei der Inselrundfahrt ließ uns erahnen, warum von dieser Gegend so viel berichtet wird. Bei verschiedenen Stopps und auch während der Freizeit konnte die Insel gut erkundet werden.

Anacapri und Capri warteten am nächsten Tag auf uns. Nach einer kurzweiligen Überfahrt erwarteten uns zwei kleinere Busse, um uns diese Insel zu zeigen, die berühmt ist für ihre raue Landschaft, Luxushotels und Einkaufsmöglichkeiten. Die spektakuläre Küste Capris mit ihren vielen Höhlen konnten wir auf einem Schnellboot bei der Umrundung der Insel bewundern.

Es heißt, die Amalfiküste sei die schönste Küstenstraße Europas. Es ist ein ca. 50 km langer Küstenabschnitt der italienischen Halbinsel von Sorrent in der Region Kampanien. Man kennt Fotos und Berichte, doch das eigene Erleben übertrifft dann doch alles. Die unvergessliche Aussicht, die engen Serpentinen, bei denen man sich wundert, wie ein Reisebus diese Kurven schafft, beeindruckten uns sehr. Das Auge kann kaum die Vielfalt der Eindrücke aufnehmen, sei es die Landschaft, die üppige Vegetation, die Häuser, die wie Schwalbennester an den steilen Hängen kleben, oder die Weite des blauen Meeres. Die Weiterfahrt nach Ravello, einer alten Bischofsstadt in den Bergen, bescherte uns immer wieder unvergessliche Ausblicke auf das Meer und die steile, aber beeindruckende Landschaft. Die Gegend ist berühmt für ihre wunderschönen Gärten, eine perfekte Kulisse für Konzerte. Schon Richard Wagner besuchte diese Stadt. Seit 1954 finden regelmäßig Konzerte statt. Der Abend hatte ein besonderes Schmankerl für uns bereit: Nach dem Fußballspiel Neapel gegen Udine (1:1) wurde Neapel nach 33 Jahren wieder Meister. Die Freude der Italiener wirkte ansteckend. Auf der kleinen Piazza vor unserem Hotel konnten wir das Feuerwerk sowohl in Neapel als auch in Sorrent bewundern.

Eine Stadt, die ganz nahe war und die wir doch erst am Ende unseres Aufenthaltes näher kennenlernten, war Sorrent. Sie ist berühmt für ihre Intarsien, die vielen kleinen, engen Gassen und das Flair von Sonne, Italien und Meer. Ein Besuch auf einem Bauernhof in den Hügeln von Sorrent, umgeben von Zitronen-, Walnuss- und Orangenhainen, rundete das Programm ab. Der Duft von Zitronen begleitete uns auf unserer ganzen Fahrt. Die kleinen, weißen Blüten wetteifern durch ihren intensiven Duft mit der großen Leuchtkraft der Zitronen, gemeinsam sprachen sie alle Sinne an, allen voran das Auge.

Herzlichen Dank an das Reisebüro von Marianne Peter, die ein sehr schönes Programm zusammengestellt hat. Die Wünsche der Gruppe wurden berücksichtigt und umgesetzt. Danke auch für die Betreuung vor Ort durch Werner Kloos, Vorsitzender des Landesverbands Bayern des Verbands der Siebenbürger Sachsen in Deutschland, und seine Ehefrau Renate. Ihre Reisevorschläge haben sich inzwischen zu einem Geheimtipp entwickelt. Es bleiben die vielen schönen Eindrücke und das gemeinsam Erlebte. Beeindruckend ist immer wieder, wie so eine Gruppe zusammenwächst und dann auch zusammenbleibt. Man tauscht sich aus, verabredet sich zu neuen Treffen und plant neue gemeinsame Reisen, eine wunderbare Gelegenheit, Freundschaften zu knüpfen und zu bewahren.

Christa Wandschneider

Schlagwörter: Bayern, Reisebericht, Italien

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