25. Juli 2023

AKSL-Tagung in Heltau: Mobilität und Kulturtransfer im städtischen Raum im spätmittelalterlichen Europa

Anfang Juli fand eine auch in der Öffentlichkeit weit beachtete Internationale Konferenz in Heltau und Michelsberg unter dem Titel „Städtischer Raum. Merkmale von Mobilität und Kulturtransfer im spätmittelalterlichen Europa (ca. 1200-1500)“ statt.
Gruppenbild mit Konrad Gündisch (9. von links) ...
Gruppenbild mit Konrad Gündisch (9. von links) auf der Terrasse des Elimheims in Michelsberg. Foto: Beatrice Ungar (HZ)
Auf Initiative des Arbeitskreises für Siebenbürgische Landeskunde (AKSL) in Hermannstadt hatten sich eine Vielzahl von Mitveranstaltern und Kooperationspartner gefunden – das Institut für deutsche Kultur und Geschichte Südosteuropas, Bundesinstitut für Kultur und Geschichte der Deutschen im östlichen Europa, das internationale Wissenschaftsnetzwerk REFORC, Institut für Geisteswissenschaften in Hermannstadt der rumänischen Akademie/ICSU, Geschichtsinstitut Geor­ghe Bariţiu der Babeș-Bolyai Universität in Klausenburg (Cluj-Napoca), Demokratisches Forum der Deutschen in Siebenbürgen, Department für interethnische Beziehungen der rumänischen Regierung, Heimatsortsgemeinschaft Heltau sowie die evangelische Kirchengemeinde in Heltau) –, die es ermöglicht haben, diese Tagung zu planen, zu finanzieren und durchzuführen. Ziel war es, neue Forschungsfragen und Untersuchungen zur siebenbürgischen Geschichte im Spätmittelalter im internationalen Kontext zusammenzuführen und zur Diskussion zu stellen.

Eingangs begrüßten im Kulturhaus von Heltau Dr. Ulrich A. Wien (AKSL-Hermannstadt, Vorsitzender), Prof. Dr. Rudolf Gräf (Direktor des ICSU, Hermannstadt), der Präsident der Rumänischen Akademie, Acad. Prof. Dr. Ioan Aurel Pop, Unterstaatssekretär Thomas Şindilariu, der Vorsitzende des Siebenbürgen-Forums Martin Bottesch sowie PD Dr. Adinel Dincă (UBB Cluj-Napoca) die zum Teil von weit her angereisten Referentinnen und Referenten und eine Vielzahl weiterer Gäste. Auf dem Facebook-Kanal des ICSU verfolgten zeitgleich weitere Interessierte die Tagung, die auch dort dokumentiert ist und abgerufen werden kann.

In vier Sektionen (Mobilität von Menschen und Ideen, Städtische Rahmenbedingungen, Kirche und Frömmigkeit, Architektur und Kunst) sowie in einem Doktoranden-Workshop stellten Vortragende von Universitäten und Akademien aus Großbritannien, Frankreich, Deutschland, Österreich, Ungarn und Rumänien ihre Forschungen entweder in deutscher oder englischer Sprache vor einem ebenfalls illustren Auditorium vor. Hon.-Prof. Dr. Konrad Gündisch (München) würdigte in der Abschlussdiskussion die ungemein anregenden und weiterführenden Forschungsergebnisse sowie deren die Forschung anregenden Impulse und zeigte sich nicht zuletzt auch von der Qualität der Doktoranden-Beiträge sehr angetan.

Am Abend des ersten Konferenztages präsentierten Adinel Dincă und der Vorsitzende der HOG Heltau, Heinz Hermann, die historische Bibliothek der evangelischen Stadtpfarrgemeinde Heltau und erläuterten deren Bedeutung und das abgeschlossene Restaurierungsprojekt.

Insgesamt kann festgehalten werden, dass durchweg alle Beiträge auf sehr hohem Niveau die „Stadt als Kommunikationsraum“ in unterschiedlichsten Beziehungen – sowohl intern als auch international – vorstellten, wobei in verschiedenen Kontexten faszinierende Aspekte der Ausstrahlung von „städtischen Phänomenen“ nicht nur in spätmittelalterlichen mittelgroßen Städten Siebenbürgens, sondern auch in den Dörfern (als damit korrespondierenden „Kleinstzentren“) zutage traten. Es herrschte eine herzliche, trotz des reich gefüllten Arbeitsprogramms aber wohltuende und von gegenseitiger Wertschätzung getragene Atmosphäre. Es ist geplant, die Konferenzergebnisse in einem Tagungsband zu sammeln und zu dokumentieren. Damit werden die Forschungsimpulse nachhaltig wirken.

Andreas Poldner

Schlagwörter: AKSL, Heltau, Hermannstadt, Tagung

Bewerten:

19 Bewertungen: +

Noch keine Kommmentare zum Artikel.

Zum Kommentieren loggen Sie sich bitte in dem LogIn-Feld oben ein oder registrieren Sie sich. Die Kommentarfunktion ist nur für registrierte Premiumbenutzer (Verbandsmitglieder) freigeschaltet.