28. Dezember 2006
"Heimatbuch Dobring": Mit dem Enkel fing es an
In der Schriftenreihe der Siebenbürgisch-Sächsischen Stiftung München wurde als Band 57 das „Heimatbuch Dobring“ von Michael Schorsten herausgegeben. Für den Obst- und Weinbaumeister sowie ehemaligen Leiter der Staatsfarm war die Geburt seines Enkels ausschlaggebend für die intensive Beschäftigung mit seiner Heimatgemeinde: Was als private Familienchronik für die Nachkommen geplant war, ist in fünfjähriger Arbeit zu einer ausführlichen Ortsmonographie geworden.
Das Buch besticht zunächst durch seine Aufmachung. Der Hardcover-Einband sorgt dafür, dass es gut (und schwer) in der Hand liegt, hochwertiges Papier und viele Fotos, Tabellen und Karten laden zum Blättern, zum Erfühlen, zum sinnlichen Wahrnehmen ein. Solcherart neugierig gemacht – und jeder bibliophil veranlagte Mensch weiß, wovon hier die Rede ist –, vertieft man sich gern in die ersten Seiten des Buches, taucht ein in die Geschichte der Siebenbürger Sachsen, beginnend bei der Ansiedlung im 12. Jahrhundert, und kommt schließlich in Dobring an: einer Gemeinde im Unterwald zwischen Großpold, Urwegen und Reußmarkt. Von hier an sind Geduld und ein langer Atem gefragt, denn die Informationen, die Michael Schorsten über seine Heimatgemeinde zusammengetragen hat, sind so vielfältig, dass man bisweilen eine Pause zum Verarbeiten braucht.
Orts- und Kirchengeschichte, Landwirtschaft, Schulwesen und Gemeindeverwaltung, Vereinsleben und Brauchtum werden in jeweils einzelnen Kapiteln ausführlich behandelt und immer wieder anhand von Fotos veranschaulicht. Zeitzeugenberichte über Krieg und Deportation, Erinnerungen an das Lehrerdasein in der Dobringer Schule oder den Alltag im Pfarrhaus sorgen für Auflockerung und geben die Möglichkeit zu authentischen, persönlichen Einblicken in das Leben der kleinen Gemeinde.
Ein Anhang, in dem sich unter anderem Farbfotos, Literaturangaben und der Liedtext zu „Af deser Ierd, do äs a Lond“, das vom Dobringer Pfarrer Ernst Thullner geschrieben wurde, finden, beschließt das „Heimatbuch Dobring“. Michael Schorsten hat viel Liebe zum Detail bewiesen und eine Ortsmonographie vorgelegt, die nicht nur für ehemalige Dobringer interessant ist, sondern auch „Ortsfremden“ Freude bereiten wird, und sei es auch nur beim Blättern, Erfühlen, Wahrnehmen.
Ein Anhang, in dem sich unter anderem Farbfotos, Literaturangaben und der Liedtext zu „Af deser Ierd, do äs a Lond“, das vom Dobringer Pfarrer Ernst Thullner geschrieben wurde, finden, beschließt das „Heimatbuch Dobring“. Michael Schorsten hat viel Liebe zum Detail bewiesen und eine Ortsmonographie vorgelegt, die nicht nur für ehemalige Dobringer interessant ist, sondern auch „Ortsfremden“ Freude bereiten wird, und sei es auch nur beim Blättern, Erfühlen, Wahrnehmen.
Doris Roth
Michael Schorsten, „Heimatbuch der Gemeinde Dobring“, Verlag der Siebenbürgisch-Sächsischen Stiftung, München, 2005, 256 Seiten, ISBN 3-932043-35-9, zu bestellen zum Preis von 35 Euro, zuzüglich Versandkosten, beim Autor, Aicher Straße 6, 83233 Bernau, Telefon: (0 80 51) 73 89.Schlagwörter: Rezension, HOG-Nachrichten
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