19. Mai 2008

Erstes Seminar zum Projekt Siebenbürgen

Am 19. April trafen sich 14 Familienforscher im Donauschwäbischen Institut in Tübingen zu einem Tagesseminar unter Leitung von Dr. Christian Weiss, Vorsitzender der Sektion Genealogie des Arbeitskreises für Siebenbürgische Landeskunde. Thema war der Umgang mit Genealogieprogrammen im Hinblick auf die zu erstellende „Siebenbürger-Sachsen-Genealogie“, speziell die Verwendung von Genplus.
Weitere Arbeitsseminare werden neben den geplanten zehn Hauptseminaren noch angeboten. Das erste Hauptseminar wird von Freitag, dem 17. Oktober, bis Sonntag, den 19. Oktober 2008, im Heiligenhof in Bad Kissingen stattfinden. Wie in dieser Zeitung berichtet, erstreckt sich der für das ganze Projekt vorgesehene Zeitrahmen auf fünf Jahre.

Das Tübinger Seminar war sowohl für Anfänger als auch für Fortgeschrittene gedacht. Christian Weiss verteilte zu Beginn eine CD mit Übungsdateien sowie einigen anderen Miszellen (z. B. den Datenschutz betreffend, aber auch Frieda Juchums für Brauchtumserfassung vorbildlichen Bericht aus Bulkesch). Nach der Begrüßung und einer kurzen Vorstellung jedes Teilnehmers erklärte Weiss den Einstieg in das Programm, beginnend mit dem Eintrag des Namens, Vornamens, Anschrift und Telefonnummer. Dies ist wichtig, weil bei Austausch von Daten so deren Herkunft nachvollziehbar ist. Es folgten Ortsverwaltung, Quellenverwaltung, Einstellungen, Funktionstastenbelegung und Personeneingabe. Diese Schritte sind in der mit dem Programm Genplus mitgelieferten Hilfedatei zu finden. Die Teilnehmer, die schon mit dem Programm arbeiten, brachten im Seminar ihre Erfahrungen ein. Es zeigte sich, dass die Notwendigkeit besteht, für das Projekt eine Anleitung zu erstellen, so dass erstens gewährleistet wird, dass alle am Projekt Beteiligten möglichst einheitliche Eingaben machen (für Orte, Berufe, Bekenntnis etc.) und zweitens der Anpassungsaufwand nach Zusammenführung von Daten möglichst gering bleibt. Gewiss wird es immer Unterschiede geben, schon allein aufgrund der Tatsache, dass nicht nur die ältesten Matrikeln sehr unterschiedlich geführt wurden.

Da sich im Laufe des Seminars zeigte, dass einige Teilnehmer Schwierigkeiten im Umgang mit dem Programm und mit Windows haben, bot sich Hans Wagner die Möglichkeit, einige seiner „Tricks“ vorzustellen, welche die Arbeit erleichtern. So erklärte er, wie man Ahnentafeln für sieben Generationen, normalerweise im Format A2 vorgesehen, auf A4 drucken kann. Christian Weiss erklärte den Umgang mit dem auf der CD enthaltenen Hilfsprogramm wincmd32, das die Verwaltung der Dateien auf dem Computer erleichtert. Bernd Eichhorn hatte als Hausaufgabe den 89 Seiten starken Index der Series Pastorum (Liste aller in Siebenbürgen tätigen evangelischen Pfarrer, von Gustav Arz um 1950 erstellt) durch Anführung des jeweils ersten Namens jeder Seite bedienerfreundlich umgestaltet. Eichhorn übergab die Datei, damit sie allgemein zugänglich gemacht werden kann.

Karl Bertleff stellte den Katalog des Genealogischen Archivs (KGA) der Siebenbürgischen Bibliothek Gundelsheim vor, in dem die dort aufliegenden Genealogie-Bestände erfasst sind. Der Katalog besteht aus zwei Listen, die in Bezug zueinander stehen und sich ergänzen (Liste der Probanden und Liste der zugehörigen Familien). Jeder Proband, von dem etwa ein Ahnenpass, Faszikel oder Sammlung von Briefen etc. vorliegt, hat seine eigene Nummer. Finden sich bei ihm Daten von weiteren Familien, werden diese in der „Liste der zugehörigen Familien“ unter gleicher Nummer aufgeführt. Weitere Informationen zum KGA sind im Internet unter http://www.siebenbuergische-familienforschung.de/kga.html zu finden. In diesem Zusammenhang schlug Hanswolf Fleischer vor, den Genealogen eine Inhaltsangabe der im KGA erfassten Bestände zugänglich zu machen.

Als Fazit des Seminars ergab sich, dass die oben erwähnte Anleitung und ein Plan der zu bearbeitenden Themen zu erstellen sind, um dann diese Aufgaben bestimmten Personen zuweisen zu können, dazu auch zeitliche Vorgaben (Terminpläne). Nur so kann der für das Projekt Siebenbürgen vorgesehene Zeitrahmen eingehalten werden.

Bernd Eichhorn

Schlagwörter: Genealogie, AKSL

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