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2. März 2010

Rumänien und Siebenbürgen

Kampf um den Erhalt deutscher Schulklassen in Siebenbürgen

Hermannstadt – Der Abgeordnete des Demokratischen Forums der Deutschen in Rumänien, Ovidiu Ganț, kämpft derzeit um den Erhalt deutscher Schulklassen. Der Allgemeinen Deutschen Zeitung für Rumänien teilte Ganț mit, dass er derzeit über die Einschulungen in die Lyzealklassen 9 bis 12 spreche. mehr...

Kommentare

Artikel wurde 11 mal kommentiert.

  • Eustachius

    1Eustachius schrieb am 02.03.2010, 09:47 Uhr:
    Zäumt Herr Ganţ hier nicht das Pferd vom Schwanze her auf? Es fehlen nicht die deutschen Schulklassen, es fehlen vielmehr die deutschen Kinder in Rumänien! Recht rasch werden auch die deutschen Lehrkräfte fehlen. Was an bodenständigen deutschmuttersprachigen Lehrkräften in Rumänien noch existiert kommt rasant schnell ins Rentenalter und wird in Kürze nicht mehr zur Verfügung stehen. Nachwuchs gibt es praktisch keinen. Am guten Willen der ethnischen Rumänen wird es in dieser Angelegenheit kaum gebrechen. Wenn allerdings der Geldhahn nur noch dürftig tröpfelt, dann lässt sich die Wahrheit nur noch schlecht kaschieren. Alle "deutschen Klassen" sind in Rumänien vermutlich zu 95 und mehr Prozent mit nicht deutschmuttersprachigen Kindern aufgefüllt und werden so künstlich am Leben gehalten. So was kostet allerdings! Wer das weiterhin aufrechterhalten wünscht muss schon eine Kosten-Nutzenrechnung präsentieren um den in wirtschaftlich schwachen Zeiten erhöhten Aufwand zu rechtfertigen. Deutsch kann als Sprache der größten ethnischen Gruppe dieser Organisation nicht einmal so richtig als Amtssprache in der EU durchgesetzt werden. Warum sollen sich gerade die Rumänen deswegen zerfransen, wenn das nicht einmal die Deutschen in Deutschland mehr machen?
  • der Ijel

    2der Ijel schrieb am 02.03.2010, 10:56 Uhr:
    Deutsch als Amtssprache in der EU ??
    ist das ein neuer Gedanke ? Warum nicht ?

  • Lavinia

    3Lavinia schrieb am 02.03.2010, 11:11 Uhr:
    Die Schließung der Goethe-Institute im Ausland wird begleitet von einer verstärkten Forderung nach Verwendung der deutschen Sprache. Da die Gelder anscheinend nicht mehr da sind für die Promotion, wird vielleicht auf kostengünstigere Varianten gesetzt...wie deutsche Schulen im Ausland, in denen hauptsächlich deren staatliche Gelder zum Einsatz kommen...?

    http://www.spiegel.de/kultur/gesellschaft/0,1518,680480,00.html
  • pedimed

    4pedimed schrieb am 02.03.2010, 13:39 Uhr:
    Schon der VDA (Verein der deutschen Kulturbeziehungen im Ausland) hat per Unterschriftensammlung für Deutsch als europäische Amtssprache geworben. Macht also auch Listen und reicht die ein, um den Forderungsgrad zu erhöhen. Meine Liste habe ich schon vor Monaten eingeschickt. Vivat!!!
  • pedimed

    5pedimed schrieb am 02.03.2010, 20:24 Uhr:
    Entschuldigung: beim VDA ging es um DEUTSCH INS GRUNDGESETZ. Aber was noch nicht ist kann doch auch noch werden: Deutsch ins Europa (Nachschlag zum Lissabonner Vertrag). Also wäre eine Unterscvhriftensammlung dafür auch möglich wie beim Telefondatenspeichergesetz (35000)!
  • Karin Decker

    6 • Karin Decker schrieb am 02.03.2010, 21:31 Uhr:
    Bruno Ganţ hat auch andere kreative Ideen, die deutschen Schulen in Rumänien so zu rumänisieren, dass es nicht so auffällt und die Geldmittel zur Förderung „deutscher Schulen in Rumänien“ nicht ins Stocken geraten:

    >> In diesem Artikel macht er sich für eine Intensivierung des Rumänischunterrichts an den „deutschen Schulen“ stark, damit die rumänischen Deutschschüler ihre Muttersprache nicht verlernen.
  • Karin Decker

    7 • Karin Decker schrieb am 02.03.2010, 22:11 Uhr:
    Das Phänomen der von Deutschland aus subventionierten rumänischen Einrichtungen, die sich als „deutsche“ ausgeben, nannte hier jemand einmal „Potemkinsches Deutschtum“.

    Meiner Meinung nach, wäre eine Revitalisierung der deutschen Schulen in Rumänien, – sollte nicht Falschmünzerei intendiert sein –, nur dann erfolgreich, wenn Rumänien den exilierten Deutschen das konfiszierte Eigentum zurückgäbe und Programme für die Rücksiedlung rücksiedlungswilliger oder überhaupt ansiedlungswilliger Deutscher ins Leben riefe. – Zumindest lohnte der Versuch einer ernst gemeinten rumänischen Initiative in diese Richtung. Ob dergleichen von Deutschen überhaupt angenommen würde, erführe man ja umgehend.

    Selbst, wenn ein ehrlich gemeinter Versuch des rumänischen Staates (also keine nur blumige Geste) nicht den erwünschten Erfolg brächte, weil sich etwa herausstellte, dass es zu wenig Rücksiedlungswillige gibt, hätte ein Aufruf der rumänischen Regierung in diese Richtung einen solchen Glaubwürdigkeitseffekt, dass es zu einer unbefangenen, vorurteils- und vorwandlosen Unterstützung aus Deutschland für im Grunde rumänische Schulen käme, die die deutsche Tradition in Rumänien einfach weiterführen wollen (gleichsam aus Liebe zu unserer deutschen Kultur).

    Wo es an einer solchen Liebe (Zuneigung/Faszination, etc.) jedoch fehlte, bedürfte es auch keiner deutschen Schulen.

    [Beitrag am 02.03.2010, 22:18 von Karin Decker geändert]
  • pedimed

    8pedimed schrieb am 02.03.2010, 22:19 Uhr:
    Noch ein Kommentar: Peter der Erste hat die russische Gramatik mit der deutschen seinerzeit erneuert, so daß etliche seiner Erfahrungen damals in Deutschland mit eingeflossen sind. Seine Hauptstadt erhielt auch den deutschen Namen Sankt Petersburg. Daraus wurde dann durch russifizierung Petrograd. Die deutsche Sprache war dadurch in Russland bis zum Auftauchen des Compiuterenglisch die erste Fremdsprache.Auch in den meisten osteuropäischen Staaten war deutsch sehr umgänglich auch in dem Schulunterricht. Daher wäre es sehr möglich das für Deutsch als Europaumgangssprache doch noch gewisse Chancen im Hintergrung lagern, die durch eine Unterschriftensammlung auch in den Osteuropastaaten Erfolg ermöglichen. Denkt positiv und produktiv.Hirrää!!!
  • Prikulitsch

    9Prikulitsch schrieb am 02.03.2010, 22:31 Uhr:
    Selbst für die 5% "muttersprachigen" Deutschen an deutschsprachigen Schulen in Rumänien lohnt sich der Erhalt der deutschen Schulen in Rumänien. Ich verstehe nicht die Dekadenz mancher Kommentatoren/innen, die auch zu anderen Themen im Forum nur ihre eigenen Interessen und Steckenpferde in den Vordergrund stellen.
    In kommunistischer Zeit hat man für den Erhalt der deutschen Schulen gekämpft; heute vergisst man leicht, dass nicht alle "Deutschsprachigen" aus Siebenbürgen oder dem Banat ausgewandert sind.
    Ja, es soll sie noch geben, die ca. 5%.
    Eine Schande, dass man immer wieder darüber hinwegsieht und oft die Scheuklappen der "Ausgewanderten" aufsetzt.

    [Beitrag am 02.03.2010, 22:34 von Prikulitsch geändert]
  • Lavinia

    10Lavinia schrieb am 03.03.2010, 00:04 Uhr:
    @pedimed, wir hatten das zwar schon mal, aber es ist inzwischen schon etwa ein Jahr her: Peter der Große war der mit den Niederlanden. Er studierte Schiffsbau in den Niederlanden und ließ St. Petersburg nach holländischem Vorbild bauen und initial hieß die Stadt folgerichtig auch Sankt Pieter-Burgh. Host mi?

    Für die Initiative die Frau Decker vorschlägt, also für die Rückgabe des Eigentums als Voraussetzung für die liebevolle Revitalisierung der deutschen Kultur in Rumänien, schlage ich den Slogan: "Nicht ohne mein Haus" vor. Er ist griffig, er bringt es auf den Punkt, er drückt unsere Entschlossenheit aus und man spürt darin den Kampf um Liebe/Zuneigung/Faszination...

    [Beitrag am 03.03.2010, 00:06 von Lavinia geändert]

    [Beitrag am 03.03.2010, 00:18 von Lavinia geändert]

    [Beitrag am 03.03.2010, 00:22 von Lavinia geändert]
  • Karin Decker

    11 • Karin Decker schrieb am 03.03.2010, 09:15 Uhr:
    @ Prikulitsch:
    Von einem Rückansiedlungsprogramm und einer damit verbundenen Stärkung des Anteils von Deutschen in Rumänien wollen Sie offenbar nichts wissen. Zumindest tadeln Sie meinen Vorschlag nur und verkennen mein Plädoyer für die Kontinuität des Deutschtums in Siebenbürgen und dem Banat.

    Es fällt mir zuweilen recht schwer, die Haltung des „Deutschen Forums“ zu verstehen, wenn dort nur Siebenbürger Sachsen und Banater Schwaben (bzw. alle „Rumäniendeutschen“), nicht jedoch zugewanderte Deutsche aus der Bundesrepublik Deutschland, Österreich und der Schweiz aufgenommen werden.

    Man kann sich offenbar seitens des Forums, dessen Abgeordneter Herr Ovidiu Ganţ ist, leisten, auf wietere Deutsche als die in der Heimat verbliebene deutsche Restbevölkerung zu verzichten.

    Für 5% muttersprachiger Schüler könnte man auch eine geringere Anzahl von Schulen ins Auge fassen; – vor allem wenn man schon weiß, dass die demographische Entwicklung der Deutschen in Rumänien eine rasant abnehmende ist und man sich auch darüber einig ist, dass keine Stärkung der deutschen Volksgruppe durch Zuwanderung erwünscht ist.

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