6. November 2023
Verbandstag der Siebenbürger Sachsen wählt neuen Bundesvorstand und beschließt Resolution für die Zukunft der Gemeinschaft
Der Verband der Siebenbürger Sachsen in Deutschland e.V. hat einen neuen Bundesvorstand, der die bewährte Arbeit des bisherigen Gremiums fortsetzen wird. Beim Verbandstag des Verbands, der vom 4.-5. November 2023 im „Heiligenhof“ in Bad Kissingen stattfand, wurde Bundesvorsitzender Rainer Lehni mit einem Traumergebnis von 95,5 Prozent der Stimmen für eine zweite Amtszeit wieder gewählt. Im Amt bestätigt wurden auch die stellvertretenden Bundesvorsitzenden Ingwelde Juchum und Michael Konnerth. Doris Hutter und Dr. Andreas Roth kandidierten nicht mehr für dieses Amt. Als neue stellvertretende Bundesvorsitzende wurden Heidi Mößner, Vorsitzende der Kreisgruppe München, und Werner Kloos, Vorsitzender des Landesverbands Bayern gewählt. Die Delegierten bekundeten in einer Resolution ihre Entschlossenheit, die Gemeinschaft in die Zukunft zu führen. Das Fünf-Punkte-Programm, das einstimmig verabschiedet wurde, zeigt die aktuellen Ziele des Verbandes auf, die auf allen Ebenen des Verbandes und in Vernetzung mit anderen Einrichtungen verfolgt werden (die Resolution wird weiter unten im Wortlaut wiedergegeben). Der Mitgliedsbeitrag wird ab 1. Januar 2024 von 50 auf 58 Euro erhöht, um die erhebliche Teuerungsrate der letzten Jahre auszugleichen, aber auch um die Gemeinschaft für die Zukunft zu sichern.
Resolution des Verbandstages 2023 des Verbands der Siebenbürger Sachsen in Deutschland e.V.
Tradition. Netzwerk. Gemeinschaft.
Sicherung der Gemeinschaft für die Zukunft1) Der Verband der Siebenbürger Sachsen in Deutschland mit all seinen Gliederungen setzt sich zum Ziel, die Gemeinschaft der Siebenbürger Sachsen für die nachfolgenden Generationen zu erhalten. Wir wollen die Kultur, Traditionen und Werte der Siebenbürger Sachsen pflegen, weiterentwickeln und an die junge Generation weitergegeben. Dadurch sichern wir unsere Identität und den Fortbestand unserer Gemeinschaft auch außerhalb unseres angestammten Siedlungsgebietes. Diese Zielsetzung hat im Verband der Siebenbürger Sachsen oberste Priorität.
Förderung der jungen Generation
2) Der Verband motiviert und bewegt junge Leute, sich als Teil der siebenbürgisch-sächsischen Kultur und Gemeinschaft zu fühlen und mitzumachen. Gerade die junge Generation, die in der Siebenbürgisch-Sächsischen Jugend in Deutschland (SJD) organisiert ist, wird in diesen Bestrebungen von allen Verbandsgliederungen unterstützt. Die junge Generation ist unsere Zukunft und soll für diese Ziele sensibilisiert werden.
Vernetzung
3) Beim Erhalt der Identität arbeitet der Verband der Siebenbürger Sachsen in Deutschland mit siebenbürgische-sächsischen Einrichtungen im In- und Ausland eng zusammen. Eine entscheidende Rolle in der grenzüberschreitenden Zusammenarbeit spielt die Föderation der Siebenbürger Sachsen. Wir bekennen uns zu den europäischen Werten und gestalten das gesellschaftlich-politische Leben in der neuen Heimat bewusst mit. Die politischen Ebenen in der Bundesrepublik Deutschland werden dafür sensibilisiert, die Kultur der Siebenbürger Sachsen mit allen zur Verfügung stehenden Mitteln zu fördern und zu unterstützen.
Mitgliederwerbung
4) Um seine Zukunft zu sichern, wirbt der Verband kontinuierlich auf allen Ebenen unserer Gemeinschaft um Mitglieder. Zudem bitten wir alle Landsleute und Freunde, unseren Verband mit Spenden, Schenkungen und Erbschaften zu unterstützen. Jede Siebenbürger Sächsin, jeder Siebenbürger Sachse ist aufgerufen, unsere Kultur und Identität zu pflegen. Von einer einfachen Mitgliedschaft im Verband bis zum vielfältigen ehrenamtlichen Engagement kann sich jeder auf seine Weise einsetzen. Eine fast 900-jährige Geschichte verpflichtet dazu, diese Gemeinschaft mit all ihren Facetten zu bewahren und weiterzuentwickeln.
Interessensvertretung
5) Der Verband setzt sich, in enger Zusammenarbeit mit den Landsmannschaften der Banater Schwaben und Deutschen aus Russland sowie dem Bund der Vertriebenen (BdV), für die Beseitigung der Rentenungerechtigkeit für Aussiedler und Spätaussiedler ein. Unser Einsatz gilt weiterhin auch der Wiedergutmachung kollektiven Unrechts wie z.B. Deportation, Enteignung und Entrechtung, wo dieses durch erfolgreich durchgesetzte Maßnahmen in der Vergangenheit noch nicht umfassend erfolgt ist.
Der neue Bundesvorstand
Unter der Wahlleitung des Ehrenvorsitzenden Dr. Bernd Fabritius wurde der neue Bundesvorstand gewählt. Rainer Lehni wurde mit 149 der 156 abgegebenen Stimmen (95,5 Prozent) als Bundesvorsitzender im Amt bestätigt. Als Stellvertretende Bundesvorsitzende wurden Ingwelde Juchum (135 von 155 Stimmen, 87 Prozent), Heidi Mößner (124 von 155 Stimmen, 80 Prozent), Michael Konnerth (124 von 155 Stimmen, 80 Prozent) und Werner Kloos (92 von 155 Stimmen, 59,3 Prozent) gewählt. Annette Folkendt erzielte 87 von 155 Stimmen, 56,1 Prozent, und damit den fünften Platz unter den Kandidaten. Einstimmig im Amt bestätigt wurden Schatzmeister Paul Schuster (Taufkirchen) und Schriftführerin Ute Brenndörfer (Puchheim).Zu Bundesfachreferenten mit Stimmrecht im Vorstand wurden berufen: Gerlinde Zurl-Theil (Geretsried) als Bundesreferentin für Frauen, Familie und Aussiedlerbetreuung, Natalie Bertleff (Crailsheim) als Bundesjugendreferentin, Horst Wellmann (Dinkelsbühl) als Bundesreferent für die Organisation des Heimattags, Robert Sonnleitner (Neusäß) als Bundesinternetreferent, Dr. Johann Schmidt (Nürnberg) als Bundesrechtsreferent, Ilse Welther (München) als Bundesreferentin für die Heimatortsgemeinschaften, Dr. Johann Kremer (Taufkirchen) als Bundessozialreferent und Reinhold Sauer (Wiesbaden) als Bundeswirtschaftsreferent.
Mitglieder des Bundesvorstandes sind die Ehrenvorsitzenden des Verbandes Dr. Bernd Fabritius und Herta Daniel sowie, von Amts wegen, der Vorsitzende des Siebenbürgisch-Sächsischen Kulturrates (Dr. Stefan Mazgareanu), der Vorsitzende des Siebenbürgischen Kulturzentrums „Schloss Horneck“ e.V. (Helge Krempels) und der Vorsitzende der Gemeinschaft Evangelischer Siebenbürger Sachsen und Banater Schwaben im Diakonischen Werk der EKD (Dekan i.R. Hans-Gerhard Gross).
Beisitzer sind Doris Hutter (Augsburg) und Dr. Dr. Gerald Volkmer (Oldenburg).
Ex officio gehören dem Bundesvorstand als Mitglieder mit Stimmrecht die derzeitigen Vorsitzenden der Landesgruppen an: für Baden-Württemberg Michael Konnerth (Ebersbach/ Fils), für Bayern Werner Kloos (Essenbach), für Berlin/Neue Bundesländer Ecaterina-Luise von Simons (Berlin), für Hamburg und Schleswig-Holstein Helga Seeger (Hamburg), für Hessen Ingwelde Juchum (Heusenstamm), für Niedersachsen/Bremen Helmuth Gaber (Bremen), für Nordrhein-Westfalen Rainer Lehni (Köln) sowie für Rheinland-Pfalz/Saarland Elfriede Schnell (Homburg). Mitglieder ohne Stimmrecht sind die ständigen Vertreter der Heimatkirche (Dietmar Gross) und des Siebenbürgenforums (Martin Bottesch) im Bundesvorstand.
Nicht im Bundesvorstand angesiedelt sind mehrere Ämter, die wie folgt besetzt wurden: Rechnungsprüfer sind Margit Zakel und Gwendoline Roth, Ersatzrechnungsprüfer Ursula Meyndt und Ingrid Augustin-Radulescu.
Mitglieder im Kulturpreisgericht: Georg Aescht und Herta Daniel; Stellvertreter: Heinz Acker und Prof. Dr. Konrad Gündisch.
Schlichtungsausschuss: Astrid Schwab, jur., RA Heinz Herberth, Hans-Holger Rampelt, Dietmar Kräch, Pfr. Hans Schneider und Manfred Binder.
S. B.
Schlagwörter: Verband, Verbandstag, Neuwahlen, Bundesvorstand, Rainer Lehni, Resolution
32 Bewertungen:
Noch keine Kommmentare zum Artikel.
Zum Kommentieren loggen Sie sich bitte in dem LogIn-Feld oben ein oder registrieren Sie sich. Die Kommentarfunktion ist nur für registrierte Premiumbenutzer (Verbandsmitglieder) freigeschaltet.