29. April 2012

Eine Sprachinsel in der Sprachinsel – die Landler

Eine besondere Brauchtumsveranstaltung erwartet die Heimattagsbesucher am Samstag, dem 26. Mai, 16.00 Uhr, im Schrannen-Festsaal in Dinkelsbühl. „Landler“ werden die im 18. Jahrhundert nach Siebenbürgen deportierten evangelischen Transmigranten genannt. Sie stammen aus Oberösterreich, Kärnten und der Steiermark, vor allem aber aus dem Salzkammergut. Inmitten der Siebenbürger Sachsen haben sie ihre altösterreichische Eigenständigkeit in Tracht, Mundart und Lebensweise über Jahrhunderte bewahrt.
Wie verlief ihre Integration in Siebenbürgen, wie gestaltete sich das Leben mit den dort ansässigen Siebenbürger Sachsen und wie bewahrten sie über so lange Zeit hinweg ihre Eigenständigkeit? Dr. Irmgard Sedler nimmt uns in einem Vortrag mit auf eine Reise der Transmigranten an das Randgebiet der damaligen Donaumonarchie, nach Siebenbürgen, und erzählt uns von dem unverrückbaren Glauben der österreichischen Geheimprotestanten, die eher Verfolgung und Deportation in Kauf nahmen als von ihrer Überzeugung abzurücken. In Siebenbürgen angekommen, konnten sich die Überlebenden zum Teil in die Gesellschaft der Siebenbürger Sachsen integrieren oder sie versuchten aus dem ihnen fremden Land zu flüchten. Ein dritter Teil suchte Zuflucht bei den Wiedertäufern in Winz.
Die Landler werden den Heimattag 2012 mit der ...
Die Landler werden den Heimattag 2012 mit der Brauchtumsveranstaltung „Aus Österreich nach Siebenbürgen. Landler in Großau, Großpold und Neppendorf“ mitgestalten. Die Aufnahme entstand beim Festumzug 2009 in Dinkelsbühl. Foto: Christian Melzer
Die Nachfahren derer, die sich in Neppendorf, Großau und Großpold ansiedelten haben, haben hier ihre kulturelle Eigenart über ein Viertel­jahrtausend behauptet. Man nennt sie Landler. Die drei Landlergemeinden Neppendorf, Großau und Großpold stellen bei der diesjährigen Brauchtumsveranstaltung ihre Gemeinsamkeiten und doch so viele Unterschiede in Tracht, Dialekt und Lebensweise vor, je nachdem, aus welchem Siedlungsgebiet ihre Vorfahren stammen. Der Großpolder Chor unter Leitung von Karlheinz Piringer lädt Sie ein zu einem Frühlingsreigen in landlerischer Mundart, Großau und Neppendorf zeigen Ihnen ihre Trachten und die Unterschiede im jeweiligen landlerischen Dialekt.

Sie alle sind herzlich eingeladen, einen kleinen, aber ganz besonderen Farbfleck im bunten Völkerbild Siebenbürgens kennenzulernen.

Christa Wandschneider

Schlagwörter: Heimattag 2012, Landler, Brauchtum

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