Wirtschaft

Warum wurde Siebenbürgen als Deportationsziel und Ansiedlungsgebiet ausgewählt? Zum einen kam die Religionsfreiheit im Fürstentum Siebenbürgen den Forderungen der Landler nach freier Glaubensentfaltung entgegen. Zum anderen galt es, durch Zufuhr von neuen deutschen Arbeitskräften das wirtschaftlich darniederliegende Land wieder aufzubauen.

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Neppendorfer Milchfrauen auf dem Weg zum Markt in ...
Neppendorfer Milchfrauen auf dem Weg zum Markt in Hermannstadt. Die Neppendorfer Hausfrauen haben aus der Milch Butter herstellten, die sie auf dem freien Markt in Hermannstadt zum Verkauf anboten.

Diskriminierung und Benachteiligung

Das Einleben in Siebenbürgen vollzog sich für die Transmigranten, wie sie sich mittlerweile selbst nannten, und deren Familien ganz unterschiedlich. Etwa ein Drittel der zur Zeit Karl des VI. Deportierten schaffte die Sesshaftigkeit, da sie in Neppendorf und Großau von der Pest entvölkerte Anwesen vorfanden. In theresianischer Zeit wurden jedoch viele Transmigranten wegen der Misswirtschaft im Hermannstädter Transmigranteninspektorat um ihren heimischen Vermögenserlös gebracht. Erst im Jahr 1766 übernahm die Sächsische Nationsuniversität auch die Rechtsprechung über die Landler. Als freie Bauern und Handwerker, den Sachsen auf „Königsboden“ endlich rechtlich gleichgestellt, gelang es ihnen und ihren Nachkommen allmählich, sich in die Wirtschafts- und Gesellschaftsstrukturen (Nachbarschaften, Bruder- und Schwesternschaften) sowie in das kirchliche Leben (mit den entsprechenden Sitzplätzen im landlerischen oder sächsischen Seitenschiff der Kirche) des sächsischen Dorfes einzufügen.
Unterwalder Vorschussverein Aktiengesellschaft ...
Unterwalder Vorschussverein Aktiengesellschaft (hier klicken für weitere Informationen über historische Wertpapiere aus Siebenbürgen)
Es war dieses jedoch ein steiniger Weg – die Diskriminierungen seitens der sächsischen Dorfgesellschaft betrafen wirtschaftliche wie soziale Aspekte (die Aufnahme in die sächsischen Zünfte wurde ihnen erschwert, Löhne für geleistete Arbeit vorenthalten und vieles andere mehr). Im Vortrag kamen zahlreiche erschütternde Beispiele groben Behördenverhaltens zur Sprache: Etwa jener Existenz gefährdender Eingriff im Jahr 1765 ins Leben der Witwe Maria Feichtenberger, die ihre Kinder mit Brotbacken nur mühselig zu ernähren vermochte. Da ihr „Landler“-Brot am Hermannstädter Markt bevorzugt gekauft wurde, verbot ihr die Bäckerzunft „mit Richters Zeichen“ diese Betätigung. „Ich wollte um dieses Gnaden-Brod nicht bitten“ – schreibt sie an den Transmigranteninspektor in Hermannstadt – „und wüsste mich und meine Kinder auch anders zu erhalten, wenn mir auf mein (im Salzkammergut verbliebenes) Vermögen … etwas nachgesendet worden wäre“.

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Landler als Pioniere der siebenbürgischen Industrie

Die Entwicklung der Landwirtschaft und der Konsumgüterindustrie steigerte den Bedarf nach Maschinen, die allmählich auch in Siebenbürgen selbst produziert wurden. Besonders erfolgreich war die 1868 in Hermannstadt vom Schmied Andreas Rieger aus Großpold gegründete Landmaschinenfabrik. Weiterlesen ...

Familie Rieger aus Großpold setzt Zeichen in der Entwicklung der Industrialisierung und Gründung von Fabriken.

Andreas Rieger kehrt dem Bauernstand den Rücken und geht in die Stadt, um das ehrwürdige Handwerk der Hufschmiede zu erlernen. Er tritt am 9. Dezember 1854 im Alter von 15 Jahren bei dem Hufschmiedmeister und vieljährigem Zunftmeister Johann Grell in die Lehre ein. Nachdem er zum Gesellen freigesprochen wird, nach fast 7 Jahren nimmt ihn die Hufschmiede-Innung als Meister auf. Auf dem Rosenanger richtet Andreas Rieger eine Hufschmiede ein und arbeitet anfangs mit 2 Gesellen. Diese Schmiede war der Anfang einer schönen Entwicklung. Andreas und sein Sohn Richard Rieger bauten das Unternehmen in jahrzehntelanger Arbeit zum grössten Industriebetrieb Hermannstadts aus bis 1948 unter der Leitung von Richard Rieger im Familienbesitz war, bis die rum. Kommunisten sie unrechtmäßig enteigneten. Der feste Zusammenhalt der Rieger in der Stadt mit den Verwandten auf dem Lande und das stolze Bekenntnis zur landlerischen Abstammung ist ein Zeichen der ungebrochenen Bodenständigkeit.

Literaturnachweis: Das Landler Buch, Honterus-Buchdruckerei und Verlagsanstalt, Hermannstadt, 1940

Die moderne Graugießerei der Maschinenfabrik ...
Die moderne Graugießerei der Maschinenfabrik Andreas Rieger in Hermannstadt wurde nach Wiener Plänen errichtet und 1910 in Betrieb genommen. Mit ihrer Röhrenfertigung trug sie maßgeblich zum Bau des Wasserleitungs- und Kanalisationsnetzes bei. 2014 wurde die Fabrik zum Kulturdenkmal erklärt, ein Industriemuseum ist angedacht. Foto: Emil Fischer, 1910. Bildarchiv Konrad Klein
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Rieger-Fabrik zum Denkmal erklärt

Hermannstadt – Die Gebäude der ehemaligen Maschinenfabrik Rieger aus Hermannstadt (später „Independenţa“) wurden großteils als Denkmal der Kategorie B klassifiziert.

Die historische Relevanz der Rieger-Fabrik liegt darin, dass sie das erste Landmaschinenwerk Siebenbürgens war. Gegründet wurde sie vor 146 Jahren von Andreas Rieger aus Großpold, der hier seinen „Rieger-Patent-Pflug“ zum Verkaufsschlager für die siebenbürgische Kleinfeldwirtschaft machte. 1878 konnte die Firma zusätzlich eine Eisengroßhandlung eröffnen, 1898 ein zweites Werk nahe am Zibin bauen lassen. Fünfzig Jahre später enteigneten die kommunistischen Machthaber die Besitzer entschädigungslos und führten die Fabrik als „Independenţa“ bis zur Wende staatlich weiter. Nach 1990 wurde sie in Teilen privatisiert. Die Stadtverwaltung Hermannstadts zieht nun in Erwägung, ein Industrie-Museum in den Hallen des Werks einzurichten.

Quelle: Bericht in der SbZ vom 13. April 2014
Alter vor dem Ersten Weltkrieg produzierter ...
Alter vor dem Ersten Weltkrieg produzierter Kanaldeckel der Firma And. Rieger in Hermannstadt, 2013. Von El bes - Eigenes Werk, CC BY-SA 3.0
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Handwerk, Berufe und Gewerbe

  • Bäuerliches Handwerk
  • Wagen und Karren (Wagner)
  • Seile
  • Ziegel
  • Zimmerei, Maurer
Das Arbeitsleben als Zimmermann. Ein Zimmermann aus Neppendorf, im Rentenalter von 62 Jahren. Aufnahmejahr zwischen 1966 und 1975.

Der Rentner aus Neppendorf erzählt in landlerischer Mundart von seiner Lehrzeit bei einem Zimmereimeister in Hermannstadt. Er schildert die Streiche der Gesellen und wie sie die Lehrbuben schikaniert haben. Er beschreibt die Tätigkeiten und Pflichten der Lehrbuben, die Sitten und Bräuche im Handwerk und berichtet über den sogenannten Geselleneinstand nach der Lehrzeit. Er berichtet über seine Arbeit als Geselle, die Bezahlung und die Einsatzorte als Zimmermann. Er zeigt alle Stationen seines Arbeitslebens bis zur Pensionierung auf. Aufnahme hier anhören >>
In der Mühle in Großpold im Juli 1977. Das war ...
In der Mühle in Großpold im Juli 1977. Das war die Mühle aus dem rumänischen Viertel in Großpold. Es gab noch eine größere Mühle in Großpold, die sogenannte Liebhardt-Mühle. Dort wurde aus Korn Mehl gemacht. Dort wurde auch feines Mehl für Kuchen aussortiert sowie auch Gries. Man bekam auch die Kleie separat mit.
In der Mühle in Großpold im Juli 1977. Das war ...
In der Mühle in Großpold im Juli 1977. Das war die Mühle aus dem rumänischen Viertel in Großpold. Es gab noch eine größere Mühle in Großpold, die sogenannte Liebhardt-Mühle.
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Ackerbau

  • Die Feldarbeit (Ackerbau, Weinbau), die Nutzung des Bodens, besonders durch Ackerbau und Tierzucht.
  • Getreideanbau
  • Beschreibung der Heuarbeit, des Ackerbaus, des Flachsanbaus, Blumen- und Gemüseanbau.
  • Heu- und Grummeternte
  • Pflügen
Auf dem Weg zum Wildbach, vorbei an Großpolder ...
Auf dem Weg zum Wildbach, vorbei an Großpolder Bauern bei der Heuernte. (Juli 1977)
Bis vor wenigen Jahrzehnten wurden Futterwiesen ...
Bis vor wenigen Jahrzehnten wurden Futterwiesen von den Großpolder Bauern zweimal im Jahr gemäht: je nach Witterung und Lage einmal Anfang bis Mitte Juni und das zweite Mal im Spätsommer, bzw. im Frühherbst. Diese zweite Heuernte erbrachte als landwirtschaftlichen Ertrag das sogenannte Grummet. (Juli 1977)
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Der Markt

Blumen- und Gemüseanbau und der Handel damit.
Vor allem die Frauen aus Neppendorf versorgten Hermannstadt mit Blumen, Frischgemüse und Milchprodukten.
"Evtant" (Eva Schaitz geb. Liebhart) ...
"Evtant" (Eva Schaitz geb. Liebhart) auf dem Weg zum Hermannstädter Blumenmarkt.
Der Markt als Warenumschlagplatz und multikultureller Treffpunkt.
Supermärkte, Kaufhäuser, Einkaufszentren sind inzwischen die üblichen "Handelsorte" geworden. Lediglich das frische Obst und Gemüse, direkt vom Bauern, kauft man auch heute noch lieber auf dem Wochenmarkt. Früher deckte die Bevölkerung den Bedarf an Lebensmitteln und Gebrauchsgütern jedoch kaum in Geschäften. So waren auch in Siebenbürgen die Wochen- und Jahrmärkte lange Zeit die wichtigsten Umschlagplätze, sowohl für alle landwirtschaftlichen wie auch für die meisten handwerklichen Erzeugnisse. Hier konnte man alles erwerben, was man zum Leben brauchte, aber nicht selbst produzierte. Mithin auch die Gelegenheit, um z.B. die aufwendige Aussteuer für die Kinder zusammenzustellen: Tuche, Kleidung und Accessoires, Pelz- und Lederwaren, Keramik, Korbwaren, Möbel, Haushaltsgeräte wurden feilgeboten, in Form und Muster jeweils abgestimmt auf den Geschmack und die regional spezifischen Bedürfnisse der Kunden. Dabei konkurrierten sächsische Produkte mit ungarischen und rumänischen.

Als begehrte Handelsware galten auch die Büffel, Ochsen, Kühe, Pferde und Schweine, die auf den zahlreichen Viehmärkten ihre Besitzer wechselten. Dem Markt kam aber nicht nur wirtschaftliche, sondern in gleichem Maße auch soziale und kulturelle Bedeutung zu: Als vielseitiger Ort der Begegnung führte er Menschen zusammen, die im übrigen regional oder sozial kaum oder keine Berührungspunkte hatten. Hier trafen sich alle Bevölkerungsgruppen und -schichten aus Stadt und Land, arm wie reich. Neben den deutschsprachigen Sachsen und Landlern reisten Ungarn, Rumänen, Roma, Griechen, Armenier, Juden, Türken u.ä. an, sei es nun als Händler oder Kunden. Hier konnten sie vielfältigste Erfahrungen, Informationen und Meinungen austauschen. Besonders die Jahrmärkte, oft im Zusammenhang mit den Kirchweihfesten der jeweiligen Marktgemeinden, zogen auch Glücksspieler und Bettler, Musikanten, Gaukler und viele andere Schausteller an. Die neuesten Sagen und Märchen, Balladen und Tänze wurden bei diesen Anlässen zum Besten gegeben. Interkulturelle Kommunikation schlechthin!

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Der Markt im Wandel

Neppendorfer Milchfrauen (links: Sara Schaitz) ...
Neppendorfer Milchfrauen (links: Sara Schaitz)
Gegen Ende des 19. Jahrhunderts begann die Zahl der Läden zu steigen, vor allem in den Städten. Das schmälerte die Bedeutung der Märkte zunächst jedoch nur unwesentlich. Das unmittelbarere Absatzsystem bewährte sich nach wie vor. Zudem bedeutete Markt nicht nur Kaufen und Verkaufen - Austausch im weitesten Sinne. Häufig verband man die Fahrt zum Markt auch mit dem Gang zum Arzt, zu verschiedenen Ämtern etc.

Nach dem Zweiten Weltkrieg blieb der Markt zumindest den nicht zwangskollektivierten Bauern der Bergregionen als Absatzmöglichkeit für ihre landwirtschaftlichen Produkte erhalten. Jedoch verkaufte nicht jeder alles. Die bereits bekannten "Spezialisierungen" setzten sich zumeist auch unter den veränderten Wirtschaftsbedingungen fort: Rahm, Butter und andere Milchprodukte kaufte man von den Landlern. Nicht zu vergessen die Blumen, die die Neppendorfer Landlerfrauen auf dem Hermannstädter Markt feilboten. Alle Schafsmilchprodukte waren nur bei Rumänen erhältlich. Neben einheimischem Obst und Gemüse wurden zunehmend auch Melonen, Paprika, Pfirsiche u.ä. aus den Gebieten jenseits der Karpaten üblich auf siebenbürgischen Märkten.

Einschneidender hatte sich das Warenangebot bei den handwerklichen Erzeugnissen verschoben. Die Nachfrage nach Handgefertigtem, früher selbst für kleinere Bauern noch ein begehrter Nebenverdienst, nahm im Zuge der fortschreitenden Technisierung schnell ab. Oft verkauften auch nicht mehr die Hersteller selbst ihre Produkte, sondern überließen sie Händlern zum Weiterverkauf (bei Korbwaren u.ä.).

Doch trotz aller Veränderungen waren (und sind auch heute noch!) die sogenannten Löffelzigeuner für die geschnitzten Holzlöffel zuständig. Entsprechend bezog man die Kessel und Siebe von den Kesselzigeunern oder ließ sie von ihnen flicken.

Und der Hermannstädter Markt heute? Aus der Stadtmitte wurde er inzwischen in die Unterstadt verbannt, ans Ufer des Zibinflusses. Täglich ist Markt. Jedoch Dienstag und Freitag sind die besonderen Markttage: Dann bieten mehr Bauern als sonst ihr frisches Obst und Gemüse an, neben den Händlern mit Kurzwaren, Wolle, gewebten Decken, Körben und vielem mehr.

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Weinanbau. Arbeit im Weinberg.

Beschreibung der Arbeit im Weinberg.
Weinberg in Großpold am 22. August 1985. ...
Weinberg in Großpold am 22. August 1985.
Blick auf die Weinreben und den Kirchturm - aus ...
Blick auf die Weinreben und den Kirchturm - aus dem Garten der Familie Kramer (436).
Weinlese in Großpold ...
Weinlese in Großpold
Mit dem Weinheber wird der Wein aus dem Fass in ...
Mit dem Weinheber wird der Wein aus dem Fass in die Flasche umgefüllt. Einfach ansaugen, von Fass rausziehen und leicht auf dem Boden des Glases andrücken. Im Weinkeller der Familie Liebhard. (Juli 1977)
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Viehzucht

Beschreibung der Tierhaltung bei den Landlern.

Der Stall war für die Pferde vorgesehen und der zweite für die Kühe oder Büffelkühe. In Neppendorf wurden vor allem Büffelkühe gehalten. Die Büffelkühe gaben zwar weniger Milch als die Kühe, aber die Büffelmilch hatte einen viel größeren Fettgehalt. Da die Neppendorfer Hausfrauen aus der Milch Butter herstellten, die sie auf dem freien Markt in Hermannstadt zum Verkauf anboten, war es vorteilhafter Büffelkühe zu halten. Da auch damals die Leute glaubten sie sollten sich gesund ernähren, also fettarm, war die Büffelbutter nicht so begehrt. Die Büffelbutter war vom Aussehen her, etwas heller als die Kuhbutter. Diesem Übel auszuweichen wurde die Büffelbutter mit Karottensaft leicht gefärbt. Ab dann verkaufte sich die Büffelbutter genau so gut wie die Kuhbutter.
Abbildung 2: Modell eines mittelständischen ...
Abbildung 2: Modell eines mittelständischen Bauernhofs in Neppendorf vor 1945.
Kuhhirte sammelt alle Kühe im Dorf ein um sie auf ...
Kuhhirte sammelt alle Kühe im Dorf ein um sie auf die Weide zu treiben. In Großpold blies der Kuhhirte verschiedene Signale. (August 1987)
Kühe gab es in nahezu jedem Haushalt in Großpold. ...
Kühe gab es in nahezu jedem Haushalt in Großpold. (August 1987)
Glückliche Hühner mit Hahn in einem Großpolder ...
Glückliche Hühner mit Hahn in einem Großpolder Hühnerstall im Juli des Jahres 1977.
Auf jedem Großpolder Bauernhof gab es Katzen. ...
Auf jedem Großpolder Bauernhof gab es Katzen. (Juli 1977)
Büffel in Neppendorf ...
Büffel in Neppendorf
Viehbrandzeichen von Neppendorf
Viehbrandzeichen von Neppendorf ...
Viehbrandzeichen von Neppendorf
Viehbrandzeichen von Großau
Viehbrandzeichen von Großau ...
Viehbrandzeichen von Großau
Viehbrandzeichen von Großpold
Viehbrandzeichen von Großpold ...
Viehbrandzeichen von Großpold
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Wirtschaftliche Entmachtung und Entrechtung (1944 - 1999)

Das vom Exodus der deutschstämmigen Einwohner bedrohte Gebiet im heutigen Rumänien namens Siebenbürgen ist schon jeher durch die Präsenz deutscher Siedler der wirtschaftliche und kulturelle Motor Rumäniens gewesen. Die Ära aller deutschen Volksgruppen in Siebenbürgen scheint zu Ende zu gehen. Das Gewaltregimes und die kommunistische Nationalitäten Politik in Rumänien hat es in nur 50 Jahren geschafft, die seit Jahrhunderten hier lebende deutsche Volksgruppe zur Auswanderung zu bewegen.

Zehntausende von Arbeitsfähigen Siebenbürger Sachsen und Landler wurden als Folge des zweiten Weltkrieges, nur weil sie Deutsche waren, zu mehrjähriger Zwangsarbeit in die Sowjetunion deportiert. Tausende erfroren, starben an Hunger oder an den Folgen von Krankheiten. Ihre Häuser, Grundstücke, Werkstätten und Betriebe wurden beschlagnahmt. Hinzu kam später der wachsende politische Terror des kommunistischen Regimes, das Zugeständnisse nicht enthielt. Die meisten Siebenbürger Sachsen und Landler sahen als einzigen Ausweg aus Unterdrückung und Rechtlosstellung die Aussiedlung in die BRD, dem Rechtsnachfolger des Deutschen Reiches.

In Rum. waren nach 1945 fast alle Bauernwirtschaften der Sachsen und Landler aufgelöst und deren landwirtschaftliche Boden enteignet worden. So mussten die Landler u.a. in den Betrieben von Hermannstadt Arbeit suchen. Auch die Frauen fanden zunehmend Anstellungen.
All das führte zu tiefgreifenden Änderungen in allen Lebensbereichen. Darstellung der Wirtschaftsformen vor 1945 und nach der Enteignung von Grund und Boden. Weiterlesen zum Thema "Enteignung - Entrechtung - Entmachtung"

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