15. Mai 2002

Alte Keramik - neu belebt

Siebenbürgische Keramik, in Korond nach originalgetreuen Vorlagen erstellt, wird beim Heimattag in Dinkelsbühl angeboten.
Siebenbürgische Krüge aus dem Bestand des Siebenbürgischen Museums in Gundelsheim, wurden im Töpferdorf Korond in Siebenbürgen, beim Töpfer Iljés V. Mihály, auf Veranlassung des Freundeskreises Siebenbürgen e.V. aus Neckarsulm, originalgetreu nachgearbeitet.
Kirchberger Krug aus Siebenbürgen
Kirchberger Krug aus Siebenbürgen


Der Krug Kirchberg (siehe Foto) wird der Kirchberger Keramik zugeordnet und stammt aus der Hermannstädter Gegend. Das Bild ist dem Begleitkatalog der "Töpferkunst aus Siebenbürgen" entnommen. Die wunderschönen Krüge, Kannen und Humpen nach alten Vorlagen können beim Heimattag in Dinkelsbühl am 18. und 19. Mai 2002 beim Stand des Freundeskreises Siebenbürgen e.V. im Hof des katholischen Gemeindehauses erworben werden. Liebhabern siebenbürgischer Keramik wird zudem eine große Auswahl sonstiger Krüge, Kannen, Teller, Dosen, Schalen und Schälchen in klassischer Koronder Art angeboten. Neu im Sortiment sind Weinkannen mit Sinnsprüchen, wie „Ein Mädchen und ein Gläschen Wein kurieren alle Not; / Und wer nicht trinkt und wer nicht küßt, / Der ist so gut wie tot.“ (J. W. Goethe)
Viele Landsleute lieben und schätzen siebenbürgische Keramik aus unterschiedlichen Beweggründen. Allen aber bedeutet sie ein Stück Heimat, überlieferte Kultur und Tradition. Manche hatten das Glück rechtzeitig Originale aus verschiedenen Jahrhunderten zusammenzutragen, andere freuen sich ebenso beim Erwerb neue Koronder Keramik aus Siebenbürgen.
Dem Freundeskreis Siebenbürgen e.V. ist es gelungen, einen guten Töpfer und eine hervorragende Malerin von der Idee zu begeistern, alte Formen und Malmotive originalgetreu neu aufleben zu lassen. Vereinsvorsitzender Johannes Kravatzky stellte dem Töpfer Iljés Vészti Mihály in Korond, Hausnummer 652, dafür Fotografien und Maßblätter von vier Birnenkrügen aus Nordsiebenbürgen (Bistritz, 19. Jahrhundert) zur Verfügung stellen. Ebenso erhielt der Töpfer Unterlagen über zwei Hermannstädter Humpen aus dem 18. Jahrhundert, die von Horst Klusch in Hermannstadt dokumentiert wurden. Angeregt durch das Buch von Horst Klusch „Siebenbürgische Töpferkunst“, Kriterion Verlag 1980, und das Begleitbuch zur Ausstellung aus der Sammlung Hans W. Gabányi „Kostbarkeiten siebenbürgischer Töpferkunst“, München 1998, entstanden in der Werkstatt von Iljés V. Mihály unter Anleitung von Kravatzky auch andere wunderbare Krüge und Kannen nach alten Vorlagen. Erwähnenswert wären zwei Typen der so genannten Kirchberger Krüge und die Hochzeitskanne von fünf Litern. Damit wurde alte siebenbürgische Keramik neu belebt!
Der Erlös des Keramikverkaufs wird für die Einrichtung des Gästehauses in Korond eingesetzt, teilt der Freundeskreis Siebenbürgen e.V. in Neckarsum mit.

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