9. Dezember 2025
Starkes Zeichen der Verbundenheit: Rumänischer Nationalfeiertag in Nürnberg gefeiert
Am 1. Dezember erstrahlte der Historische Rathaussaal Nürnbergs in festlicher Atmosphäre, als dort der Nationalfeiertag Rumäniens begangen wurde. Schon beim Betreten des Saales spürten die Gäste die besondere Wertschätzung, mit der Oberbürgermeister Marcus König und die rumänische Generalkonsulin in Bayern, Miheia Diculescu-Blebea, sie persönlich begrüßten.

In seiner Rede hob Oberbürgermeister Marcus König die Bedeutung dieses Tages hervor und zeigte sich dankbar, dass Nürnberg in diesem Jahr erstmals den würdigen Rahmen für den Empfang bot. Für viele Rumäninnen und Rumänen seien Nürnberg und Bayern längst zu einer zweiten Heimat geworden – ein Ort, an dem Wurzeln neu geschlagen und Brücken zwischen Kulturen gebaut werden. Die Städtepartnerschaft mit Kronstadt (Brașov) sei dafür ein lebendiges Zeichen. Seit Kurzem werde Rumänisch an Nürnberger Schulen unterrichtet, was ein bedeutender Schritt für Sichtbarkeit, Anerkennung und die Bewahrung kultureller Identität sei.
Generalkonsulin Miheia Diculescu-Blebea begrüßte die zahlreichen Vertreterinnen und Vertreter aus Kirche, Kultur, Politik und Wirtschaft sowie alle Landsmannschaften und würdigte deren Engagement für das Miteinander beider Länder. Sie erinnerte daran, dass der 1. Dezember als Tag der Vollendung des rumänischen Staates verstanden wird – ein Tag voller Geschichte, Hoffnung und Stolz. Nürnberg habe man bewusst gewählt, „weil hier Vielfalt gelebt und geschätzt wird“. Die rumänische Gemeinschaft bereichere Bayern, und zugleich sei Bayern für viele rumänische Bürgerinnen und Bürger ein Ort geworden, der neue Perspektiven, Sicherheit und Zusammenhalt schenke. Die besondere Verbundenheit Nürnbergs zu Siebenbürgen zeige sich inzwischen deutlich und werde zunehmend offiziell sichtbar.
Ovidiu Ganţ, Abgeordneter des Demokratischen Forums der Deutschen in Rumänien (DFDR) und Sekretär der rumänischen Abgeordnetenkammer, erinnerte an die historische Wegmarke des 1. Dezember 1918, als in Karlsburg (Alba Iulia) die Große Nationalversammlung die Vereinigung zum heutigen Rumänien beschlossen hatte. Er sprach von Identität, Heimat und der Kraft der Gemeinschaft – Werte, die heute aktueller denn je seien. Ganţ würdigte die engen politischen, wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Beziehungen zwischen Rumänien und Deutschland, die sich Tag für Tag in gelebter Partnerschaft widerspiegeln.
Mit einem „Bună seara und herzlichen Glückwunsch!“ eröffnete Eric Beißwenger, MdL, Bayerischer Staatsminister für Europaangelegenheiten und Internationales, seine Ansprache. Er überbrachte die Grüße des Ministerpräsidenten Markus Söder und sprach über die Bedeutung dieses Tages: „Der rumänische Nationalfeiertag steht für den Geist Europas: Einheit in Vielfalt. Er erinnert uns daran, dass Frieden und Freiheit keine Selbstverständlichkeit sind.“ Beißwenger würdigte Nürnberg als Heimat der größten rumänischen Gemeinschaft in Bayern sowie vieler Siebenbürger Sachsen und Banater Schwaben, die ihre Traditionen lebendig halten. Rumänien sei eine starke Säule in Südosteuropa und ein verlässlicher Partner Bayerns. Seit dem EU-Beitritt Rumäniens habe sich das Handelsvolumen mehr als verdreifacht – ein Zeichen wachsender Freundschaft und Vertrauen. „Auf die rumänisch-bayerische Freundschaft!“, schloss er.
Der Empfang machte eindrucksvoll sichtbar, wie lebendig die rumänische Gemeinschaft in Franken und Bayern ist. Er war mehr als eine Feier – er war ein Bekenntnis zu Zusammenhalt, gegenseitiger Wertschätzung und kultureller Vielfalt.
Bei einem Büfett mit rumänischen und fränkischen Spezialitäten nutzten die Gäste die Gelegenheit, miteinander ins Gespräch zu kommen, Erinnerungen zu teilen, neue Kontakte zu knüpfen und den festlichen Abend in herzlicher Gemeinschaft ausklingen zu lassen.
Ingeborg Binder
Schlagwörter: Rumänien, Nationalfeiertag, Nürnberg, deutsch-rumänische Beziehungen
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- 09.12.2025, 15:21 Uhr von Johann0,3: Erstaunlich plötzlich feiern wir alles mögliche in Deutschland mit den Rumänern. Es wird sogar ... [weiter]
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