17. Mai 2002

50 Jahre Heimatgemeinschaft Heldsdorf

Aus Anlass ihres 50-jährigen Jubiläums bietet die Heimatgemeinschaft Heldsdorf einen Überblick über die Geschichte der Gemeinde Heldsdorf und ihr aktives Vereinsleben in Deutschland. Der Beitrag erscheint in der Reihe „Heimatortsgemeinschaften stellen sich vor“.
Geographische Lage und Verkehrsanbindung

Die ehemals königlich freie Gemeinde Heldsdorf (rumänisch Hălchiu, ungarisch Höltöveny) liegt im Nordwesten des Burzenlandes, 507 m über dem Meeresspiegel. Heldsdorf liegt im kältesten Teil des Burzenlandes und ist infolge des ebenen Charakters seiner Gemarkung den Winden aus allen Himmelsrichtungen ausgesetzt. Das Dorf besitzt keine Eisenbahnanbindung. Nach Kronstadt gibt es seit 1926 eine regelmäßige Busverbindung.
Heldsdorf ist heute ein typisches Straßendorf. Seine Hauptstraßen sowie der Neugraben verlaufen in Süd-Nord-Richtung. Schon zur Gründungszeit wurde Heldsdorf in vier Quartale (Nachbarschaften) eingeteilt. Um 1900 wurden einschließlich der Bauparzellen 510 Hausnummern gezählt, davon 411 deutsche und 99 Rumänische. Heute gibt es in Heldsdorf ca. 750 Hausnummern mit etwa 830 Häusern.
Blick auf die Evangelische Kirche und Schule in Heldsdorf. Luftbildaufnahme: Georg Gerster
Blick auf die Evangelische Kirche und Schule in Heldsdorf. Luftbildaufnahme: Georg Gerster


Geschichtliche Entwicklung

Über die Gründung von Heldsdorf gibt es leider keine Dokumente. Aus mündlichen Überlieferungen kann man jedoch erschließen, dass Heldsdorf in dem Zeitraum zwischen der Vertreibung des Deutschen Ritterordens 1225 und dem Mongolensturm von 1241 von etwa zehn Familien gegründet wurde, die von dem Ritter Fulkun („Haldeboatschi“ genannt) angeführt wurden, der im Heldsdorfer Wappen dargestellt ist.
1377 wird Heldsdorf in einem königlichen Privileg für Kronstadt und das Burzenland erstmals urkundlich erwähnt. 1378 gab es zwischen Heldsdorf und Marienburg einen Streit um Ackergrund, der jahrzehntelang dauerte und immer wieder vom König geschlichtet werden musste. In den Jahren 1432 und 1438 fielen die Türken in das Burzenland ein. Wie schwer die Bewohner von Heldsdorf darunter litten, belegt der Hilferuf, der heute noch auf der ältesten Glocke des Burzenlandes in lateinischer Sprache zu lesen ist: Oh König der Ehren, oh Jesus Christus, erbarme dich unser, König Israel, komme mit Deinem Frieden. Im Jahre des Herrn 1434. 1471, als Kronstadt Neudorf und Hopseifen zugesprochen bekommt, wird als einer der Zeugen der erste Ortsvorsteher von Heldsdorf namentlich genannt.
1517 wird der Neugraben, der die Burzen mit dem Homorod verbindet, von den anliegenden Dörfern Wolkendorf, Zeiden, Heldsdorf und Marienburg angelegt, um zusätzliche Wasserkraft zu erzielen. Die Fuhrleute aus Heldsdorf machten für Kaufleute aus Kronstadt Transportfahrten bis nach Wien, Prag, Leipzig, Krakau und Norditalien. Von 1522 bis 1526 war der gelehrte Pleban Doktor Johannes Schirmer Pfarrer in Heldsdorf. Aus dieser Zeit stammt der spätgotische Flügelaltar in der Heldsdorfer Kirche. Aus dem Jahre 1526 datiert das älteste Namensverzeichnis der Einwohner von Heldsdorf.
Am 24. September 1536 musste Heldsdorf für getötete „Volachii“ 20 Flor Buße bezahlen. Diese Rechnung ist die erste schriftliche Erwähnung von Walachen in Heldsdorf. Heldsdorfer Fuhrleute brachten die ersten Lutherischen Schriften ins Burzenland. 1542 trat Heldsdorf als eine der ersten Burzenländer Gemeinden zum evangelischen Glauben über. 1599 fielen die Truppen Michael des Tapferen mit über 25.000 Mann im Burzenland ein. Am 20. Oktober erreichten sie Heldsdorf, brannten das Dorf nieder und stürmten die Kirchenburg sechsmal vergebens. Nach einem Monat jedoch erschienen sie mit List so plötzlich und unerwartet wieder, dass sie die Burg beim ersten Sturm nahmen. Die im Zwinger eingetriebenen Pferde und die silbernen Apostel aus dem Altar wurden Beute des Feindes.
Von 1603 bis 1604 wüteten in Heldsdorf Hungersnot und Tierseuchen. Viele Familien ernährten sich von Wurzeln, und mangels Zugtieren spannten sich manche Leute selber vor den Pflug. 1664, 1688 und 1694 wurde Heldsdorf gänzlich von Flammen zerstört. 1704-1711 zogen die Kurutzenkriege auch Heldsdorf in Mitleidenschaft, und 1718, 1737 und 1763 wüteten große Pestepidemien. Im September 1763 brannten in einer Nacht 40 Höfe ab. 1791 wurde die rumänische orthodoxe Kirche mittels bedeutender Schenkungen der griechischen Kaufleute aus Kronstadt Hagi Șandru sowie Paraschiva und Constantin Steriu gebaut. Zugleich wurde auch die erste rumänische Schule errichtet.
Am 28. Oktober 1802 wurde Heldsdorf durch ein schweres Erdbeben erschüttert, das das Mittelschiff der Kirche zum Einsturz brachte. Wie durch ein Wunder blieben der Turm und der Chor mit dem wertvollen Flügelaltar erhalten. 1817 legte der Organist Michael Roth ein Feuer, dem 270 Höfe zum Opfer fielen. Der Täter wurde im Jahr darauf in Kronstadt als letzter armer Sünder enthauptet. 1835 gründeten die Heldsdorfer eine musikalische Gesellschaft.
Während der Revolution von 1848 wurden überall in Siebenbürgen Nationalgarden aufgestellt. In Heldsdorf waren alle Jünglinge und Männer im Alter von 16 bis 50 Jahren verpflichtet, der Bürgergarde beizutreten. 1849 wurde das neue Rathaus gebaut und der erste Gemeindearzt, Bartholomäus Tontsch, der zugleich Tierarzt war, angestellt. 1859 fielen 178 Gebäude (meist mit Stroh gedeckte Stallungen und Scheunen) den Flammen zum Opfer. 1863 gründete der Lehrer Daniel Weprich einen Gesangverein, und 1865 wurde am Ende der Türkgasse die Kavallerie-Kaserne erbaut. 1870 folgte der Bau der Gemeindemühle in der Mühlgasse und 1876 die Gründung des Vorschussvereins.
1880-1885 wurden die Gassen reguliert und die Rinnsale zugepflastert. 1881 wurde die erste Dampfdreschmaschinengesellschaft gegründet, und 1883 der Frauenortsverein sowie die erste Feuerwehr. 1885 erhielt Heldsdorf eine Poststelle und 1887 die erste Kinderbewahranstalt. 1893 eröffnete Michael Roth die erste Apotheke im Ort.
1894 wurde die Kommassation in Heldsdorf durchgeführt. 1895-1896 wurde die Kirchenburg abgetragen, und die neue Schule und der große Saal wurden gebaut. 1896 gründete Julius Mayerhofer den Heldsdörfer Sächsischen Gewerbeverein. 1904 wurde ein Freizeitpark errichtet. Da auf Heldsdorfer Hattert seit 1837 kein Wald mehr existiert, wurden hier Bäume aus heimischen Wäldern angepflanzt, um diese den Bewohnern bekannt zu machen.
1905 entsteht das große Gemeindegasthaus. Eine Aktiengesellschaft baut 1908 auf Kirchengrund das Elektrizitätswerk, und zu Weihnachten 1909 brennen die ersten Lampen auf den Straßen. Der Vorschussverein baut 1909 das Volksbad und schenkt es der Kirchengemeinde.
Im Ersten Weltkrieg standen nahezu 500 Männer aus Heldsdorf in militärischen Diensten, währenddessen die Frauen auch deren Aufgaben und Pflichten übernehmen mussten. Die deutsche Bevölkerung Heldsdorfs hatte in diesem Krieg 73 Tote zu beklagen, für die 1928 an der Ostseite der evangelischen Kirche ein Kriegerdenkmal errichtet wurde. Die rumänischen Bewohner hatten 12 Tote und Vermisste zu verzeichnen.
Am 30. August 1923 wurden die neuen Glocken geweiht. In den Jahren 1934-1935 wurde im Auftrag der politischen Gemeinde die neue rumänische Schule erbaut; über 80 % des dazu benötigten Geldes kam aus sächsischem Dorfvermögen. Zwischen 1935 und 1937 entstand ein neuer Kindergarten.
Im Zweiten Weltkrieg wurden über 600 wehrfähige sächsische Männer eingezogen; der größte Teil davon diente in deutschen Verbänden. In diesem Krieg hatten die Heldsdorfer Sachsen 232 Opfer zu verzeichnen. Nachdem Rumänien am 23. August 1944 die Fronten wechselte, wurden viele versprengte deutsche Soldaten von der sächsischen Bevölkerung in Heldsdorf versteckt – zeitweilig waren es über 100. Die letzten verließen Heldsdorf 1946.
Am 9. September 1944 rückte die Rote Armee in Heldsdorf ein. Die Truppe bestand hauptsächlich aus Soldaten asiatischer Herkunft. Die in den Keller des Kindergartens ausgelagerten Schaustücke des Burzenländer-Sächsischen Museums in Kronstadt wurden von den sowjetischen Soldaten geplündert und verwüstet. Am 14. Januar 1945 wurden 306 Frauen und Männer aus Heldsdorf in die Sowjetunion deportiert. Während der Deportation starben 47, das sind 15,3 %.
Am 9. Mai 1945 verkünden die Glocken ab 12.30 Uhr zwei Stunden lang das Ende des Krieges. 1945-46 werden rumänische Siedler nach Heldsdorf gebracht. Sie kommen vorwiegend aus den Gebieten um Argesch, Törzburg und Schnakendorf, andere sind Flüchtlinge aus der Bukowina. Den Sachsen aus Heldsdorf wird der Boden, die Höfe und auch das bewegliche Inventar enteignet und den Kolonisten zugeteilt. 1946 wird die Staatsfarm REAZIM gegründet, in der etliche Heldsdorfer als Tagelöhner, Facharbeiter und Tierpfleger Arbeit finden.
Im Juni 1948 wird durch Verstaatlichung der Bauernhilfe die Konsumgenossenschaft (Cooperativa) gegründet. Alle Handelsgeschäfte und Werkstätten für Dienstleistungen werden zusammengefasst. Im gleichen Monat wird das Dorf von einer Überschwemmung heimgesucht. Im September 1948 wird die Staatsfarm in AFSM umbenannt. Die Landmaschinen gliedert man der in Honigberg gegründeten SMT (Maschinen- und Traktorenstation) an. Damit beginnt die Mechanisierung der Landwirtschaft in staatlichen Großbetrieben. Selbständige Landwirte können diese Maschinen gegen Bezahlung in Anspruch nehmen. Im Herbst desselben Jahres wird unter dem Patronat der Staatsfarm der Sportklub Recolta gegründet. 1949 fahren die ersten Pendler in die Industriebetriebe Kronstadts zur Arbeit. Im November/Dezember 1949 kehrt der größte Teil der Russlanddeportierten heim, und 1950 wird die Kollektivwirtschaft eingeführt. 1951-52 nehmen die Viehzuchtunternehmen IRCIA, Prodaliment, 6. Martie, Sovrom-Petrol und Agevacoop ihren Betrieb auf. Bei diesen Unternehmen sind fast ausschließlich Sachsen mit eigenen Hofstallungen beschäftigt.
Am 8. Mai 1952 werden innerhalb von zwei Tagen 22 Familien (90 Personen) aus Heldsdorf zwangsevakuiert. Am Abend davor hält Pfarrer Schuller einen Abschiedsgottesdienst mit Abendmahl. Nach zwei Jahren dürfen die Zwangsevakuierten wieder heimkehren
Im Juni 1956 wird eine geplante Revolte der zugewanderten Rumänen gegen die Rückgabe der Höfe an die ehemaligen sächsischen Besitzer von den Sicherheitsorganen vereitelt. 1957 errichten die Kolonisten vor der Kleinen Hintergasse die ersten Neubauten. Die Großfeldhandballmannschaft Heldsdorfs (Herren) steigt in die rumänische A-Liga auf.
1959 wird Heldsdorf an das Elektro-Verbundnetz angeschlossen. Während der Umbauarbeiten von März bis Oktober 1959 bleibt Heldsdorf ohne Strom. 1963 wird das Hühnerkombinat Avicola eröffnet. Mit der hier angefallenen Erde wird die Neugraben-Durchfahrt eingeebnet. 1964 werden die letzten selbständigen rumänischen Landwirte zwangskollektiviert.
Im Jahr 1964 steigt die Kleinfeldhandballmannschaft Heldsdorfs (Herren) in die rumänische B-Liga auf. 1966 wird die Zufahrtsstraße bis zur Burzen zur Freude der vielen Pendler, die nach Kronstadt zur Arbeit fahren, asphaltiert. Der Heldsdorfer Männerchor wird 1967 von Hartfried Depner und Hans Franz neu gegründet. Im Februar 1968 fährt zum ersten Mal nach dem Krieg der Faschingswagen wieder. Im Juli 1975 wird Heldsdorf von einer neuen großen Überschwemmung heimgesucht.
1981-82 wird Heldsdorf größtenteils kanalisiert. Die Bewohner führen die anfallenden Arbeiten in eigener Regie und auf eigene Kosten durch. 1987 bis 1990 wird ein neues Elektrizitätswerk gebaut. Es funktioniert nicht! 1990 erfolgt die Massenauswanderung der Sachsen aus Heldsdorf; im September stellt die Deutsche Schule den Lehrbetrieb ein. 1991 wird der Landwirtschaftsverein Heltia gegründet und die LPG aufgelöst.
1992-93 werden Wasserleitungen verlegt. Das Trinkwasser wird aus Sammelbecken beim Flugplatz Weidenbach durch freies Gefälle zugeführt. 1994-95 werden Erdgasleitungen verlegt. Das Rathaus wird 1997 innen und außen renoviert; 2001 folgen der Große Saal und die dazugehörigen Wirtschaftsgebäude. Das Volksbad wird von einer Privatfirma instand gesetzt und neu eröffnet.

50 Jahre Heimatgemeinschaft Heldsdorf 1952-2002

Im Jahre 1952 begann Dr. Hans Mooser mit Unterstützung der Landsmannschaft die Heldsdorfer zu sammeln und in der Heimatgemeinschaft zusammenzuschließen. Die erste Zusammenkunft von Heldsdorfern in der Bundesrepublik Deutschland fand 1953 in Dinkelsbühl statt (18 Teilnehmer). Zu Pfingsten 1954 waren es schon 68 und in den Jahren darauf selten weniger als 100 Heldsdorfer, die sich im Roten Hahn in Dinkelsbühl zusammenfanden. Zum zehnjährigen Bestehen der Heimatgemeinschaft 1962 kamen über 200 Gäste. Unsere Heimatgemeinschaft in der Bundesrepublik nahm außerdem mit Heldsdorfern aus allen übrigen europäischen und außereuropäischen Ländern Verbindung auf.
Auf der ersten Tagung Siebenbürgisch-Sächsischer Heimatortsgemeinschaften wurde die Organisierung von Heimatortstreffen empfohlen. Seit 1980 werden die Großen Heldsdorfer Treffen im Dreijahreszyklus organisiert. Bisher fanden acht Große Treffen statt. Die Vorsitzenden der Heimatgemeinschaft waren bisher: Dr. Hans Mooser (1952-1977), Georg Groß (1977-1992) und Karl-Heinz Brenndörfer (seit 1992).
Die Aufgaben und Zielsetzungen der Heimatgemeinschaft haben sich im Laufe der Zeit gewandelt: War es bei der Gründung noch hauptsächlich das Bedürfnis nach Informationen aus Heldsdorf und über die Heldsdorfer, so schwächte dieses ab, nachdem Besuchsreisen nach Rumänien möglich wurden. Als sich die Versorgungslage in der Heimat verschlechterte, traten Hilfssendungen in Vordergrund. Geschickt wurden hauptsächlich Lebensmittel und Bekleidung. Verstärkte Sendungen gab es nach der großen Überschwemmung 1975 und nach dem Erdbeben 1977. Es wurden aber auch Güter für die Kirchengemeinde geschickt wie z. B. Farben und Materialien für die Restaurierung des Altars, Altarbekleidungen aus Samt, das elektrische Glockengeläut und die elektronische Orgel.
Völlig gewandelt hat sich die Heimatgemeinschaft 1990. Mit der Aussiedlung des größten Teils der Heldsdorfer hat sich die Struktur der Mitglieder der Heimatgemeinschaft stark verändert. Allein die Aufnahme und Erfassung so vieler Personen mit ständigen Wohnsitzwechseln war eine Herausforderung, die dank des energischen Einsatzes des Vorstands und vieler freiwilliger Mitarbeiter bewältigt wurde.
Durch diesen gewaltigen Zuwachs von Mitgliedern wurden aber auch Aktivitäten möglich, die vorher undenkbar waren. So konnten der Männerchor, die Blaskapelle sowie mehrere Handballmannschaften reaktiviert werden. Männerchor und Blasmusik sind gewachsene Vereine aus der alten Heimat, die bis zum Schluss bestanden, trotz des ideologischen Drucks, dem sie immer wieder ausgesetzt waren. Durch den Zuwachs haben sich auch die Siedlungsgebiete der Heldsdorfer in Deutschland erweitert und neue sind dazu gekommen. Dieses wiederum hat das Organisieren von Regionaltreffen möglich gemacht. Heute ist die Mitgliederzahl stabil – Tendenz leicht sinkend – denn das Nachzugspotential aus der alten Heimat ist praktisch erschöpft. Neuzugänge gibt es somit nur noch durch Heirat.
Die Hauptaufgaben der Heimatgemeinschaft sind heute daher Folgende: Wir müssen die wenigen in der alten Heimat verbliebenen Landsleute weiterhin unterstützen, denn sie bewältigen heute Aufgaben, die vormals die ganze Gemeinde erfüllte. Zugleich sorgen sie für eine würdevolle Ruhestätte unserer Verwandten und Vorfahren. Außerdem müssen wir unsere Geschichte erfassen, insbesondere die der letzten 60 Jahre. Wie die entferntere Zukunft unserer Heimatgemeinschaft aussehen wird, ist noch ungewiss. Hier können wir uns nur an dem Beispiel der Siebenbürger Sachsen in Amerika orientieren.
Die Heimatgemeinschaft der Heldsdorfer ist Mitglied im Verband Siebenbürgisch-Sächsischer Heimatortsgemeinschaften und beteiligt sich aktiv innerhalb der HOG-Regionalgruppe Burzenland. Sie ist bestrebt, ihre 50-jährige Erfahrung auch an andere HOGs weiterzugeben.

Heimatzeitung „Wir Heldsdörfer“ und andere Publikationen

Da das einmal jährlich stattfindende Treffen der Heldsdorfer in Dinkelsbühl vielen nicht genügte, wurde der Vorschlag von Dr. Hans Mooser, zweimal im Jahr einen Heimatbrief herauszubringen, allerseits freudig begrüßt. Das Blatt Wir Heldsdörfer – Brief unserer Heimatgemeinschaft erreichte die Mitglieder zum erstenmal zu Weihnachten 1959 und wurde mit Begeisterung aufgenommen. Seither kamen jeweils vor Pfingsten und vor Weihnachten immer umfangreichere und niveauvollere Heimatbriefe heraus, in denen nicht nur die jeden interessierende Sparte Familiennachrichten, sondern auch die Arbeiten zur Vergangenheit von Heldsdorf und des Burzenlandes großen Anklang fanden. Dabei hat es sich bisher bewährt, dass der jeweilige Vorsitzende der Heimatgemeinschaft zugleich auch verantwortlicher Herausgeber des Heimatbriefes ist.
1964 wurde unter dem Titel Heldsdorf lacht eine Sammlung von Anekdoten und lustigen Begebenheiten aus Heldsdorf herausgebracht, und 1967 die Heldsdorf-Chronik von Dr. Hans Mooser. Weiterhin sind erschienen: Sechs Heldsdorfer Heimatkalender, die Broschüre Die sächsischen Höfe in Heldsdorf, eine Kurzchronik von Heldsdorf, sowie die Satzung der Heimatgemeinschaft in Heftchenform. Geplant sind ein Lageplan von Heldsdorf in Farbdruck, ein Gedichtband mit von Heldsdorfern geschriebenen Versen und eine Kurzchronik in rumänischer Sprache.
Wir Heldsdörfer ist ein informatives Heimatblatt geworden, das nicht nur von Heldsdorfern gerne gelesen wird. Die Zeitschrift ist in der Bibliographie der Deutschen Bibliothek Frankfurt erfasst; Beiträge von allgemeinem Interesse daraus sind auch im Internet unter www.heldsdorf.de zu finden.

Karl-Heinz Brenndörfer



(gedruckte Ausgabe: Siebenbürgische Zeitung, Folge 8 vom 15. Mai 2002, Seite 21)

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