24. Mai 2002

Schriftenreihe zur Geschichte der Siebenbürger Sachsen abgeschlossen

Heft 11 und 12 der Schriftenreihe „Geschichte der Siebenbürger Sachsen und ihrer wirtschaftlich-kulturellen Leistungen“ von Dr. Michael Kroner sind kürzlich erschienen und runden damit die anfangs auf zehn Hefte geplante Reihe ab.
Die Hefte werden vom Bundesvorstand und der Kreisgruppe Nürnberg-Fürth-Erlangen der Landsmannschaft der Siebenbürger Sachsen, Bereich heimatkundliche Öffentlichkeitsarbeit, herausgegeben.
Heft 11 bietet unter dem Titel „Geschichte der Siebenbürger Sachsen in Daten“ in chronologischer Reihenfolge eine Sammlung von historischen Daten, wobei zuerst das Jahr genannt wird und dann, was in diesem Jahr Erwähnenswertes geschehen ist. Nachdem einleitend Daten über die geschichtliche Entwicklung Siebenbürgens vor dem 12. Jahrhundert präsentiert werden, beschränken sich die folgenden Daten hauptsächlich auf siebenbürgisch-sächsische Fakten und Geschehnisse, die aber in die Landesgeschichte eingeordnet werden. Diese Aufstellung beginnt mit der Ansiedlung der Siebenbürger Sachsen und endet im Jahre 2002 mit dem Besuch des Bundespräsidenten Johannes Rau in Rumänien und Hermannstadt sowie der Aufnahme der Städtepartnerschaften zwischen Landshut und Hermannstadt und Wernigerode und Heltau.
Die Daten erfassen alle Bereiche der siebenbürgisch-sächsischen Geschichte in Siebenbürgen und außerhalb Siebenbürgens - Politik, Wirtschaft, Gesellschaft, Rechtswesen, Kirchen- und Schulleben, Kultur, Vereinswesen, Brauchtum, Katastrophen und Epidemien wie Pest, Hungersnot, Erdbeben und Überschwemmungen.
Der Anhang bietet zudem eine Namensliste samt Amtszeit der Sachsengrafen von 1466-1876 sowie der evangelisch-sächsischen Bischöfe seit der Reformation bis heute, ferner eine Übersicht über die Entwicklung der Einwohnerzahlen in den siebenbürgischen Städten und Gemeinden mit deutschen Einwohnern in den Jahren 1786, 1850, 1910, 1941, 1966, 1985, wobei für das Jahr 1941 auch der Anteil der deutschen Bevölkerung an den jeweiligen Ortsbewohnern und für 1992 die Zahl der noch in diesen Ortschaften lebenden Deutschen angegeben wird.
Michael Kroner veröffentlichte erstmals in den Jahren 1973-1974 eine ähnliche Datenübersicht in der Kronstädter Wochenschrift „Karpatenrundschau“ in 72 Folgen. Der Autor konnte zwar für dieses Heft aus der genannten „Heimatkunde in Daten“ brauchbares Material übernehmen, hat es aber in vieler Hinsicht neu gestaltet, zudem von dem regimebedingten Tribut und Ballast befreit und mit Daten erweitert, die im kommunistischen Rumänien tabu waren, wie beispielsweise die Verfolgung, Deportation und Enteignung der Sachsen in den Jahren nach dem 23. August 1944 sowie die Aussiedlung und das Leben der Sachsen außerhalb Siebenbürgens. Es ist jedenfalls die erste historische Datensammlung dieser Art.
Heft 12 bietet unter dem Titel „Urkunden, Dokumente, Berichte“ in fünf Kapiteln ausgewählte Quellenbelege zur Geschichte der Siebenbürger Sachsen.
In Kapitel I werden einige historische Sagen aufgenommen, die in verklärter Form Geschehnisse im Zusammenhang mit der Ansiedlung der Sachsen, mit Ortsgründungen und dem Kampf für die Verteidigung der heimatlichen Stätten „erklären“.
In Kapitel II „Rechtliche Grundlagen – Gesetze und Verträge“ werden Dokumente veröffentlicht, die den rechtlichen Rahmen bzw. die Politik der sächsischen Gemeinschaft bestimmt haben. Wir nennen bloß einige dieser Urkunden und Gesetze – „Goldener Freibrief“ (1224), Eigenlandrecht (1583), die „Volkprogramme“ der Sachsentage von 1890, 1919, 1933, das „Volksgruppengesetz“ (1940), Waffen-SS-Abkommen (1943), Agrargesetz (1945), Vertrag zwischen der Bundesrepublik Deutschland und Rumänien über freundschaftliche Zusammenarbeit und Partnerschaft in Europa (1992).
Kapitel III bietet die wichtigsten „Schulordnungen“, die das siebenbürgisch-sächsische Volksschulleben von der Reformation bis 1948 geregelt haben.
Kapitel IV versucht mit Fragmenten aus dem so genannten „Türkenbüchlein“ des Bruders Georg bzw. des so genannten „Rumeser Studenten“, mit dem Bericht des Chronisten Bonfinius über die Schlacht auf dem Brodfeld (1479) und mit chronistischen Auszügen über Pest, Hungersnot und Krieg im Jahre 1660 die „Zeit der Türken“ zu evozieren.
Das letzte Kapitel V enthält Erlebnisberichte aus den Jahren 1944 über Flucht, Deportation zu Zwangsarbeit in die Sowjetunion, Enteignung der sächsischen Bauernschaft, die Lage der Nordsiebenbürger Sachsen nach der Rückkehr von der Flucht und über sonstige Verfolgungen und Entrechtung der Deutschen Rumäniens in den Jahren 1944 bis 1950.
Beide Hefte werden durch Illustrationen aufgelockert.
Den Abonnenten der Schriftenreihe werden die beiden Hefte per Post zugesandt. Der Preis für beide Hefte von 9 Euro, einschließlich Versandkosten, wird abgebucht.
Auf Bestellung und gegen Rechnung können die beiden Hefte und zwar nur zusammen auch anderen Interessenten geliefert werden. Bestellungen nimmt: Peter Hedwig, Starenweg 52, 91056 Erlangen, entgegen.
Von den bisher erschienenen Heften können aus dem Restbestand noch zum Preis von 4 Euro pro Heft plus Versandkosten bestellt werden: Heft 1 sowie Heft 5-10.

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