30. Juli 2002

Thomas Nägler über siebenbürgische Siedlungsgeschichte

Einen Vortrag über "Die Siedlungsgeschichte des frühmittelalterlichen Siebenbürgens" hielt der Historiker und Archäologe Prof. Dr. Thomas Nägler auf Einladung der Landesgruppe Berlin der siebenbürgischen Landsmannschaft am 12. Juli im Rumänischen Kulturinstitut in Berlin.
Vor zahlreichen Mitgliedern der Landesgruppe und anderen interessierten Gästen stellte Johann Schöpf, Vorsitzender der Landesgruppe berlin, eingangs die beeindruckende wissenschaftliche Forschungsarbeit von Prof. Nägler vor.

Prof. Dr. Thomas Nägler, Jahrgang 1939, geboren in Stolzenburg bei Hermannstadt, sei in besonderem Maße berufen, über die Siedlungsgeschichte der Siebenbürger Sachsen zu berichten, da seine Erkenntnisse auf umfangreichen eigenen archäologischen Ausgrabungen beruhen. Nägler ist Mitverfasser des ersten Bandes der "Geschichte der Deutschen auf dem Gebiete Rumäniens", Bukarest 1979, und Verfasser zahlreicher Fachstudien.

Deutsche sind vor mehr als 850 Jahren mit friedlichen Absichten nach Siebenbürgen eingewandert und haben zusammen mit den schon in Siebenbürgen siedelnden Rumänen und Ungarn zur Entwicklung des Landes beigetragen. Die Auswirkungen der Ansiedlung auf die Wirtschaft, Sozialstruktur und Verwaltung Siebenbürgens wurde am Beispiel des blühenden Handwerks und Städtebaus eingehend beleuchtet.

Danach fand eine rege Diskussion hinsichtlich der deutschen Siedlungsgeschichte statt, wobei auch andere Meinungen bezüglich der Ansiedlung der Rumänen in Siebenbürgen, speziell auf dem Königsboden, vertreten wurden, da dieser in den Chroniken als „wüst“ (desertum) bezeichnet wurde. Johann Schöpf gab bekannt, dass Prof. Dr. Nägler maßgeblich an dem Bildband „Hermannstadt und das Alte Land“ (Eine europäische Kulturlandschaft in Siebenbürgen) mitgearbeitet habe. Der Band wird ab September erhältlich sein und kann auch bei der Landesgruppe Berlin unter Telefon/Fax (0 30) 26 55 47 49 bestellt werden.

Lothar Petri


(gedruckte Ausgabe: Siebenbürgische Zeitung, Folge 12 vom 31. Juli 2002, Seite 16)

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