13. Juli 2002

Fest der Nationen in Wasserburg

In Wasserburg am Inn fand am Samstag, dem 8. Juni, schon zum zehnten Mal das „Fest der Nationen“ statt. An der Veranstaltung nahm zum ersten Mal auch der siebenbürgisch-sächsische Chor aus Rosenheim teil.
Das Nationenfest wurde 1993 nach den Anschlägen von Rostock und Hoyerswerda vom „Freundeskreis Lichterkette“ ins Leben gerufen, um durch die Begegnung mit anderen Kulturen Vorurteile abzubauen. 1993 nahmen Menschen aus 42 Ländern teil, heuer kamen sie gar aus 57 Ländern. Das Fest wurde diesmal von RioKonkret organisiert.
Chor der Kreisgruppe Rosenheim mit seiner Dirigentin Hedwig Zermen auf der improvisierten Bühne in Wasserburg. Foto Alfred Copony
Chor der Kreisgruppe Rosenheim mit seiner Dirigentin Hedwig Zermen auf der improvisierten Bühne in Wasserburg. Foto Alfred Copony

Auf dem bunten Programm standen Kinderzirkus und Kinderbauchtanz, tschechische und türkische Folkloregruppen, brasilianische und oberbayerische Tanzgruppen, Sambatänzer, Dudelsackspieler, Teakwon-Do-Kämpfer, afrikanische Trommler und Tänzer, Tänzer aus dem „Wilden Westen“ und unser siebenbürgisch-sächsischer Chor aus Rosenheim. Wir waren zum ersten Mal dabei, und es hat uns großartig gefallen. Wir traten auf zwei Bühnen auf, in der Hofstatt und in der Frauengasse, und boten in unseren schönen Trachten ein eindruckvolles Bild. Herr Pröbstl, einer der Organisatoren, kündigte die Gruppen an und machte die Besucher auf die teilweise sehr alten Trachten aufmerksam. Nebenbei bemerkte er, dass ihm unsere Chorleiterin zuvor versichert habe, dass das Wetter an diesem „Medardustag“ für die folgenden 40 Tage bestimmend sei, was die Zuhörer angesichts des ausgiebigen Sonnenscheins natürlich erfreute.

Unter der Leitung von Hedwig Zermen sangen wir deutsche und sächsische Volks- und Kunstlieder. Das andächtig lauschende Publikum bedachte unsere Darbietungen mit stürmischem Applaus. Die zwischen den Auftritten zur Verfügung stehende Zeit nutzten wir, um die vielen Infostände zu besichtigen, darunter selbstverständlich auch den Stand, den unsere Landsleute, die in Wasserburg lebenden Ehepaare Copony und Fleischer, an zentraler Stelle aufgebaut hatten. Die zur Verfügung stehende Fläche hatten sie mit Handarbeiten und Trachtenteilen ansprechend dekoriert. Diese boten sie interessierten Besuchen freilich nur zur Ansicht an, neben Büchern und Landkarten.

Sie begrüßten uns mit Spezialitäten aus der Heimat: Dobosch-Torte, Striezel und Hanklich, sowie kühlen Getränken. Als Dank für die gute Bewirtung und die gelungene Präsentation unserer siebenbürgisch-sächsischen Kultur brachten wir unseren Freunden ein kleines Ständchen und ernteten abermals Applaus von den umstehenden Besuchern.

Für uns Sänger war es ein Erlebnis dabei zu sein, ein Vergnügen, die angebotene Gastfreundlichkeit zu genießen, und eine Ehre, den Wasserburgern und ihren Gästen unser kulturelles Erbe darzubieten.

Hedwig Zermen, Volkmar Kraus


(gedruckte Ausgabe: Siebenbürgische Zeitung, Folge 11 vom 15. Juli 2002, Seite 14)

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