9. Juli 2002

Jubiläum der Kunstgalerie Heinz Schunn

Vor kurzem eröffnete der bekannte Maler und Grafiker Heinz Schunn (Ebersberg) vor einem zahlreichen Publikum in seiner Galerie in Lechbruck auf einer Schaufläche von rund 600 Quadratmetern die 30. Ausstellung zeitgenössischer Künstler.
Gezeigt werden Gemälde, grafische Arbeiten in verschiedenen Techniken und Zeichnungen von Peter Paul Kulot (Altenstadt), Elisabeth Schickling (München), Erich Schickling (Ottobeuren), Detlef Willand (Kleinwalsertal), Hubert Distler (Grafrath) und vom Veranstalter selbst.

Neben acht Materialdrucken und dreizehn Landschaftsbildern aus dem Allgäu, von denen einige auch im April in der Galerie „Villa Maria. Kunst & Wein”, Bad Aibling, zu sehen waren, zeigt Heinz Schunn nun zum ersten Mal drei grafische Entwürfe zum Thema „50 Jahre Stadt Marktoberdorf“ sowie eine Folge von sechzehn neuen großformatigen Farbholzschnitten, die seit Mitte Mai entstanden sind. „Ich habe zuerst die Druckstöcke mit der Kettensäge bearbeitet, dann aber mit dem Stechbeitel andere, sich ergänzende und erweiternde Formen hinzukomponiert,“ sagte der Künstler bei einem Gespräch. So entstand dann aus einer „Urform“ eine sehr dicht und ausdrucksvoll wirkende Serie von Kompositionen, in denen die Fläche durch ihre rhythmische Gliederung eine eigene Dynamik entwickelt.

Seit 24 Jahren veranstaltet Heinz Schunn Retrospektiven in eigener Regie, oft auch mit siebenbürgischen Künstlern. So waren in der Galerie in Lechbruck Eigenausstellungen von Helfried Weiß, Hans Hermann (Radierungen aus dem Nachlass), Johannes Schreiber, Jutta Pallos-Schönauer, Kaspar Teutsch, Renate Mildner-Müller und Ernst Schuller zu sehen. Zum 100. Geburtstag seines Vaters, des Malers, Zeichners und Kunstpädagogen Heinrich Schunn (1897-1984) stellte der Künstler eine große Werkschau zusammen.

Heinz Schunn hat in seiner Galerie in den letzten zwei Jahrzehnten auch mehrere thematische Ausstellungen veranstaltet, so z.B. über „Das Prinzip der Collage“, über „Die Lithographie“, dann ein anderes Mal mit Orientteppichen oder mit Keramiken von Rena Pauling, ergänzt durch Aquarelle und Farbholzschnitte von Schunn. Im Dachgeschoss kann eine kleine, doch sehenswerte Dauerausstellung des Sammlers Heinz Schunn besichtigt werden – mit Tongefäßen, Back- und Kuchenformen, Krügen, Schüsseln und Ofenkacheln aus Siebenbürgen (Bistritz, Draas, Thorenburg), Niederbayern usw.; daneben stehen formschöne, alte orientalische Kannen aus verzinntem Kupferblech.

Der immer noch sehr aktive, vielseitig tätige und jugendlich wirkende Künstler eröffnet seine nächste Eigenausstellung am 8. November in der Kreissparkasse Wasserburg. Zu seinem 80. Geburtstag im kommenden Jahr ist für die Monate Juli-August eine große Retrospektive in der Galerie in Lechbruck geplant. „Danach werde ich hier keine Ausstellungen mehr veranstalten und mich mehr meiner Arbeit als Künstler widmen, denn ich will einige Reisen unternehmen, und ich habe noch viel vor.“

Die ausgestellten Arbeiten können auch käuflich erworben werden. Die Galerie Heinz Schunn, Lechbruck, Brandach 37, Telefon: (0 88 62) 81 88, ist bis Ende August, samstags und sonntags, von 10-12 und 14-18 Uhr, geöffnet. Der Eintritt ist frei.

C. St.

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