6. August 2002

Sommerträume in Hermannstadt

Ein Festival der deutschen Kultur fand vom 11. bis 14. Juli unter dem Motto „Sommerträume“ in Hermannstadt statt. Das viertägige Kulturprogramm wurde von der deutschen Botschaft in Bukarest initiiert und gefördert.
Nach einer gut besuchten Eröffnungsveranstaltung im Barocksaal des Brukenthal-Museums, unter musikalischer Umrahmung des Barock-Ensembles „Transylvania” aus Klausenburg, dünnte sich das Publikum allerdings aus. So konnte sich die erste große Abendveranstaltung, das Musical „Ist die Welt noch zu retten”, nicht der erhofften Publikumszahl erfreuen. Das Musical war eine Gemeinschaftproduktion des Jugendchors „Canzonetta” aus Kronstadt und der Theatergruppe und des Chors des deutschen Lyzeums Sathmar unter der Leitung von Arno Kleiss. Beschlossen wurde der erste Veranstaltungstag wahlweise mit einem Konzert der Rockgruppe des Pädagogischen Seminars Hermannstadt oder einem Chanson-Abend mit Gabriela Neagu im Forumskeller.

Am Freitag, dem 12. Juli, standen tagsüber ein Standarttanz-Workshop, eine Führung durch die heimatkundlichen Sammlungen, ein Oratorium des siebenbürgisch-sächsischen Komponisten Johann Lukas Hedwig in der Stadtpfarrkirche, ein Barock-Konzert des Ensembles „Transylvania” in Heltau, ein Klavierkonzert von Adelina Oltean im Spiegelsaal des DFDR und eine Autorenlesung von Carmen Puchianu auf dem Programm. Allerdings fand sich auch hier vermehrt erst in den kühler werdenden Abendstunden Publikum zu den Veranstaltungen ein. So brachte die deutsche Abteilung des Radu Stanca Theaters gegen 20 Uhr „Den Dieb, der nicht zu Schaden kam” (Dario Fo) auf die Bühne. Reger Teilnahme erfreuten sich dann gegen 22 Uhr die Landshuter Grashüpfer auf dem großen Ring. Zeitgleich bot das Theater für Kinder und Jugendliche GONG im Alten Rathaus „Wovon der Mensch lebt” nach Lew Tolstoj, und im vollen Forumskeller fand eine Rilke-Lesung statt, die hauptsächlich von Jugendlichen besucht wurde.
Siebenbürger Blaskapelle Landshut auf der Sehbühne im Jungen Wald zu Hermannstadt. Foto: Erhard Hasler
Siebenbürger Blaskapelle Landshut auf der Sehbühne im Jungen Wald zu Hermannstadt. Foto: Erhard Hasler

Der Samstag wurde mit einem Rundtischgespräch im Spiegelsaal des DFDR zum Thema „Die deutsche Kultur Rumäniens - Chancen und Zukunft” eröffnet. Nachmittags konnte man dann ein Fagottkonzert im Hof des Alten Rathauses genießen, einem Orgelspaziergang unter der Leitung von Frau Ursula Philippi und Hermann Binder folgen oder mit seinem Nachwuchs in die Welt der „Bremer Stadtmusikanten” (Theater für Kinder und Jugendliche GONG) eintauchen. Auch an diesem Abend zog es das Publikum vermehrt zu den Darbietungen in freier Luft, namentlich zu den Tanzgruppen des Jugendforums Hermannstadt, den Rosmareinern aus Billed, der Burzenländer Tanzgruppe Kronstadt, Tanzgruppe Neuarad, der Tanzgruppe Sathmar, der Siebenbürgischen Blaskapelle Landshut, der Blaskapelle Fienen und der Burzenländer Blaskapelle, die sich vom Bürgermeisteramt über den Huetplatz durch die Heltauergasse bis hin zum kleinen Ring verteilten. Die Aufführung des Deutschen Staatstheaters Temeswar „Edith Piaf - Meine Sonne geht auf, wenn es Nacht wird” war leider daher auch nicht so besucht wie erhofft. Der Abschlussball im Spiegelsaal des DFDR dagegen dauerte bis in die frühen Morgenstunden. Ihren krönenden Abschluss fanden die Kulturtage unter viel Applaus mit einem Platzkonzert der Landshuter Blaskapelle und einem anschließenden Umzug am Sonntagvormittag.

rz



(gedruckte Ausgabe: Siebenbürgische Zeitung, Folge 13 vom 15. August 2002, Seite 5)

Artikel zu ähnlichem Thema:

Partnerschaft und Brauchtum

Bewerten:

Noch keine Kommmentare zum Artikel.

Zum Kommentieren loggen Sie sich bitte in dem LogIn-Feld oben ein oder registrieren Sie sich. Die Kommentarfunktion ist nur für registrierte Premiumbenutzer (Verbandsmitglieder) freigeschaltet.