6. September 2002

Partnerschaft mit Schäßburg rückt näher

Jugendliche aus Porvoo (Finnland), Stribro (Tschechien), Schäßburg (Rumänien) und Deutschland trafen sich vom 11. bis 18. August zu einem Internationalen Jugendcamp in Dinkelsbühl. Unter dem Motto „Von der Reichsstadt bis Europa“ knüpften die jungen Leute neue Kontakte über Staatsgrenzen und Nationalitäten hinaus.
Die Teilnehmer im Alter von zwölf bis sechzehn Jahren waren aus allen Partnerstädten Dinkelsbühls angereist. Die Stadtjugendpflege der mittelfränkischen Stadt bot ein reichhaltiges Programm, das vor allem dem Kennenlernen der Traditionen der im Camp vertretenen Länder dienen sollte.

Mit einer Führung durch die Altstadt von Dinkelsbühl begann der erste Tag, der dann mit den neu erworbenen historischen Informationen in einem Mittelalterabend ausklang. Am zweiten Tag wurden ein Stadtspiel und ein Landsknechtsabend veranstaltet. Einer der Höhepunkte des Ferienlagers war die Wahl des „Bayern-Kini“ und der „Supa-Sissi“ am dritten Tag. Die Jugendlichen traten in Disziplinen wie Weißwurstessen, Armdrücken oder Maßkrugstemmen an und lernten so typisch bayrisch-fränkische Traditionen kennen. In diesem Jahr konnte Finnland den Titel des „Bayern-Kini“ mit nach Hause nehmen, der Titel der „Supa-Sissi“ blieb in Dinkelsbühl. Zum ersten Mal in der Geschichte dieses Spiels wurden gleich zwei Mädchen mit Kittelschürze und blonder Zopf-Perücke ausgezeichnet und nahmen bei der Ehrung am letzten Abend des Camps den finnischen Gewinner mit Filzhut und Maßkrug in ihre Mitte. Am nächsten Tag bereiteten die Jugendlichen in einem Workshop ein Theaterstück zu einem europäischen Thema vor, das dann am letzten gemeinsamen Abend aufgeführt wurde. Die Gruppe einigte sich auf ein Stück, das fast ohne Text über die Bühne ging und eines verdeutlichte: Auch ohne gemeinsame Sprache lässt sich ein Weg der Verständigung finden.

Einem Bericht der Fränkischen Landeszeitung zufolge stand der Freitag ganz im Zeichen der verschiedenen kulinarischen Traditionen, die bei einem ausgedehnten Grillabend in angemessenem Rahmen präsentiert wurden. Als Gäste konnten die Jugendlichen unter anderem die Bürgermeisterin von Dinkelsbühl, Hildegard Beck, den Jugendreferenten und Stadtrat Rudolf Weigel, den Stadtrat Johann Schuller und ihren Gastgeber Helmut Müller von den Sportfreunden Dinkelsbühl begrüßen, die die Ehrungen für die verschiedenen Spiele des Camps vornahmen und vor allem an den Sinn und Zweck des Camps, die Pflege der Städtepartnerschaften und internationalen Kontakte, erinnerten.

Die 18 Schäßburger Jugendlichen und ihre Lehrerinnen wurden besonders vom Stadtrat und Vorsitzenden der Kreisgruppe Dinkelsbühl-Feuchtwangen, Johann Schuller, begrüßt. Er brachte in seinen Begrüßungsworten zum Ausdruck, dass dieser Jugendaustausch der erste Schritt hin zur beabsichtigten Partnerschaft zwischen Schäßburg und Dinkelsbühl sei und dankte Oberbürgermeister Otto Sparrer und der Heimatortsgemeinschaft (HOG) Schäßburg für die finanzielle Unterstützung der jungen Campteilnehmer, um die sich auch die in Dinkelsbühl lebende Schäßburgerin Rosi Feder intensiv kümmerte. Die Jugendlichen und ihre beiden Begleiterinnen aus Siebenbürgen waren vom abwechslungsreichen Programm des Camps, das von Stadtjugendpfleger Stefan Putscher zusammengestellt und geleitet wurde, vom gegenseitigen Austausch und vom guten Miteinander begeistert und freuen sich nun auf ein Wiedersehen mit den Dinkelsbühler Jugendlichen in ihrer Heimatstadt Schäßburg.

Doris Roth

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