14. September 2002

Hoffnung auf einvernehmliche Lösung bestärkt

Bundesvorsitzender Volker Dürr setzt sich bei Gesprächen mit Spitzenvertretern der Bundesregierung für den Erhalt der Einheit des siebenbürgisch-sächsischen Kulturzentrums in Gundelsheim ein. Otto Schily und Julian Nida-Rümelin bekräftigen das Interesse des Bundes, die institutionelle Förderung des Siebenbürgischen Museums fortzuführen.
Es sei eine gemeinsame Verpflichtung, einen Weg zu erarbeiten, bei dem die Einrichtung des Siebenbürgischen Museums in Gundelsheim nicht beschädigt und ihr Fortbestand gesichert werde. Dies erklärte Staatsminister Prof. Dr. Julian Nida-Rümelin, Beauftragter der Bundesregierung für Angelegenheiten der Kultur und der Medien, am 4. September bei einem Treffen im Bundeskanzleramt in Berlin mit Bundesinnenminister Otto Schily und Volker Dürr, Bundesvorsitzender der Landsmannschaft der Siebenbürger Sachsen in Deutschland.

Gipfelgespräch über die Zukunft des siebenbürgisch-sächsischen Kulturzentrums, von links: Bundesinnenminister Otto Schily, Volker Dürr, Bundesvorsitzender der Landsmannschaft der Siebenbürger Sachsen, und Staatsminister Julian Nida-Rümelin, Beauftragter der Bundesregierung für Angelegenheiten der Kultur und Medien.
Gipfelgespräch über die Zukunft des siebenbürgisch-sächsischen Kulturzentrums, von links: Bundesinnenminister Otto Schily, Volker Dürr, Bundesvorsitzender der Landsmannschaft der Siebenbürger Sachsen, und Staatsminister Julian Nida-Rümelin, Beauftragter der Bundesregierung für Angelegenheiten der Kultur und Medien.

Nida-Rümelin bekräftigte damit eine Aussage, die er bereits in der Fragestunde des Deutschen Bundestages am 20. Februar 2002 getroffen hatte. In dem jüngsten Spitzengespräch in Berlin ging es vorrangig um die Frage, wie die seit Jahrzehnten im siebenbürgisch-sächsischen Kulturzentrum in Gundelsheim bestehende Einheit zwischen Museum, Archiv und Bibliothek erhalten werden könne, auch wenn es zu einer Verlagerung an einen öffentlichkeitswirksameren Standort kommen sollte.

Das Gespräch war geprägt von der uneingeschränkten Anerkennung der Leistungen, die die siebenbürgischen Kultureinrichtungen bisher erbracht haben, und dem daraus begründeten Interesse des Bundes, die Anfang der neunziger Jahre übernommene institutionelle Förderung des Siebenbürgischen Museums unter Berücksichtigung einer professionellen wissenschaftlichen Ausrichtung sowie einer im Konsens zu findenden, verbesserten Öffentlichkeitswirksamkeit fortzuführen

Staatsminister Nida-Rümelin bedauerte, dass die Trägervereine des Museums zum Zeitpunkt ihrer Entscheidung gegen die von der Bundesregierung vorgeschlagene Verlagerung nach Ulm, die zu einer Auflösung der bisher bestehenden Einheit des siebenbürgischen Kulturzentrums in Gundelsheim geführt hätte, ihren Alternativvorschlag Heidelberg noch nicht vorgelegt hätten. Mit der Ablehnung des Standortes Ulm sei zwar der für die Verlagerung vorgesehene Haushaltsansatz von rund 4,5 Millionen Euro entfallen, was jedoch, wie er versicherte, weder zu Teilverlagerungen noch zur Einschränkung der Museumsarbeit führen werde.

Prof. Dr. Nida-Rümelin und Bundesinnenminister Schily begrüßten ausdrücklich die Initiative der Mitgliedervereine der Siebenbürgisch-Sächsischen Kulturrates zu einer effektiveren, professionell-wirtschaftlichen Verbindung des siebenbürgisch-sächsischen Kulturzentrums in Gundelsheim mit der Universität Heidelberg sowie die Bereitschaft zur mittel- bzw. längerfristigen Verlagerung des Museums an einen öffentlichkeitswirksameren Standort, der in unmittelbarer Nähe zu den zentralen Einrichtungen der Universität vorgesehen ist. Die Initiative wurde in enger Abstimmung mit den Bundesländern Nordrhein-Westfalen und Baden-Württemberg ergriffen, die das Siebenbürgische Archiv und die Bibliothek fördern.

Schloss Horneck in Gundelsheim: Ursprung und Hauptsitz der wichtigen Einrichtungen des kulturellen Zentrums der Siebenbürger Sachsen in Deutschland. Foto: Hans-Werner Schuster
Schloss Horneck in Gundelsheim: Ursprung und Hauptsitz der wichtigen Einrichtungen des kulturellen Zentrums der Siebenbürger Sachsen in Deutschland. Foto: Hans-Werner Schuster

Die Gesprächsteilnehmer waren sich einig darüber, dass das Siebenbürgische Museum in Zusammenwirken mit der Siebenbürgischen Bibliothek und dem Archiv auch weiterhin einen wichtigen Beitrag zur Erforschung und Präsentation deutscher Kultur und Geschichte im östlichen Europas leistet und damit den europäischen Integrationsprozess aktiv fördert.

(gedruckte Ausgabe: Siebenbürgische Zeitung, Folge 14 vom 15. September 2002, Seite 1 und 2)

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