15. Oktober 2002

Führungswechsel in Hessen: Landesgruppe wählte neuen Vorstand

Für den Nachmittag des 15. September hatte der Landesvorstand Hessen zur Vollversammlung nach Neu-Isenburg eingeladen. Neben Neuwahlen zum Landesvorstand standen auch Änderungen der hessischen Gliederungsordnung an. Der Landesvorsitzende, Pfarrer Imre István, eröffnete die Sitzung und begrüßte die Anwesenden.
Bundesvorsitzender zu Gast

Besonders herzlich hieß Pfr. István den Bundesvorsitzenden Dipl.-Ing. Arch. Volker Dürr willkommen, der aus Wiehl (Nordrhein-Westfalen) angereist war. In seiner Stellungnahme zum Wirken der Landsmannschaft konzentrierte sich der Bundesvorsitzende auf die Themenbereiche "Aussiedleraufnahme im Lichte des neuen Zuwanderungsgesetzes", "Integration unserer Aussiedler in die hiesige Gesellschaft" und "Bleibehilfe in Siebenbürgen".

Die Zuhörer zeigten Interesse und Anerkennung für das von der Landsmannschaft Geleistete, aber auch Unzufriedenheit ob der überaus komplizierten Eigentumsrückgabe in Rumänien. Die Anwesenheit des Bundesvorsitzenden wertete man als persönliche Zuwendung.

Sodann beschloss die Versammlung zwei Änderungen der hessischen Gliederungsordnung, infolgedessen die Amtszeit des Landesvorstandes - wie jene des Bundesvorstandes — nun vier statt drei Jahre beträgt. Die zweite betrifft die Beschlussfähigkeit der Vollversammlung, die den Mitgliedern (des Umfanges wegen) auf anderem Wege mitgeteilt wird.

Rechenschaftsbericht des Vorstandes

Für die verstrichene Amtszeit fasste der Landesvorsitzende die Aktivitäten des Landesverbandes Hessen zusammen, wobei das Jahr 2000 den Höhepunkt darstellte. Damals beging die Landesgruppe Hessen ihr 50-jähriges Bestehen mit Ausstellungen, Feiern, Autorenlesungen, Vorträgen, Blasmusikkonzerten, Darbietungen von Volkstanzgruppen und einer großen Feier in Wiesbaden, an der auch die höchsten politischen Vertreter Hessens teilnahmen. Diesem Ereignis war auch die Festschrift „Fünfzig Jahre Landsmannschaft der Siebenbürger Sachsen in Hessen — Rückblick und Dokumentation“ gewidmet, die eine reiche Auswahl von Beispielen erfolgreicher landsmannschaftlicher Arbeit enthält. Während der gesamten Amtsperiode wurde besonderes Gewicht auf positive landsmannschaftliche Präsenz in der Öffentlichkeit gelegt. Und um die Aktivitäten der Kreisgruppen besser zu fördern, wurden diese auf eine finanziell solidere Basis gestellt. Nach dem von Dieter Novy gebotenen Kassenbericht, den die Rechnungsprüfer Reinhard Riemer und Johann Müller kontrolliert und bestätigt hatten, wurde der Vorstand einstimmig Entlastung entlastet. Bevor der alte Vorstand abtrat, sprach der Vorsitzende allen Mitgliedern des Landesvorstandes und der Kreisvorstände Dank und Anerkennung für ihre rege und aufopferungsvolle Mitarbeit in ihren Ehrenämtern aus.

Hohe Auszeichnung für Landesvorsitzenden

Der Bundesvorsitzende verlieh Pfarrer Imre István in Anerkennung seiner Verdienste um die Landsmannschaft das Goldene Ehrenwappen der Landsmannschaft der Siebenbürger Sachsen, eine Auszeichnung, die den Geehrten sichtlich überraschte, sieht er sein Engagement doch als „selbstverständlich“ an.

Neuwahlen

Nach jeweils kurzer Vorstellung der einzelnen Kandidaten und Kandidatinnen wurde über die zu besetzenden Funktionen einzeln abgestimmt mit folgendem Ergebnis: Wilhelm Folberth, Landesvorsitzender; Annelore Jungmann, Stellvertreterin; Klaus Servatius, Schriftführer; Dieter Novy, Kassenwart; Wilhelm Beer und Imre István, Beisitzer; Johann Müller und Reinhard Riemer, Rechnungsprüfer; Hermann Seiler und Uta Martini, Ersatzrechnungsprüfer. Leitung der Referate: Ingwelde Juchum-Rausch, Jugend und Kultur; Ursula Tobias, Frauenarbeit; Udo Michael Dieners, Rechtsberatung. Somit ist der neue Landesvorstand fast identisch besetzt wie der alte, lediglich die Verantwortlichkeiten wurden neu verteilt.

Zum Abschluss der Wahl stellte der neue Vorsitzende, Wilhelm Folberth, fest, dass sein Amtsvorgänger die Vorstandsarbeit mit viel Einfühlungsvermögen und Geduld, zugleich zielstrebig und konsequent geführt habe. Seitens des Vorstandes habe Einigkeit in den Zielen sowie bei deren Verwirklichung geherrscht. Desgleichen habe Pfr. István die Landsmannschaft in der Öffentlichkeit engagiert und überaus kompetent vertreten. Für all das dankte er ihm sehr herzlich. „Wir bedauern außerordentlich“, so Folberth, „dass er uns nicht auch weiterhin zur Verfügung steht.“ Zugleich gab er seiner Genugtuung darüber Ausdruck, dass sowohl István als auch Beer dem Vorstand als erfahrene ehemalige Vorsitzende auch künftig erhalten bleiben.

Allen Wählern sprach der neue Vorsitzende seinen Dank für das den Vorstandsmitgliedern erwiesene Vertrauen aus. Gemeinsam mit seinen Mitstreitern wolle er die offensichtlich schwieriger werdende landsmannschaftliche Arbeit in Hessen fortführen. Schließlich appellierte er an alle Mitglieder, den neuen Vorstand tatkräftig zu unterstützen, denn nur auf diese Weise könne die Arbeit erfolgreich verlaufen.

Nachdem die Delegierten und Ersatzdelegierten für den nächsten Verbandstag durch Wahl bestimmt worden waren, dankte der Vorsitzende allen Anwesenden für ihr Kommen und Mitwirken. Seinen Dank richtete er an den Wahlausschuss, bestehend aus Simon Acker, Ursula Tobias und Julius Baak, ebenso an Annelore Jungmann, Ursula Tobias und Doris Beer, die mit ansprechender Tischdekoration sowie reichlich Kaffee und Kuchen ausgezeichnet für das Wohlbefinden aller Teilnehmer gesorgt hatten. Mit besten Wünschen für eine glückliche Heimfahrt schloss er die Versammlung.

Wilhelm Folberth


(gedruckte Ausgabe: siebenbürgische Zeitung, Folge 16 vom 15. Oktober 2002, Seite 15)

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