20. Dezember 2002

Treffen ehemaliger Schüler der Schäßburger Bergschule

"Die Zeit an der Bergschule blieb für immer in meinem Gedächtnis haften und die Erinnerung an sie hat mich mein ganzes Leben lang begleitet", bekannte Dr. Karl Scheerer, der neu gewählte Vorsitzende des Bergschulvereins. Womit er zweifelsohne allen ehemaligen Bergschülern aus der Seele gesprochen hat.
Den besten Beweis dafür hat ihr erstes Treffen am 23. November in der Bildungs- und Begegnungsstätte "Der Heiligenhof" in Bad Kissingen geliefert: Zunächst als Treffen der ehemaligen Blasmusikanten angedacht, meldeten sich umgehend auch Mitglieder weiterer Ensembles zu Wort, die es an der Bergschule gegeben hatte: Die Tanzgruppe wollte sich keineswegs ausgeklammert wissen, wo sie doch stets ihren wesentlichen Beitrag zu den gemeinsamen Auftritten beigesteuert hatte. Desgleichen die Theatergruppe. Und dann zog das ganze Vorhaben unversehens Kreis um Kreise wie ein ins Wasser geworfener Stein, so dass schließlich alle Absolventen der Jahrgänge 1971-1981 (soweit erreichbar) von den Organisatoren geladen wurden. Für jeden Jahrgang war jeweils ein Ansprechpartner zuständig, die Gesamtregie führte Fritz Richter, der seinerzeit die Tschinellen geschlagen hatte und sich immer noch im Handumdrehen Gehör zu schaffen verstand.

Musiklehrer Uwe Horwath begrüßt die Teilnehmer des ersten Schäßburger Bergschultreffens.
Musiklehrer Uwe Horwath begrüßt die Teilnehmer des ersten Schäßburger Bergschultreffens.

Für die über hundert ehemaligen Bergschüler, die sich schließlich im "Heiligenhof" einfanden, gestaltete sich das Treffen als ein beglückendes Fest des Wiedersehens und der Begegnung mit einem vergangenen, von manchen verloren geglaubten Lebensabschnitt und Lebensgefühl sowie mit der neuen, meist unbekannten Lebensgegenwart ehemaliger Kollegen und Schulfreunde. Von diesem eigentlichen Sinn der Veranstaltung lenkten weder langatmige Redeschlachten noch langwierige oder gar kostspielige Speisenfolgen ab, so dass die neu entdeckte Nähe und die daraus entspringende Freude von allen Beteiligten wie ein Bad im Jungbrunnen erlebt wurde. Das Hochgefühl äußerte sich jedoch nicht allein in angeregten Gesprächen, es wurde sehr wohl auch auf der Tanzfläche ausgetobt - und dass es niemanden auf dem Stuhl festhielt, dafür sorgten auch bei dieser Gelegenheit Uwe Horwath, der sich als Musiklehrer lange Jahre um das musische Geschehen an der Bergschule verdient gemacht hat, mit seinen Bläsern und nicht zuletzt der gewiefte Alleinunterhalter Günther Schotsch. Eine Showeinlage, die ein längst vergessen geglaubtes diebisches Vergnügen aus den dunklen Kammern der Erinnerung heraufholte, bot Walther Fredel, der das mundartliche Glanzstück seiner ehemaligen Gedichtvorträge zum Besten gab: "Det Schweng". Was Wunder, dass dann am nächsten Morgen der "Schäßburger Gruß" die verkaterte Gesellschaft aus den Betten fegte... Als es dann Abschied nehmen hieß, war allen eines klar: Das Ganze muss wiederholt werden!

(gedruckte Ausgabe: Siebenbürgische Zeitung, Folge 20 vom 15. Dezember 2002, Seite 27)

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