20. Dezember 2002

Robert Bosch Stiftung fördert Siebenbürgen-Forschung

Die Robert Bosch Stiftung, eine der bedeutendsten Stiftungen in Deutschland und Mehrheitseignerin des gleichnamigen Industriekonzerns, fördert im Sinne des Firmengründers seit Jahrzehnten gemeinnützige und soziale Bestrebungen.
Ein besonderer Förderungsschwerpunkt nach der "Zeitenwende" von 1989 sind Projekte und Programme im Austausch mit den Ländern Mittel- und Osteuropas in den Bereichen Gesundheitspflege, Völkerverständigung, Bildung und Erziehung, Kunst und Kultur sowie Wissenschaft. Seit 2002 erstreckt sich die Förderung der Robert Bosch Stiftung auch nach Rumänien. Dort sind beispielsweise seit September drei von der Stiftung entsandte Kulturmanager in Klausenburg, Jassy und Temeswar tätig. Dem Siebenbürgen-Institut ist es nun gelungen, zwölf Stipendien für Nachwuchswissenschaftler aus Deutschland in Rumänien bzw. aus Rumänien und Ungarn in Deutschland zu erhalten. Die Stipendien der Robert Bosch Stiftung ermöglichen den Geförderten einen vierwöchigen Aufenthalt im jeweiligen Gastland und decken zudem die Fahrkosten. Sie dienen der Recherche in einschlägigen Archiven, Museen und Bibliotheken. Die Stipendiaten wurden aufgrund einer Bewerbung aus den zahlreichen, mit dem Institut in Verbindung stehenden Nachwuchswissenschaftlern ausgewählt. Die Beschäftigung mit siebenbürgischen Themen erlebt unter Doktoranden und Diplomanden in Deutschland und darüber hinaus zurzeit eine erfreuliche Konjunktur.

Dem Siebenbürgen-Institut sind rund einhundert laufende wissenschaftliche Abschlussarbeiten bekannt. Viele der Beitritte zum Arbeitskreis für Siebenbürgische Landeskunde (AKSL) kommen aus diesem Personenkreis, so dass die Mitgliederzahl dieser "Siebenbürgisch-Sächsischen Akademie" leicht steigen und der Altersdurchschnitt verbessert wird. Dies stimmt für die Zukunft der Siebenbürgen-Forschung, wenigstens über den Zeitraum der nächsten Generation, optimistisch. Die Nachwuchswissenschaftler sind eifrige Nutzer der Siebenbürgischen Bibliothek und schätzen den gebotenen Service und die Arbeitsbedingungen sowie die Möglichkeit, während des Rechercheaufenthaltes preiswert (zum Selbstkostenpreis) in den institutseigenen Gästezimmern zu wohnen.

Das Institut erwartet, dass die Stipendien zu einer Qualitätsverbesserung der wissenschaftlichen Arbeiten beitragen, und erhofft sich eine lange fachliche Verbindung zu den jungen Wissenschaftlern in der Siebenbürgen-Forschung. Das Stipendienprogramm beginnt am 1. November 2002 und endet am 31. Juli 2003. Es werden sieben Personen aus Ungarn und Rumänien sowie fünf aus Deutschland gefördert. Das Geschlechterverhältnis ist nahezu ausgeglichen. Die Geförderten sind in der Regel um die dreißig Jahre alt, einige mit biographischen Wurzeln in Siebenbürgen. Eine Fortsetzung der Zusammenarbeit mit der Bosch Stiftung, die ausdrücklich die besondere Qualität des Vorhabens würdigt, wird angestrebt.

G. B.


(gedruckte Ausgabe: Siebenbürgische Zeitung, Folge 20 vom 15. Dezember 2002, Seite 17)

Artikel zu ähnlichem Thema: Stipendien für Lektorate in Osteuropa, Siebenbürgische Zeitung Online vom 12.Dezember 2001

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