5. März 2001

Mehrsprachig in der Kommunalverwaltung

Der Schlichtungsausschuss der beiden Kammern des rumänischen Parlaments hat den letzten Schliff am neuen Gesetz über die öffentliche Kommunalverwaltung vorgenommen. Demnach kann eine Minderheit dort, wo sie 20 Prozent der Einwohnerzahl stellt, auf den Gebrauch ihrer Muttersprache in den Beziehungen zu den Behörden pochen.
Zudem: Wenn ein Drittel der Räte in Gemeinden und Städten einer Minderheit angehört, kann desgleichen die Lokalratssitzung in der jeweiligen Minderheitensprache abgehalten werden. Das stieß vor allem bei der Großrumänien-Partei (PRM) auf Widerstand. Der Chef der ultranationalistischen Partei, Corneliu Vadim Tudor, und sein Stellvertreter Gheroghe Funar riefen denn auch zu einer Großkundgebung in Klausenburg gegen die Gesetzesvorlage auf. Der Klausenburger Bürgermeister Funar ließ zudem in "seiner" Stadt, wo Ungarn zu gut 20 Prozent beheimatet sind, große Tafeln anbringen, die auf Verfassungstexte verweisen, wonach Rumänisch die Landessprache sei. Sowohl die Kundgebung als auch die Tafeln wurden zwar von den Bukarester Behörden als illegal bezeichnet, doch Konsequenzen wurden daraus keine gezogen.

mo

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