20. März 2003
Sachse als Entwicklungshelfer in China
Der SES (Senior Experten Service) ist eine gemeinnützige Gesellschaft, die mit ehrenamtlich tätigen Senior Experten die beruflich-fachliche Ausbildung, Fortbildung und Qualifizierung von Fach- und Führungskräften im In- und Ausland fördert.
Die Tätigkeit der Senior Experten ist auf schnelle, pragmatische Hilfe vor Ort ausgerichtet. Die Anleitung zur Selbsthilfe steht dabei im Vordergrund, in der Regel in Verbindung mit der Lösung akuter Probleme.
In China hat der SES insgesamt rund 3 000 Projekte durchgeführt. Bei einem dieser Projekte in der Provinz Shandong engagierte sich auch der diplomierte Chemiker und gebürtige Hermannstädter Uwe Schuster.
Als Sohn von Prof. Richard und Maria (geborene Augustin) Schuster am 10. Juni 1934 in Hermannstadt zur Welt gekommen, absolvierte Uwe Schuster seine Schulzeit in Hermannstadt und Kronstadt, wo er am deutschen Gymnasium das Abitur erwarb. Darauf nahm er sein Chemiestudium an der Klausenburger Universität auf, das er im Juni 1957 mit dem Staatsexamen abschloss. Es folgten ein Assistentenjahr an der Technischen Hochschule in Klausenburg und danach 23 Jahre in der Porzellanfabrik "IRIS" in Klausenburg. Dort arbeitete er sich über die Stationen eines Laboringenieurs und eines Ingenieurs für Technologie, eines Abteilungsleiters und eines Leiters des technischen Dienstes zum Produktionsleiter hoch. Nachdem ihm die Ausreise zwecks Familienzusammenführung bewilligt worden war, kündigte Uwe Schneider Ende 1981 und siedelte in die Bundesrepublik aus. Inzwischen hatte er Ildikó (geborene Nagy) geheiratet, die ihm zwei Töchter schenkte. Im oberfränkischen Arzberg arbeitete er sechs Jahre in einem Werk der Hutschenreuther AG, anschließend in der Porzellanfabrik Friesland der Melitta-Gruppe als Leiter der Abteilung Forschung, Entwicklung, Qualitätssicherung und schließlich fünf Jahre in der Entwicklung und Anwendungstechnik im Tonbergbauunternehmen Georg & Schneider in Siershahn/Westerwald. Mitte 1997 ging er in den verdienten Ruhestand und bewarb sich beim SES in Bonn, um sein Wissen ehrenamtlich in verschiedenen Ländern der Welt zu vermitteln.
Sein erster Einsatz kam schon im September 1998 im Unternehmen "Zibo Shuangfeng Ceramics Co. Ltd. in Zichuan/Zibo in der ostchinesischen Provinz Shandong. Ein Unternehmen mit über 1 100 Beschäftigten und drei Fertigungslinien, das Geschirr aus Feinsteinzeug, Weichporzellan und einer magnesiumreichen Sonderkeramik herstellt. In diesem Unternehmen sollte die Technologie optimiert werden, um den Ausschuss von 55-60 Prozent auf unter 10 Prozent zu senken. Nach einem Monat lag der Ausschuss bei 6 Prozent nach einigen Veränderungen in der Fertigung. Entsprechend groß waren die Genugtuung und Dankbarkeit bei den chinesischen Freunden.
In den Jahren 1999 bis 2002 folgten noch weitere vier Einsätze in Jiaozuo in der Provinz Henan, wo es mehrere keramische Unternehmen gibt. Uwe Schuster gelang es dabei, eine Kooperation zwischen einer Fabrik in Jiaozuo und einem deutschen Unternehmen zu vermitteln. China hat den Siebenbürger fasziniert, er hat dieses Land und seine Leute kennen und lieben gelernt. Mit Begeisterung setzte er sich mit der Sprache und Geschichte auseinander, bereiste verschiedene Regionen. Höhepunkt war der Besuch der Kaiserstadt Xi'An in der Provinz Shaanxi mit der berühmten Terracotta-Armee des ersten chinesischen Kaisers Qin Shi Huangde. Jedem, der ihn nach seinen Erlebnissen befragt, sagt Uwe Schneider, dass China eine Reise wert sei.
In China hat der SES insgesamt rund 3 000 Projekte durchgeführt. Bei einem dieser Projekte in der Provinz Shandong engagierte sich auch der diplomierte Chemiker und gebürtige Hermannstädter Uwe Schuster.
 Der gebürtige Hermannstädter Uwe Schneider vermittelt sein Fachwissen als Senior Experte in einer chinesischen Keramik-Fabrik. |
Als Sohn von Prof. Richard und Maria (geborene Augustin) Schuster am 10. Juni 1934 in Hermannstadt zur Welt gekommen, absolvierte Uwe Schuster seine Schulzeit in Hermannstadt und Kronstadt, wo er am deutschen Gymnasium das Abitur erwarb. Darauf nahm er sein Chemiestudium an der Klausenburger Universität auf, das er im Juni 1957 mit dem Staatsexamen abschloss. Es folgten ein Assistentenjahr an der Technischen Hochschule in Klausenburg und danach 23 Jahre in der Porzellanfabrik "IRIS" in Klausenburg. Dort arbeitete er sich über die Stationen eines Laboringenieurs und eines Ingenieurs für Technologie, eines Abteilungsleiters und eines Leiters des technischen Dienstes zum Produktionsleiter hoch. Nachdem ihm die Ausreise zwecks Familienzusammenführung bewilligt worden war, kündigte Uwe Schneider Ende 1981 und siedelte in die Bundesrepublik aus. Inzwischen hatte er Ildikó (geborene Nagy) geheiratet, die ihm zwei Töchter schenkte. Im oberfränkischen Arzberg arbeitete er sechs Jahre in einem Werk der Hutschenreuther AG, anschließend in der Porzellanfabrik Friesland der Melitta-Gruppe als Leiter der Abteilung Forschung, Entwicklung, Qualitätssicherung und schließlich fünf Jahre in der Entwicklung und Anwendungstechnik im Tonbergbauunternehmen Georg & Schneider in Siershahn/Westerwald. Mitte 1997 ging er in den verdienten Ruhestand und bewarb sich beim SES in Bonn, um sein Wissen ehrenamtlich in verschiedenen Ländern der Welt zu vermitteln.
Sein erster Einsatz kam schon im September 1998 im Unternehmen "Zibo Shuangfeng Ceramics Co. Ltd. in Zichuan/Zibo in der ostchinesischen Provinz Shandong. Ein Unternehmen mit über 1 100 Beschäftigten und drei Fertigungslinien, das Geschirr aus Feinsteinzeug, Weichporzellan und einer magnesiumreichen Sonderkeramik herstellt. In diesem Unternehmen sollte die Technologie optimiert werden, um den Ausschuss von 55-60 Prozent auf unter 10 Prozent zu senken. Nach einem Monat lag der Ausschuss bei 6 Prozent nach einigen Veränderungen in der Fertigung. Entsprechend groß waren die Genugtuung und Dankbarkeit bei den chinesischen Freunden.
In den Jahren 1999 bis 2002 folgten noch weitere vier Einsätze in Jiaozuo in der Provinz Henan, wo es mehrere keramische Unternehmen gibt. Uwe Schuster gelang es dabei, eine Kooperation zwischen einer Fabrik in Jiaozuo und einem deutschen Unternehmen zu vermitteln. China hat den Siebenbürger fasziniert, er hat dieses Land und seine Leute kennen und lieben gelernt. Mit Begeisterung setzte er sich mit der Sprache und Geschichte auseinander, bereiste verschiedene Regionen. Höhepunkt war der Besuch der Kaiserstadt Xi'An in der Provinz Shaanxi mit der berühmten Terracotta-Armee des ersten chinesischen Kaisers Qin Shi Huangde. Jedem, der ihn nach seinen Erlebnissen befragt, sagt Uwe Schneider, dass China eine Reise wert sei.
Ulrike Buchmann, SES-Projektleiterin China
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