26. Mai 2003

Dracula-Kongress in Schäßburg

Schäßburg. - Mit der blutrünstigen Seite des als "Pfähler" und "Vampir" bekannt gewordenen Vlad Tepes setzten sich bis zum 18. Mai in Schäßburg 30 Experten aus acht Ländern auseinander.
Nach übereinstimmenden Meldungen der schweizerischen Depeschenagentur sda und von Agence France-Presse (afp) kamen die Teilnehmer, darunter zahlreiche Wissenschaftler, aus Deutschland, Japan, den USA, Kanada, Spanien, Italien, Großbritannien und Rumänien. Das Krongressprogramm sah u. a. den Besuch von Friedhöfen und Orgelkonzerten sowie ein Seminar über "Vampire in der japanischen Literatur" vor. Respektlos bezeichnet afp die Aktivitäten der Spezialisten als "Fachsimpeln". Dabei ging es den Kongressteilnehmern um nichts Geringeres als seriöse Forschungsarbeit, erklärt Mihai Soneriu von der Gesellschaft Transsilvanien von Dracula, die den Kongress organisiert hatte: "Was uns vereint, ist der Wunsch, mehr über die faszinierende blutrünstige Persönlichkeit namens Dracula zu erfahren". Und der Kongress brachte in der Tat relevante Enthüllungen wie die, dass Fürst Vlad Tepes beileibe nicht die türkische Methode des Pfählens von Ungläubigen angewendet haben soll, sondern jene der in Transsilvanien lebenden Deutschen. Welche Rückschlüsse diese neuen Erkenntnisse zulassen, blieb allerdings noch offen. Vielleicht ein Thema für den nächsten Dracula-Kongress? Schäßburg, wo Vlad Tepes im 15. Jahrhundert "gewirkt" haben soll, lockt alljährlich hunderte intime Kenner des Dracula-Romans des Iren Bram Stoker.

CS


(gedruckte Ausgabe. Siebenbürgische Zeitung, Folge 9 vom 31. Mai 2003, Seite 6)

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