20. Juni 2003

Jahresfahrt des Honterus-Chors Drabenderhöhe

Mit diesem Spruch „Man braucht zu allem – auch zum Genießen – ein Entschließen!“ begrüßte Günther Schuller die mitreisenden Chormitglieder zur diesjährigen Jahresfahrt (29. Mai – 1. Juni) des Honterus-Chors Drabenderhöhe.
Wir begannen die Chorfahrt mit einem Besuch bei der Kreisgruppe Heilbronn, die jedes Jahr am Vatertag ihr traditionelles „Baumstriezelfest“ feiert. Enni Janesch, die auch diesmal die Fahrt organisierte, hatte den Besuch mit der Vorsitzenden der Kreisgruppe, Christa Andree, geplant. In der Versöhnungskirche in Heilbronn gestalteten wir den Gottesdienst unter der Leitung unserer neuen Dirigentin Regine Melzer gesanglich mit. Der Auftritt des Chores, darunter die ehemaligen Dirigenten Heidrun und Horst Niedtfeld, beim anschließenden "Baumstriezelfest" im prallen Sonnenschein war für viele Sänger/innen eine Herausforderung. Der Landesvorsitzende von Baden-Württemberg, Alfred Mrass, begrüßte die Initiative des Honterus-Chores, auf seinen Jahresfahrten andere siebenbürgische Chöre oder Kreisgruppen zu besuchen.
Honterus-Chor sang beim Baumstriezelfest der Kreisgruppe Heilbronn im Kreuzgrund. Foto: Regine Melzer
Honterus-Chor sang beim Baumstriezelfest der Kreisgruppe Heilbronn im Kreuzgrund. Foto: Regine Melzer

Die Besichtigung der Innenstadt von Heilbronn fiel buchstäblich ins Wasser. Ein heftiger Gewitterregen entlud sich und wir beschlossen, sofort zum Hotel „Forsthof“ in Kleinbottwar zu fahren, wo wieder die Sonne strahlte und einige zu einem Spaziergang in die Weinberge lockte. Der nächste Tag begann mit der Besichtigung von Marbach, der Geburtsstadt von Friedrich Schiller. Wir erkundeten unter guter fachlicher Führung die historische Altstadt, Schillers Geburtshaus, Torturm und Reste der doppelten Stadtmauern sowie die außerhalb der Stadtmauern stehende Alexanderkirche.

Günther Schuller hatte eine Überraschung für uns vorbereitet und ließ uns von in Marbach lebenden Heldsdorfern begrüßen. Als Dank sangen wir ihnen in der Kirche zwei Choräle. Den Zuhörern, auch manchem Sänger, standen Tränen in den Augen. Vor der Kirche verwöhnten sie uns mit frischem Kuchen, Kaffee und gutem Wein.

In Stuttgart begleitete uns eine schlagfertige echte Schwäbin auf einer Stadtrundfahrt. Sie stellte Stuttgart als die Stadt zwischen vielen Erhebungen vor, die sie in Hügele, Buckele und Berg unterteilte. Im Mercedes-Benz-Museum konnten sich die Autofans an alten Modellen satt sehen. Der Rest des Nachmittags stand zur freien Verfügung und man traf sich um 20 Uhr zum Varietee „Sommerfrische“ im Friedrichsbau in der Friedrichsstraße.

Am dritten Tag stand das Residenzschloss in Ludwigsburg auf dem Programm, eine der größten deutschen Barockanlagen mit 18 Hauptgebäuden und 452 Räumen. Da es außergewöhnlich schwül war, begnügten wir uns mit einer kurzen Besichtigung des berühmten Barockgartens. Der Abend gehörte traditionsgemäß unserem gemütlichen Beisammensein, das, wie Günther Schuller sagte, unsere Ulknudeln aus Roseln wieder zu aller Freude gestalteten; aber auch Nicht-Chormitglieder trugen zum Gelingen des Abends bei.

Am letzten Tag erfreuten wir unsere Landsleute im Altenheim auf Schloss Horneck in Gundelsheim mit kirchlichen und sächsischen Liedern. Marius Tataru, wissenschaftlicher Mitarbeiter des Siebenbürgischen Museums, führte uns durch das Museum. Es waren wenige der schönen und wohl auch sehr kostbaren Trachten und Gegenstände jeglicher Art ausgestellt. Bei der Gestaltung der Ausstellung wurde anhand einer Lebenssituation das damalige Leben in Siebenbürgen herausgearbeitet. Der Besuch im Depot zeigte erst, wie viele wertvolle Volkskunstgegenstände das Museum besitzt. Es wäre eine Sünde, diese wertvollen Sammlungen auf mehrere Stellen zu verteilen.

Helga Bosch


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