21. Juni 2003

Siebenbürger planen weltweite Zusammenarbeit

Der weltweite Jugend- und Kulturaustausch zwischen den Siebenbürger Sachsen soll stärker an die Wünsche der Jugendlichen angepasst und künftig auch in kleineren, überschaubaren Gruppen stattfinden. Dies haben die Vertreter von drei Mitgliedsverbänden bei den 16. Föderationsgesprächen während des Heimattages der Siebenbürger Sachsen am 7. Juni in Dinkelsbühl vorgeschlagen.
An den Gesprächen beteiligten sich der Föderationsvorsitzende und Bundesvorsitzende der Landsmannschaft in Deutschland, Volker Dürr, der Vorsitzende des Siebenbürgenforums (DFDS), Dr. Paul Jürgen Porr, und der Bundesobmann der Landsmannschaft der Siebenbürger Sachsen in Österreich, Volker Petri, sowie der amtierende Geschäftsführer der Föderation, Erhard Graeff. Als Gäste seitens der Siebenbürgisch-Sächsischen Jugend in Deutschland (SJD) waren Bundesjugendleiter Rainer Lehni und Föderationsreferentin Ulrike Hopprich zugegen.

Föderationsgespräche in Dinkelsbühl, von links Paul Jürgen Porr, Volker Petri und Volker Dürr. Foto: Siegbert Bruss
Föderationsgespräche in Dinkelsbühl, von links Paul Jürgen Porr, Volker Petri und Volker Dürr. Foto: Siegbert Bruss

Föderationsvorsitzender Volker Dürr überbrachte Grüße seitens der Mitgliedsverbände aus den USA und Kanada, die ihren Heimattag und das 40-jährige Jubiläum der siebenbürgischen Landsmannschaft in Kanada am 22. Juni in Aylmer, Ontario, begehen. Die Föderation wurde 1983 von Vertretern der siebenbürgischen Landsmannschaften aus Deutschland, Österreich, den USA und Kanada gegründet, 1993 trat das DFDS der siebenbürgischen Weltorganisationen bei. Der Beitritt wurde unter dem damaligen DFDS-Vorsitzenden Hans Klein vollzogen, der in Dinkelsbühl mit dem Goldenen Ehrenwappen der siebenbürgischen Landsmannschaft ausgezeichnet wurde.

Die von der Föderation der Siebenbürger Sachsen initiierten Jugendlager finden in der Regel alle zwei Jahre in einem der Mitgliedsländer der Föderation statt – in diesem Jahr vom 26. Juli bis 9. August in Deutschland. Die Jugendlager dienen vor allem dem Kennenlernen und der Kontaktpflege zwischen jungen Leuten über die Landesgrenzen hinweg. Hier können Jugendliche hautnah erleben, was siebenbürgisch-sächsische Gemeinschaft und Gemeinsinn bedeuten. SJD-Bundesjugendleiter Rainer Lehni berichtete, dass vor allem der Austausch über „den großen Teich“ attraktiv sei. Da das Interesse jedoch teilweise zu erlahmen droht, will die Siebenbürgisch-Sächsische Jugend in Deutschland nun die Jugendlichen befragen, welches ihre konkreten Erwartungen an die Lager sind. Zudem will die SJD einen Adressenpool in siebenbürgischen Medien und im Internet einrichten, um den Austausch zwischen siebenbürgischen Familien in der ganzen Welt zu ermöglichen. Über diese Plattform können junge Familien aufnahmebereite Siebenbürger in anderen Ländern suchen und finden. So erhalten auch Studenten bei längeren Studienaufenthalten im Ausland die Möglichkeit, Kontakte zu siebenbürgischen Familien im jeweiligen Land zu knüpfen.

Geplant wurde in Dinkelsbühl auch der Austausch von Kulturgruppen auf Föderationsebene. Siebenbürgen wurde in die Planung mit einbezogen. Föderationsvorsitzender Dürr regte an, auch kleineren Kulturgruppen oder einzelnen Künstler in den Föderationsaustausch einzubeziehen und somit auch kostenbewusster handeln und die Akzeptanz vor Ort zu verbessern. Paul Jürgen Porr wies darauf hin, dass man in Siebenbürgen gewillt sei, sowohl Eigen- als auch Fördermittel des Bundesinnenministeriums für den internationalen Jugendaustausch einzusetzen.

Siegbert Bruss


(gedruckte Ausgabe: Siebenbürgische Zeitung, Folge 10 vom 25. Juni 2003)

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