9. Juli 2003

Nächstes Jahr erscheint Eginald Schlattners dritter Roman

Der erfolgreiche Romanautor Eginald Schlattner setzte seinen "literarischen Tourismus" fort. War er im verstrichenen März Gast rund um den Bosporus, so kehrte er jüngst von einer Lesetour zurück, die ihn bis an den Atlantik führte. Eine erste wichtige Station war Paris, also erneut ein Kulturzentrum außerhalb des deutschen Sprachraums Europas, wo es neben Lesungen auch rege Kontakte zum dortigen Schriftstellerhaus gab. An der Sorbonne entsteht zurzeit eine Magisterarbeit zu Schlattners beiden Romanen, "Der geköpfte Hahn" und "Rote Handschuhe", an der Istanbuler Marmara-Universität wird Ähnliches geplant.
Acht Begegnungen und Auftritte gab es sodann in Lissabon, vorrangig beim dortigen Sitz des Goethe-Instituts. Über eine Pressekonferenz wurde Schlattners Präsenz an der Westseite der Pyrenäenhalbinsel zusätzlich in den Medien publik gemacht. Seine beiden Romane sollen in die Landessprache übersetzt werden. Zudem predigte der Rothberger Seelsorger vor der evangelischen deutschsprachigen Kirchengemeinde in Lissabon und traf sich bei einem Gesprächskreis mit Mitgliedern der katholischen deutschsprachigen Kirchengemeinde.

Als "Kulturbotschafter Rumäniens 2002" machte Schlattner einen protokollarischen Besuch beim rumänischen Botschafter in Lissabon, Theodor Baconski, Sohn des Schriftstellers und seinerzeit auch Gesandter unseres Landes beim Vatikan, und war desgleichen Gast des österreichischen Gesandten. "Unter Palmen und Papageien" gab es zum Abschluss seines Portugal-Aufenthalts ein Treffen im privaten Domizil des dortigen Leiters des Goethe-Instituts.

Doch nicht nur Franzosen und Portugiesen bekunden Interesse an Schlattners Opus. Sein zweiter Roman "Rote Handschuhe" soll im kommenden Herbst in rumänischer Sprache erscheinen, die polnische Übersetzung ist für 2004 angesagt, und in Ungarn befindet sich "Der geköpfte Hahn" in Arbeit. Schlattner hat seinen dritten Roman beendet, der Vertrag mit dem Zsolnay-Verlag steht unter Dach und Fach, ebenfalls 2004 erscheint "Das Klavier im Nebel".

Lorbeeren im Inland erntete zu gleicher Zeit der nicht weniger bekannte Hermannstädter Schriftsteller Joachim Wittstock. Am 30. Juni erhielt er im Bukarester Nottara-Theater den Preis des rumänischen Schriftstellerverbandes für Literatur in den Sprachen der nationalen Minderheiten. Wittstock wurde für den im Hermannstädter hora-Verlag erschienen Essayband "Scheerenschnitte" geehrt. Zwei ungarische Kollegen und eine slowakische Autorin wurden in der gleichen Kategorie ausgezeichnet, der Verband verlieh insgesamt 60 Preise für 2002 an Schriftsteller und Übersetzer, darunter Florica Madritsch-Marin für die deutsche Übersetzung von "Nichita Stanescu-Omag".

Martin Ohnweiler

Das Klavier im Nebel: Roman
Eginald Schlattner
Das Klavier im Nebel: Roman

Paul Zsolnay Verlag
Gebundene Ausgabe
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